
Der irische Autor Donal Ryan ist mehr als ein Schriftsteller, er ist ein Poet und Ingenieur, der seine Romane mit warmem Herzen erzählt und formal mit gespitztem Stift baut. Die Familie, bestehend vor allem aus vier Frauen, steh im Mittelpunkt des jüngsten Ryan-Werks: Die Königin von Dirt Island. Im Grund sind alle vier Protagonistinnen echte Königinnen, Großmutter Nana, Mutter Eileen, Tochter Saoirse und Pearl, Saoirses Tochter. Sie alle sind eingebunden in den unberechenbaren Kreislauf des Lebens.
Mit dem sechsten Band der Krimireihe mit den Patrick Kenzie und Angela Gennaro, Moonlight Mile, beendet Dennis Lehane die Reihe. Patrick und Angie sind verheiratet und haben eine gemeinsame Tochter. Die Familie hat Vorrang, mit dem kriminellen Milieu von Boston wollen sie nichts mehr zu tun haben. Moonlight Mile ist der letzte Fall des Detektivpaares.
Nach dem Erfolg des mit dem Pulitzer-Preis für Belletristik belohnten Romans, James, von Percival Everett hat Nikolaus Stingl für den Hanser Verlag auch den im englischen Original zwei Jahre davor erschienenen Roman Dr. No übersetzt. In der Abenteuergeschichte, die Wala Kitu, ein Professor der Mathematik erzählt, geht es um nichts. Tatsächlich, um nichts.
In seiner jüngsten Publikation, Cellini. Ein Leben im Furor, plädiert der Kunsthistoriker Andreas Beyer dafür, Kunst und Leben auf einen Nenner zu bringen. Der Renaissancekünstler Benvenuto Cellini macht es ihm auch leicht, hat er doch sein Leben selbst erzählt. Die Autobiografie La Vita di Benvenuto di Maestro Giovanni Cellini fiorentino, scritta, per lui medesimo, in Firenze bildet die Basis des fesselnd zu lesenden Sachbuches.
Eine erwachsene Frau versucht, das junge Mädchen zu versehen, das sie einst war. Linn Ullmann beschert ihren Leserinnen einen wunderbaren, eindrucksvollen, tief unter die Haut bohrenden poetischen Roman. Mädchen 1983 ist eine Spurensuche, eine Forschungsreise in die Vergangenheit, ein Versuch sich selbst zu erkennen und zu verzeihen. Ein faszinierender, in kein Genre einzuordnender Bericht, ein autobiografisch gefärbter Roman, in dem sich nicht nur die Mädchen von 1983 oder die Frauen von 2021 wiederfinden werden.
Was ist Glück und wie erlangt man es? Das versucht Adam Parson im Roman Happiness Falls von Angie Kim zu ergründen. Doch das Hauptinteresse der Autorin gilt Kindern mit besonderen Bedürfnissen und wie sich diese Diversität auf das familiäre System auswirkt. Ihr spezielles Interesse hat Kim jedoch feinst in einen Spannungsroman verpackt. Vater Parson ist von einem Spaziergang mit seinem Sohn nicht zurückgekommen. Er bleibt verschwunden.