
Empfang im orientalischen Salon: Alte Teppiche bedecken die Rückwand, eine Prinzessin wiegt sich in der Mitte auf einer kostbaren Schaukel, sanfte Musik erklingt. Choreografin Ulduz Ahmadzadeh und die Mitglieder der ATASH contemporary dance company warten, bis das Publikum Platz genommen hat. Gezeigt wird im Tanzquartier VASHT, benannt nach einem altpersischen Wort für Tanz als für Transzendenz.
Schulterkreisen, Wippen, Arme Heben, Drehen. Zwölf Tänzerinnen suchen sich einen Platz, wandern über die Bühne, finden zueinander, trennen sich wieder. Mit der Musik endet das stumme Vorspiel, der Tanz beginn. Zur Komposition In C von Terry Riley hat die Berliner Choreografin Sasha Waltz in der Pandemie eine gleichnamige Chorgeografie geschaffen. Als sogenanntes Highlight des ImPulsTanzFestival wurde In C vom Publikum kreischend und pfeifend gewürdigt.
Not Standing nennt der belgische Zirkusartist Alexander Vantournhout seine körperorientierte Formation von zurzeit 11 Performerinnen / Turnerinnen. 2023 hat er Wien mit Compagniemitglied Axel Guérin das Duett Through the Grapevine gezeigt, in diesem Jahr hat er mit Emmi Väisänen every_body erarbeitet. Dazwischen, 2024, war die gesamte Compagnie in Wien und begeisterte mit Foreshadow. Im Pas de deux every_body nehmen sich Vantournhout und Väisänen im Akademietheater einiger Alltagsbewegungen an.
Ein Pferd. Ein Pferd. Mein Königreich für ein Pferd.“ Falsches Zitat! Luca Bonamore, Tänzer, Dichter, Träumer, braucht kein Pferd, er verwandelt sich selbst in eines. Das galoppiert ganz reizend und jammert nur wenig. In Lamentations besingt er die Freuden und Leiden der Nacht, wenn queere Männer Nähe suchen. Aufgefrischt schmücken die Lamentations nach der Uraufführung 2023 auch das ImPulsTanzFestival 2025.
Die seit 25 Jahren in Wien lebende Tänzerin / Choreografin Akemi Takeya träumt vom Fliegen und von einer besseren Welt, die sie auf einem von ihr entdeckten Planeten gefunden hat. Transient Shifts / Flüchtige Veränderungen nennt Takeya ihr für das ImPulsTanzFestival entwickelte Bühnenstück. Die ausverkaufte Premiere im Odeon hat das Publikum ratlos bis enttäuscht verlassen.
Matteo Haitzmann eröffnet mit einem getanzten Konzert die von Breanna O’Mara und Chris Haring kuratierte Reihe [8:tension]. Make it Count ist ein musikalisches Drama, in dem Der Tanzkörper und ein Springseil samt den Griffen zum Musikinstrument werden. Ein Trio, das durch das im Rhythmus der Musik wechselnde Licht zum Quartett wird. Die elektrisierende Premiere am 17.7.ist zu Recht mit frenetischem Jubel belohnt worden.