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Der Klang dirigiert die Bewegung und vice versa

Brigitte Wilfing: Intensive Probe in der Säulenhalle.

^Tanz und Musk gehören zusammen, das weiß man auch im Festival Wien Modern. „Blackboxed Voices – I am Here“ nennt Martina Claussen die performative Klanginstallation für vier Performer:innen und 32 Lautsprecher, die am 12. November in der Säulenhalle des Semper-Depots (jetzt: Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste) Premiere hat.

Klangforscherin und Komponistin Martina Claussen inmitten der Blackboxes. © Maria FrodlIm Mittelpunkt steht die Verflechtung menschlicher und nicht-menschlicher Stimmen und Körper: Vier Performer:innen, 32 Lautsprecher, Licht- und Heizkörper sowie die Säulenhalle bilden das Sprechorgan dieser performativen Klanginstallation. Klänge treten aus Boden- und Wandritzen, aus Kehlen, aus Lautsprechern des Akusmoniums hervor und werden durch die Architektur der Säulenhalle geformt und geprägt. Stimmen erklingen live und losgelöst vom menschlichen Körper, Die Säulenhalle des Semper-Depots wird zum Schwarzen Theater. Der Körper ist nur halb zu sehen. © Tobias Leibetsederfinden sich in elektronisch generierten Klanglandschaften wieder und reiben sich an den Klangstrukturen der Performer:innen. (Martina Claussen). Der Klang wird sowohl mit Live Elektronic als auch via Fixed Media erzeugt. Fixed Media sind Datenträger, die fester Bestandteil des Geräts sind, also nicht entfernbar wie eine CD oder ein Datenstick. Das genannte Akusmonium ist „ein Instrument zur Realisierung ephemer dynamischer Klangskulpturen“ (The Acousmatic Projekt.)
Choreografin und Tänzerin Brigitte Wilfing schaut sich probehalber die Welt von unten an. © Blackboxed VoicesDie Komponistin und Mezzosopranistin Martina Claussen erforscht und verbindet Klänge von Stimmen, Klangobjekten, analoger und digitaler Elektronik, erkundet das Räumliche, das Performative und entwickelt dabei ihre eigene, unverwechselbare „Klangschrift“ stetig weiter. (Profil von ao. Univ.-Prof. Mag. Martina Claussen MA auf der Website der Universität für Musik und darstellende Kunst.)  Diese Klangschrift ist auch im neuen Werk von Claussen zu lesen / hören. Sie ergibt sich aus dem Ineinanderfließen von Architektur, Licht, Performance und Sound, die Elemente bedingen und transformieren einander wechselseitig.

Wien modern
Martina Claussen: „Blackboxed Voices – I am Here“,
Künstlerische Projektleitung: Marina Claussen. Choreografie und Inszenierung: Brigitte Wilfing.
Lichtarchitektur: Conny Zenk; Kostüme, Ausstattung: Patrizia Ruthensteiner. Akusmonium, Produktionsmanagement The Acousmatic Project: Thomas Gorbach.  
Performance: Tobias Leibetseder, Patric Redl, Brigitte Wilfing, Alex Franz Zehetbauer. Akusmonium: Thomas Gorbach.
12. und 13. November 2022, jeweils 17 und 20 Uhr, Semper-Depot / Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien.