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„Schwarze Milch“, blackmilk, titelt Tiran Willemse  seine Performance, die er bereits in einer früheren Fassung, blackmilk (melancholia), bei ImPulsTanz vorgestellt hatte. So widersprüchlich der Titel, so facettenreich ist auch sein daraus weiterentwickeltes Solo, das der in Südafrika geborene, in Europa lebende Künstler nun im NEST vorgestellt hat.


Mit einem choreografischen Gedicht endete am 10. August die diesjährige Ausgabe von ImPulsTanz: Épique! (Pour Yikakou) titelt Nadia Beugré ihre neue Arbeit. Episch sind die darin anklingenden Geschichten tatsächlich. Erleben durfte man eine magische Reise durch die Bühnenlandschaft des Wiener Odeon und weit darüber hinaus.


Wer glaubte, dass die Bandbreite an Genres, die ImPulsTanz 2025 anbot, kurz vor Festival-Ende bereits ausgeschöpft war, irrte sich gewaltig: Mit I have such a terrible voice konnte man im Rahmen der Nachwuchsreihe [8tension] ein veritables Happening erleben.


Der lang anhaltende Applaus am Ende der Vorstellung machte es mehr als deutlich: Hier tanzt einer für seine Generation. Und für seine Zeit. Gegen die Gegenwart und all ihre Überforderungen, die sich in Körper, Sound, Raum einschreiben: Adam Russell-Jones war mit Release the Hounds zum ersten Mal bei ImPulsTanz zu Gast.


Ghost Riders von Yosi Wanunu und Peter Stamer mag auf den ersten Blick nicht unbedingt in den engeren Rahmen des ImPulsTanz-Festivals passen. Hat man den Abend aber erlebt, dann geht man so leichtfüßig-melancholisch aus der Dunkelkammer des Wiener Volkstheaters, wie es nur tanzende Geister können.


Jacques Brel, dem früh verstorbenen flämischen Chansonier widmet die Flämin Anne Teresa De Keersmaeker gemeinsam mit dem jungen Tänzer Solal Mariotte eine zwiespältige Choreografie. Nach der Weltpremiere in Brügge am 18. Juni im Concertgebouw Brügge und der Frankreichpremiere Anfang Juli beim Festival d’Avignon, dürfen De Keersmaeker und Mariotte mit BREL beim ImPulsTanzFestival vom 28. bis 31. Juli im Akademietheater Wien-Premiere feiern.