Vom Studio auf die Bühne – Tanz*Hotel Festival
Für sieben Tage zieht das Tanz*Hotel ein paar Häuser weiter und nistet sich im Hamakom am Nestroyplatz ein. Der Grund ist ein feiner: Es wird ein Festival gefeiert. Hotelchef Bert Gstettner präsentiert Eigen- und Koproduktionen aus dem Residenzprogramm AAR – Artist At Residence sowie Gastperformances. Den Auftakt macht Gstettner selbst mit einer neuen Choreografie für drei Tänzerinnen.
Tanz Linz: Gespenstertango barfuß im Sand
Gefangen in ihren Träumen, unheimliche, furchterregende und auch süße, sind Frauen und Männer. Zeit und Raum jedenfalls sind aufgehoben, wenn TANZ LINZ am 6. Juni in der Black Box des Musiktheaters Traumzeit zeigt. Fünf Mitglieder der Company sind für die Choreografie verantwortlich, Aaron Breeze hat eine Soundcollage geschaffen, die gemeinsam mit den dynamischen Tänzer:innen auch das Publikum zu Träumenden macht.
Webstuhl & Lochkarte, die hölzernen Eltern der KI
Wieder zu Hause gelandet sind die künstlerischen Mitarbeiter:innen des künstlerischen Kollektivs spitzwegerich. Auf der Suche nach einem Spielort für das zweite Kapitel im Projekt (GEHÄUSE) haben sie entdeckt, dass ihr Studio noch im 20. Jahrhundert der Handweberei von Jakob Himmelspach gedient hat. Dort hat er aus alten Textilien Fleckerlteppiche hergestellt. Keine Frage, dass die Aufführung von (GEHÄUSE) – G’spinst nur im Himmelspach stattfinden kann. Spitzwegerich arbeiten multitalentiert und multimedial. Puppen, Objekte, Musik, recherchierte und phantasierte Texte, Gesang und (diesmal kein) Tanz fließen zu einer ebenso vergnüglichen wie informativen „Hyper-Text- Performance“ zusammen.
Eine zweite Chance für den tropischen Wald
Mit live gemalten Bildern und akrobatischem Tanz erzählen Choreografin Elda Gallo, Tänzerin Shalev Anandi Rozin und die Malerin Luciana Bencivenga eine wahre Geschichte. Was europäische Kolonisten vom 18. bis ins 20. Jahrhundert durch den Kahlschlag des tropischen Trockenwaldes im Südosten von Indien zerstört haben, soll wieder aufgebaut werden. „A forest to grow people“ ist ein Lehrstück für Zuschauer:innen ab 10 Jahren.
Eine mutige Frau zeigt den Männern ihre Stärke
Wenig weiß man über Heldin amerikanischer Feministinnen und Radsportler des 19. Jahrhundert, Anna Kopchovsky, geborene Cohen, genannt Annie Londonderry. Auch das Quellenmaterial ist spärlich. Susanna Leonard muss in ihrem Roman über Die Radfahrerin Annie Londonderry allerhand erfinden, wenn sie über die Weltreise Annies mit dem Fahrrad erzählt. Die Radfahrerin ist nicht nur ein Roman über eine unkonventionelle Frau, sondern erzählt auch viel über den Kampf der Frauen um Selbstbestimmung und Gleichstellung mit Männern. Die Pointe: Es waren natürlich Männer, die das mit Muskelkraft betriebene Zweirad erfunden haben.
Bekannte Gestalten, Gemischte Beziehungen
Im vergangenen Jahr ist der amerikanische Schriftsteller John Irving 80 Jahre alt geworden, hat einen neuen Roman fertiggestellt, worüber er in ungezählten Interviews bereitwillig Auskunft erteilt. So erfahren seine Leserinnen, dass er vermutet, Der letzte Sessellift sei sein letzter Roman und, dass er für dessen Fertigstellung sechs Jahre benötigt hat.