
Wer glaubte, dass die Bandbreite an Genres, die ImPulsTanz 2025 anbot, kurz vor Festival-Ende bereits ausgeschöpft war, irrte sich gewaltig: Mit I have such a terrible voice konnte man im Rahmen der Nachwuchsreihe [8tension] ein veritables Happening erleben.
Der lang anhaltende Applaus am Ende der Vorstellung machte es mehr als deutlich: Hier tanzt einer für seine Generation. Und für seine Zeit. Gegen die Gegenwart und all ihre Überforderungen, die sich in Körper, Sound, Raum einschreiben: Adam Russell-Jones war mit Release the Hounds zum ersten Mal bei ImPulsTanz zu Gast.
Ghost Riders von Yosi Wanunu und Peter Stamer mag auf den ersten Blick nicht unbedingt in den engeren Rahmen des ImPulsTanz-Festivals passen. Hat man den Abend aber erlebt, dann geht man so leichtfüßig-melancholisch aus der Dunkelkammer des Wiener Volkstheaters, wie es nur tanzende Geister können.
Jacques Brel, dem früh verstorbenen flämischen Chansonier widmet die Flämin Anne Teresa De Keersmaeker gemeinsam mit dem jungen Tänzer Solal Mariotte eine zwiespältige Choreografie. Nach der Weltpremiere in Brügge am 18. Juni im Concertgebouw Brügge und der Frankreichpremiere Anfang Juli beim Festival d’Avignon, dürfen De Keersmaeker und Mariotte mit BREL beim ImPulsTanzFestival vom 28. bis 31. Juli im Akademietheater Wien-Premiere feiern.
Dunkel von Lisen Pousette und Olivia Rivière im WUK Projektraum und Martina de Dominicis Latente in den ehemaligen Hofstallungen im MuseumsQuartier.
Mit Earth Works ist Sergiu Matis zum vierten Mal bei ImPulsTanz zu Gast. Nach Explicit Content, 2015 im Rahmen von [8:tension], Extinction Room (Hopeless), 2021, und deren Fortsetzung, Hopeless, 2022, setzt der rumänische Choreograf seine künstlerische Auseinandersetzung mit den existenziellen Bedrohungen der Welt konsequent fort. Entstanden ist dabei eine überzeugend stringente choreografische Ensemblearbeit.