Schön öfter hat Yosi Wanunu, künstlerischer Leiter der von ihm mitbegründeten Formation toxic dreams, gezeigt, dass er ein Verehrer des Kinos in seinen Anfängen ist. Diesmal lässt er die in den 1930er Jahren in den USA überaus populäre Screwball-Komödie wieder aufleben. Wie in dem Hollywood Genre geht es um die Unvereinbarkeit von Gegensätzen. „Thomas B. or Not“ im brut, ist eine Komödie über das Theater. Avantgarde oder Mainstream, Off-Theater oder städtische Bühne! Sie und Er können sich auch in zwei Stunden nicht einigen. Was dem Publikum großes Vergnügen bereitet und es sich, wie jedes Premierenpublikum, hell begeistert und quietschend bedankt.
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Mit einem gut gemischten Abend eröffnete das Ensemble unter Sasha Waltz die Tanzsaison im Festspielhaus St. Pölten. „Sacre“ nennt die Choreografin den dreiteiligen Abend, der mit Debussy beginnt und nach Berlioz samt Pause Waltzs Interpretation von Igor Strawinskys unsterblicher, hundertjähriger Ballettmusik „Le sacre du printemps“ zeigt. Schon in der Einführung hat Intendantin Brigitte Fürle dem Auditorium klar gemacht, wer Sasha Waltz ist, „in Deutschland die Größte“. Da weiß man was man bekommt. Dementsprechend enthusiastisch ist der Applaus.
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Die Entstehung der Welt, von Tier und Mensch in zweieinhalb Stunden. Ein Experiment. Makemake will die großen Rätsel der Menschheit lösen, erforschen ob die Katastrophen der Erdgeschichte vielleicht Wunder sind, die Sackgassen und Irrwege entdecken, die auf dem Weg liegen. Die abenteuerliche Reise durch die Evolutionsgeschichte endet nach munterer Belehrung und unvermuteten Entdeckungen im Genesis-Park, im neuen Spielort F 23. Mit dem Urknall wird gestartet, wenn die Reise durch die Evolution beginnt. Makemake führen durch die Entwicklung der Welt und landen im erlebnisreichen Genesis Park.
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Alles perfekt im bis auf den letzten Platz gefüllten Haus. Nina Poláková debütiert glanzvoll als Médora; Natascha Mair tanzt ebenso glänzend zum ersten Mal die Gulnare. Denys Cherevychko ist der wilde, verliebte Korsar schlechthin und Ioanna Avraam entzückt mit Partner Masayu Kimoto (Birbanto) als Zulméa.
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In ihrem neuen Roman, „Das Wasser unserer Träume“, erzählt Maria Bodrožić von einem namenlosen Mann, der mit einem Locked-in-Syndrom im Bett liegt. Er kann sich an nichts erinnern, hat sich quasi selbst verloren, weiß weder wo er ist, noch wer er ist. Niemand in seiner Umgebung bemerkt, dass er in seinem Körper lebt, denkt, fühlt und träumt, nur nach außen dringt nichts.
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Die gelungene Inszenierung der Stubenoper des bayerischen Kabarettisten Georg Ringsgwandl durch Dora Schneider mit Linde Prelog als so verwirrter wie bewusster Altbäuerin hat im Herbst des Vorjahres im KosmosTheater das Publikum so begeistert, dass sie weder aufgenommen wird. Was urkomisch mit Spiel und Gesang und gut gesetzten Pointen beginnt, endet in bedrückender Realität. Schonungslos kritisiert Ringsgwandl die Gesellschaft in Stadt und Land.
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Tänzerinnen, Derwische, Vortragende, Poeten und natürlich Musikanten treten auch heuer wieder beim alljährlichen Festival der Kulturen „Salam.Orient“ auf. Die Künstler_innen kommen aus dem Irak und Iran, aus Palästina und der Türkei, manche sind auch in Österreich beheimatet. Sie treten an verschiedenen Spielorten auf, machen Musiktheater für Kinder im Haus der Musik oder lesen aus ihrem Roman über das schwierige Leben im Gazastreifen in der Hauptbücherei.
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Die Volksoper eröffnet die Ballettsaison 2016/17 mit der beim Publikum überaus beliebten Choreografie „Die Schneekönigin“ von Michael Corder. Am 24. September wird die Erste Solotänzerin Ketevan Papava zur Musik von Sergej Prokofjew die Titelrolle zum ersten Mal tanzen. In den Rollen des jungen Liebespaares, das von der eisigen Königin getrennt wird, sind Solotänzerin Alice Firenze mit dem mehrfach preisgekrönten Ersten Solotänzer Davide Dato zu genießen.
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23 Romane hat die Amerikanerin Jodi Picoult bereits geschrieben. Alle sind erfolgreich und für nahezu alle verwendet sie das gleiche Rezept: Fakten und Fantasie werden zu einer spannenden leicht zu lesenden Geschichte gemischt. In dem jüngst übersetzten, „Die Spuren meiner Mutter / Leaving Time“ erzählen die Personen der Handlung selbst. Nur die Elefanten, die eine zentrale Rolle in dem Roman spielen, können nicht sprechen. Über sie berichtett Alice, die Mutter der 13jährigen Jenna, die auf der Suche nach ihr ist. Niemand weiß, ob Alice nicht schon lange tot ist.
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Mit einem fulminant getanzten „Corsaire“ in der Choreografie von Manuel Legris hat das Wiener Staatsballett die neue Saison eröffnet. Solotänzerin Nina Tonoli brilliert als Gulnare im ersten Akt, die Erste Solotänzerin Maria Yakovleva im zweiten als Médora, alle beide im „lebendigen Garten“ des dritten. Robert Gabdullin, Conrad, der Korsar, hat in der Sommerpause einiges an Temperament gewonnen. Der Applaus im ausverkauften Haus war heftig.
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