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Fanny Elßler-Ring für Solotänzerin Rebecca Horner

Dagmar Kronberger übergibt Rebecca Horner den Fanny-Elssler-Ring.

Fast eine Familienfeier. Rebecca Horner, Solotänzerin des Wiener Staatsballetts, ist die neue Trägerin des Fanny-Elßler-Ringes. Die von der Tänzerin Riki Raab (1899–1997) gestiftete Auszeichnung „für hervorragende österreichische Tanzkünstlerinnen“ hat die bisherige Trägerin Dagmar Kronberger am Sonntag in einer festlichen Matinee im Theatermuseum an Rebecca Horner weitergereicht.

„Einer Tänzerin mit besonderer Ausdruckskraft“ wollte Raab, die selbst Erste Solotänzerin im Ballett der Wiener Staatsoper war, die Ehrung zuteil werden lassen.Nach ihrer launigen Festrede über Fanny Elssler gratuliert Gunhild Oberzaucher-Schüller der neuen Ringträgerin Rebecca Horner. In einer mit Pointen gewürzten Rede ist es der Tanzhistorikerin Gunhild Oberzaucher-Schüller gelungen, den Bogen von der Ausnahmetänzerin Fanny Elßler (1810–1884) zu Rebecca Horner, Solotänzerin des Wiener Staatsballetts, zu spannen und zugleich die Aufmerksamkeit des Publikums zu fesseln. Zusammengekommen war ein freudig gestimmter Kreis aus Tänzer*innen und Ballettbegeisterten, Freund*innen und Familienmitgliedern. Solo für Rebecca Horner von Andrey Kaydanovskiy, begleitet von Irena Krsteska (Gesang) und Igor Zaoravdin am Piano. Rebecca Horner, die Geehrte, lebt nicht nur auf der Bühne, sondern auch zwischen Küche und Kinderzimmer, Ehemann und zwei Töchtern. Dieser, der Tänzer und Choreograf Andrey Kaydanovskiy, hat der Künstlerin für den festlichen Anlass ein Solo geschenkt, in dem sie alle Charakteristika ihrer Rollengestaltung zeigen konnte. Festrednerin Gunhild Oberzaucher-Schüller hat sie angeführt, alles, was Fanny Elßler ausgezeichnet hat, als „Paket“ mitgegeben, und auch Andrea Amort, Organisatorin der Feier und zugleich Kuratorin der beiden Tanzausstellung im Theatermuseum („Die Spitze tanzt ­150 Jahre Ballett an der Wiener Staatsoper“, „Alles tanzt – Kosmos Wiener Tanzmoderne“) hat sie aufgezählt und in einem Wort zusammengefasst: „Auf der Bühne eine Wucht“. Die Bestätigung hat das Publikum längst bekommen, Die strahlende neue Ringträgerin, Solotänzerin Rebecca Horner. ob als „Potiphars Weib“ in „Josephs Legende“ (John Neumeier / Richard Strauss), als Solistin in „Le Sacre" (Neumeier / Igor Strawinsky) oder in Choreografien Kaydanovskiys. Horners Solo im Eroica-Saal des Theatermuseums hat der Pianist und Ballettkorrepetitor Igor Zapravdin und Staatsopernsängern Irena Krsteska mit einem von Robert Schumann vertonten romantischen Gedicht von Adelbert von Chamisso („Seit ich ihn gesehen“) begleitet. Rebecca Horner in einer ihrer Glanzrollen: "Potiphars Weib" in  dem Ballett "Die Josephs Legende" (John Neimeier / Richard Strauss).Mit kraftvoller Anmut und Konzentration hat Rebecca Horner die Ballettfamilie zu langanhaltendem Applaus hingerissen.

Dagmar Kronberger, übrigens ebenfalls Mutter von zwei Kindern, die aufmerksam und still der Veranstaltung gefolgt sind, hat den schönen und tragbaren Ring 2008 von ihrer Kollegin Jolantha Seyfried erhalten, der die Ehrung von der ersten Trägerin des Ringes, Edeltraud Brexner (bis 1972 Primaballerina des Staatsopernballetts) übergeben worden ist.

Rebecca Horner, wie Dagmar Kronberger auch mit dem Förderpreis des Ballettclubs der Staatsoper und Volksoper ausgezeichnet, beendet im Herbst den Mutterschutz und wird ab der nächsten Saison wieder aktive Solotänzerin im Wiener Staatsballett sein.

Fanny-Elßler-Ring von Dagmar Kronberger an Rebecca Horner übergeben. Feierliche Matinee mit einer Uraufführung (Solo für Rebecca Horner) von Andrey Kaydanovskiy, 19. Mai 2019, Theatermuseum
Fotos: Heidi Pein / KHM Museumsvernand.