
In ihrem Debütroman, Nightbitch lebt die amerikanische Schriftstellerin Rachel Yoder ihre wildesten Fantasien aus. Mütter, die ihrem Nachwuchs zuliebe, den Beruf aufgegeben haben und sich dem Brei kochen und Windelwechseln hingeben, werden ebenso ihre Freude an dem furiosen Roman haben, wie kinderlose Frauen. Ein Roman, der hervorsprudelt wie ein Geysir, magisch, feministisch, surreal und auch komisch.
John Cranko, der legendäre Choreograf, der in den 1960er Jahren das Stuttgarter Ballett zu einem weltberühmten Ensemble gemacht hat, ist schon lange tot. Doch sein Ruhm ist auch 50 Jahre nach Crankos unerwartetem Tod so lebendig wie seine großartigen Choreografien. Ein üppiger, auch schwerwiegender Bildband erinnert an den großen Choreografen, der in nur 12 Jahren ein Wunder vollbracht hat, das Stuttgarter Ballettwunder.
Mehr als zehn Jahre nach ihrem 2011 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichneten ersten Roman, Engel des Vergessens, hat die österreichische Autorin Maja Haderlap ihren zweiten Roman fertiggestellt. Nachtfrauen könnte als Fortsetzung von Engel des Vergessens gelesen werden. Das Kind, das damals erzählt hat, ist erwachsen geworden, die Vergangenheit ist nicht vergangen.
Wi-wi-wi wimmert das neugeborene Gänschen und seine Mutter, also das Lebewesen, das Martina, so wird sie genannt werden, als Mutter akzeptiert hat, antwortet mit tiefer Stimme, wie es sich gehört: Gang-gang-gang. Die Mutter wird als der Vater der Ethologie, der vergleichenden Verhaltensforschung, vor 50 Jahren den Nobelpreis erhalten. Geboren ist Konrad Lorenz vor 100 Jahren in Wien. Auf lockere Art und Weise erzählt Ilona Jerger seine Lebens- und Forschungsgeschichte.
Die argentinische Kunstkritikerin María Gainza, geboren 1975 in Buenos Aires, beherrscht die Kunst des perfekten Flunkerns. Wenn sie in ihrem Roman Schwarzlicht / La luz negra über Original und Fälschung, Fälscher, Künstler und Sammler erzählt, befindet man sich bald in einem Labyrinth, in dem Realität und Fantasie, Historisches und Erdachtes, Licht und Schatten verschmelzen. Statt „So war es“, bietet die Autorin unterhaltsamen Zweifel an: „So könnte es gewesen sein. oder doch ganz anders."
Die Angelegenheit ist etwas kompliziert. Der Dramatiker Gordon Daviot ist nämlich die britische Autorin Elizabeth Mackintosh (1896–1952), die als Josephine Tey mit ihren Kriminalromanen Furore gemacht hat. Die noch heute geschätzte Autorin hat von Nicola Upson ein zweites Leben bekommen, indem die britische Schriftstellerin die wenigen belegten Fakten mit Fantasie und Menschenkenntnis anreichert. Die in England beliebte Autorin Josephine Tey mutiert zu einer Romanfigur.
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