
Tanz und Ballett haben es schwer. Die Popularität ist geringer als die der Oper, Supergagen für durch die Welt jettende Stars sind rar und in den Medien ist meist kein Platz dafür. Umso erfreulicher, dass der Sender ARTE sich immer wieder, und im Advent und während der Weihnachtsfeiertage besonders, um Tanz und Ballett annimmt. Fernsehprogramme und Streaming-Angebote bieten die Möglichkeit, Zugang zur Kunst des Tanzes bequem vom Sofa aus zu finden.
Unter dem Motto A World in Transit findet am 25. November von 12 bis 22 Uhr das Dance Identity Festival im Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt statt. Neun hochkarätige Produktionen aus Frankreich, Italien, Belgien, den Niederlanden, Rumänien und Österreich setzen sich auf tänzerische Weise mit Themen einer sich rasch verändernden Welt auseinander.
In schwarzer Hose mit einem Schwalbenschwanz-Sakko über dem blütenweißen Hemd und Stiefeln mit imitierten Fingern (der hohe Absatz soll der Daumen sein) tritt der Entertainer ins Licht. Es ist Alex Franz Zehetbauer, ein Bühnenkünstler der Sonderklasse. Ein Abend mit, oder richtiger – Alex kommt aus Amerika und spricht lieber Englisch als Deutsch –: An Evening with, ist eine begeisternde Show mit Zehetbauer und einem Klavier, aufgeführt im Rahmen von Wien modern im brut nordwest.
Regisseurin Jennifer Rezny und ihr Team begleiteten die Elev:innen der Ballettakademie der Wiener Staatsoper und lässt diese auch zu Wort kommen. Sie sagen, was erwartet wird. Tanz des Lebens, wird mitunter auch FEUER & FLAMME genannt, ein Titel, den eigentlich eine aus bereits sieben Staffeln bestehenden WDR-Serie über die Feuerwehr gepachtet hat. Reznys Dokumentation bietet einen kursorischen Jahresablauf in der Schule mit kurzen privaten Einsprengseln und ist von 3sat am 11.11. nach dem Hauptabendprogramm ausgestrahlt worden. In der Mediathek sind die 50 Minuten bis 11.12. zu besichtigen.
Es ist, was der Titel sagt. One Song, die jüngste Kreation der belgischen Künstlerin Miet Warlop, besteht aus einem einzigen Lied, das von sportlichen Musikern und einer musikalischen Turnerin eine Stunde lang wiederholt wird. Nicht nur die Arena auf der Bühne explodiert bei jeder Aufführung, auch im Tanzquartier hat der Zuschauerraum vibriert, als One Song im Rahmen von Wien modern am 10. und 11.11. das Publikum in der Zeitschleife festgehalten hat.
Der zentrale Inhalt der Performance des exzellenten Bühnenkünstlers aus Portugal, Raul Maia, ist nicht zu sehen. Er zeigt dem Publikum diesmal die Lücke, das Blackout, the Gap. Wir starren in das schwarze Loch – und füllen es sofort mit Inhalt. The word of the gap nennt Maia seine im studio brut gezeigte Performance. Am 9. November war Premiere.