Joël Dicker: „Das Geheimnis von Zimmer 622“, Krimi
Mit seinem ersten Roman, „La Vérité sur l’Affaire Harry Quebert“, hat der Schweizer Autor Joël Dicker 2012 in seiner Heimat und in Frankreich, und ein Jahr später auch im deutschsprachigen Raum, („Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“), Furore gemacht. Damals war er noch keine 30 Jahre alt. Jetzt ist sein vierter Roman auf Deutsch erschienen, und „Das Geheimnis von Zimmer 622“ hat mich ebenso gebannt wie der endlose Spaziergang durch ein verspiegeltes Labyrinth, aus dem man ohne Hilfe nicht herausfindet, und im Grunde gar nicht heraus will, weil es darin so schön verwirrend ist.
100 Tage Lockdown: Video von WUK performing arts
Seit dem 3. November 2020 dürfen in Österreich keine Veranstaltungen durchgeführt werden. Esther Holland-Merten und Ulli Koch (WuK performing arts) haben Menschen aus der freien Tanz-, Theater- und Performanceszene gefragt, was für sie mehr als 100 Tage Veranstaltungslockdown bedeutet. Die Viertelstunde der Statements von Tänzer*innen, Performer*innen, Techniker*innen, Manager*innen, Regisseur*innen, Produktions*leiterinnen und vielen anderen, die in der freien Szene auf und hinter der Bühne arbeiten, sind auf Vimeo zu sehen.
Thomas Sautner: „Die Erfindung der Welt“, Roman
Zwischen Natur und Kunst, Ironie und ernsthaften Missionierungsversuchen, zwischen Spruchweisheiten und erdiger Erotik pendelt Thomas Sautners neuer Roman mit dem irritierenden Titel: „Die Erfindung der Welt.“ Irritierend, weil die Welt ja schon da ist und nicht erst erfunden werden muss, sie kann bestenfalls vermessen werden, aber diesen Titel hat bereits Daniel Kehlmann beansprucht. Und bei ihm ist auch drinnen, was draufsteht.
Marco Missiroli: „Treue“, Roman
Der in seiner Heimat Italien überaus erfolgreiche Autor Marco Missiroli hat auch mit seinem 6. Roman wieder einen Bestseller geschrieben. „Treue“ schildert eher Formen der Untreue vor allem in der Ehe. Originell ist das Thema nicht gerade, und die Kälte, mit der Missiroli als allwissender Beobachter des Ehepaares Carlo und Margherita beschreibt, lässt jegliche Dramatik und auch Originalität vermissen. Man hält bis zum Ende durch, wie Margherita an ihrer langweiligen Ehe festhält, weil man wartet, dass etwas passiert. Enttäuscht klappt man die Dutzendware zu.
Malandain Ballet Biarritz: „Marie Antoinette“
Am 13. Februar 2021 wollte Ballettchef und Choreograf Thierry Malandain mit seinem Ballet Biarritz im Festspielhaus Sankt Pölten seine jüngste Kreation, das Ballett „Marie Antoinette“ zeigen. Covid-19 hat’s verhindert, die 80 Minuten von der Hochzeit der Tochter Maria Theresias mit dem französischen Thronfolger, dem späteren König Louis XVI, bis zum Poltern des Fallbeils, können jedoch bis Montagmorgen, 15.2., als Videoaufzeichnung auf festspielhaus.at betrachtet werden. Eine Aufzeichnung gibt nicht wirklich wieder, was der Choreograf zeigen wollte, sie ist weniger für den Genuss des Publikums gedacht als für dessen Information oder für die Ablage im Archiv. Ein Surrogat, dem Atmosphäre, Tiefe und Wärme fehlt.
Theatermuseum / Toxic Dreams: Videoinstallation
After the End and Bevore the Beginning” ist eine von toxic dreams in Zusammenarbeit mit dem Theatermuseum und der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste erstellte Videoinstallation, in der in fiktionaler Fortschreibung dessen, was in einem Film, einem Roman oder einem Theaterstück nicht zu sehen ist, gezeigt wird. Die Protagonistinnen einer Handlung steigen in ein Auto und schwätzen mit dem Chauffeur. Erzählen, wie sie vor den uns bekannten Ereignissen gelebt haben, oder was danach geschehen ist. Bis 31. Mai 2021 sind die neun Kurzfilme im Theatermuseum zu sehen.