Inmitten einer Bombenbesetzung tanzt der Halbsolist Alexandru Tcacenco, geboren in Chisinau / Moldawien, den Sklavenhändler Lanquedem im Ballett "Le Corsaire". Er schlägt sich wacker. Elektrisierend, wie bereits gewohnt, Denys Cherevychko (Conrad); Nina Poláková (Médora), Nina Tonoli (Gulnare). Keineswegs im Abseits: Masayu Kimoto und Ioanna Avraam (das Liebespaar Birbanto / Zulméa). Ein Erlebnis, nicht nur für den überquellenden Stehplatz, eine Enttäuschung für jene, die mit dem Zettel „Suche Karte“ vor der Oper ihr Glück nicht finden konnten.
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Wie die Sonne und der Mond, die Erde und die Lebewesen darauf entstanden sind, das wird zur Einführung erzählt und später sinnlich erfahrbar gemacht. „Genesis Park“, von der formlosen Formatierung Makemake erdacht, eingerichtet und hergezeigt, ist ein Megaunternehmen, aufregend, anregend, umwerfend, mit Tanz und Poesie, ständigen Geräuschen, die meist die gesprochenen Wörter übertönen, voll Überraschungen und neuen Erfahrungen. „Genesis Park“ im F 23, das ist Wow!
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Zwei Frauen erinnern sich. Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können. Die eine, Katia Mann, Muse, Sekretärin, Ehefrau eines großen Dichters, die andere, eine Wiener Filmschauspielerin, die in den 1940er Jahren Hollywood-Karriere gemacht hat, sechs Mal verheiratet war und bald in der Versenkung verschwand. Der Dramatiker Helmut Korherr hat den beiden Damen je einen Mnolog gewidmet. Erika Deutinger ist Katia Mann, Christian Spatzek Hedy Lamarr, geboren als Hedy Kiesler. Ein ebenso unterhaltsamer wie eindrucksvoller Abend im KiP – Kunst im (Café) Prückel.
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Mit „Mary“ vollendet Aris Fioretos sein griechisches Triptychon. Es ist die Geschichte einer jungen Architekturstudentin, die gerade erfahren hat, dass sie schwanger ist und am selben Tag während eines Studentenaufstandes verhaftet wird. Griechenland i1973, m letzten Jahr der Militärregierung. Mary landet im Gefängnis, eine Anklage gibt es nicht. Sie erzählt selbst von ihrem Jahr der kaum vorstellbaren Qualen und ihrem mit Bedacht gefassten Entschluss, um nicht zum Tier, zur Ratte, zu werden.
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Orpheus will seine verstorbene Eurydike aus dem Reich des Hades zurückholen. Will sie auch mit ihm gehen? Elfriede Jelinek lässt in "Schatten (Eurydike sagt)" die Betroffene selbst reden. Ihr ist das Schattenreich lieber als die grelle Welt. Sabine Mitterecker inszeniert den Text als Drei-Personen-Stück.
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Die Blase ist geplatzt. Die Rezession hat auch das kleine Dorf in Irland erreicht. Die örtliche Baufirma, die das gesamte Dorf ernährt hat, ist pleite, der korrupte Jungchef hat sich abgesetzt. Die Abgaben an die Behörden hat er behalten, die Löhne ist er schuldig geblieben. Aus 21 Stimmen formt Donal Ryan das differenziertes Portrait einer Gemeinschaft zwischen Wut und Angst.
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Im dunklen Saal leuchten nur die Gesichter der jungen Darsteller_innen, angestrahlt von ihren Handy-Displays. Noch wird gekichert und geschwätzt im Saal, auf der Bühne ist es still. Sanft schaukeln die Mädchen und Buben auf den Strickleitern. Dann brandet auf der Bühne Lachen auf, das lässt die Schülerinnen und Schüler, manche kennen die Mitspieler_innen aus der Schule, verstummen. Jetzt hat die Bühne die ganze Aufmerksamkeit und das bleibt so, 70 Minuten lang, wenn sechs Mädchen und Buben das spielen und tanzen, was sie bewegt. „Running Wild“ eröffnet die neue Saison im Dschungel mit Corinne Eckenstein als Direktorin.
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Der dreiteilige Abend mit Werken von Hans van Manen, Jiří Kylián und dem jungen Choreografen Alexander Ekman ist nach der Premiere in der vergangenen Saison wieder auf dem Spielplan des Wiener Staatsballetts. Aufgefrischt und mit einigen Neubesetzungen. Zwei unsterbliche Werke der Neoklassik rahmen die Choreografie eines Meteors am Tanzhimmel ein. Also ein Abend, der jedem Geschmack etwas bietet, kühle Körpergeometrie, betörende Erotik und frohes Hüpfen in der Mitte. Das Publikum liebt die mehrteiligen Abende, sagen die Auslastungszahlen.
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Das von Aline Kristin Mohl und Regina Picker eingeführte und bestens gepflegte Format des Performance Brunch hat wieder mal im Wiener Volkskundemuseum stattgefunden und weil sämtliche Schwellen eingeebnet sind, kommen Interessierte jeglichen Alters, um mit allen Sinnen zu genießen. Seit 1917 befindet sich das Museum mit seiner reichen Sammlung im Gartenpalais Schönborn und das – Haus und Garten – macht die kulinarisch unterstützten Vorführungen besonders delikat.
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Ein Blick in die Zukunft. Als Höhepunkt des Ausstellungssommers 2017 zeigt das Museum der Moderne Salzburg eine Werkschau des international gefeierten Künstlers William Kentridge. Die Ausstellung wird sich über beide Häuser, Mönchsberg und Rupertinum, erstrecken und in einer eigenen Sektion erstmals die Theater- und Opernarbeit von Kentridge berücksichtigen
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