
In seiner jüngsten Publikation, Cellini. Ein Leben im Furor, plädiert der Kunsthistoriker Andreas Beyer dafür Kunst und Leben auf einen Nenner zu bringen. Der Renaissancekünstler Benvenuto Cellini macht es ihm auch leicht, hat er doch sein Leben selbst erzählt. Die Autobiografie La Vita di Benvenuto di Maestro Giovanni Cellini fiorentino, scritta, per lui medesimo, in Firenze bildet die Basis des fesselnd zu lesenden Sachbuches.
Eine erwachsene Frau versucht, das junge Mädchen zu versehen, das sie einst war. Linn Ullmann beschert ihren Leserinnen einen wunderbaren, eindrucksvollen, tief unter die Haut bohrenden poetischen Roman. Mädchen 1983 ist eine Spurensuche, eine Forschungsreise in die Vergangenheit, ein Versuch sich selbst zu erkennen und zu verzeihen. Ein faszinierender, in kein Genre einzuordnender Bericht, ein autobiografisch gefärbter Roman, in dem sich nicht nur die Mädchen von 1983 oder die Frauen von 2021 wiederfinden werden.
Was ist Glück und wie erlangt man es? Das versucht Adam Parson im Roman Happiness Falls von Angie Kim zu ergründen. Doch das Hauptinteresse der Autorin gilt Kindern mit besonderen Bedürfnissen und wie sich diese Diversität auf das familiäre System auswirkt. Ihr spezielles Interesse hat Kim jedoch feinst in einen Spannungsroman verpackt. Vater Parson ist von einem Spaziergang mit seinem Sohn nicht zurückgekommen. Er bleibt verschwunden.
Jón Magnússon, aus dessen Leben Joachim B. Schmidt berichtet, hat tatsächlich gelebt, war Fährmann am Skagafjord, Dichter, Robbenjäger, der die Geister und Feen ebenso liebte wie die Lebenden. Stets war er bereit, Mensch und Tier mit der Seilfähre über den Ós, die Flussmündung im Skagafjord, zu kurbeln. Als Ósmann ist er zur Legende geworden und zum Romanhelden von Joachim B. Schmid.
Unkonventionell, vergnüglich, lesenswert. Das ist der jüngste Roman der französischen Autorin Alice Zeniter. In Eine ganze Hälfte der Welt. Die vernachlässigten Frauen der Literatur befasst sich Zeniter nicht allein mit der Rolle der dargestellten Frauen in der Literatur der vergangenen Jahrhunderte. Ihre Gedanken kreisen um das engagierte (weibliche) Schreiben und das lustvolle Lesen. Munter sprudelnd teilt sie diese ihren Leserinnen mit. Vergnügen und Gewinn zugleich.
Der oscarprämierte Drehbuchschreiber, Romanautor und Biograf Anthony McCarten nutzt sein phänomenales Erzähltalent, um die Freundschaft, das Tun und Lassen zweier Millionäre zu beschreiben: Warren Buffett und Bill Gates. Die einflussreichste Freundschaft der Welt ist eine spannende Untersuchung, was Millionäre mit ihrem Hort machen und ob sie dafür geliebt werden.