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Eiserner Vorhang mit Bild von Martha Jungwirth

Martha Jungwirth vor ihrem Werk. Foto: E. Strobl, © museum in progress

Bis Saisonende 2020 begleitet ein Bild der renommierten Künstlerin Martha Jungwirth die Besucher*innen der Wiener Staatsoper. „Das trojanische Pferd“ nennt Jungwirth das aktuelle Ölbild auf Karton auf Leinwand und sieht das rote Ross als Topos für unsere abendländische Kultur und ihre wechselhafte Geschichte. Zu sehen ist ein großes Pferd in Seitenansicht, das aus schwungvollen und vorwiegend rot- und brauntönigen Pinselstrichen erschaffen wurde. Im Kontrast zum tonigen Packpapier sticht das leuchtende Rot stark hervor, Farbspritzer und Malspuren sind darauf sichtbar. Die einzelnen Linien konstruieren als Raumgerüst den Tierkörper, wobei die über die Silhouette hinaus schwingenden Pinselstriche die raumgreifende Dynamik des Pferdes potenzieren. Die Farben unterstreichen den machtvollen Auftritt des mit fast trotzig stolzem Kopf präsentierten Pferdes.

Bis Juni 2020 wird das trojanische Pferd am alten Eisernen prangen. © museum in progress (www.mip.at)Durch die Ausstellungsreihe Eiserner Vorhang – von museum in progress (www.mip.at) konzipiert und seit 1998 in Kooperation mit der Wiener Staatsoper und der Bundestheater-Holding realisiert – wird der an sich statische Eiserne Vorhang (176 m2) jeweils für einen festgelegten Zeitraum einer Spielzeit in einen dynamischen Ausstellungsraum zeitgenössischer Kunst verwandelt, in dieser Saison nun bereits zum 22. Mal.
Im Donizetti-Salon in der Wiener Staatsoper zeigt museum in progress Originalwerke der Künstlerin, die motivisch mit dem Eisernen Vorhang verbunden sind und im Rahmen eines Vorstellungsbesuchs besichtigt werden können. Auch eine signierte Lithographie von Martha Jungwirth mit dem Sujet des Eisernen Vorhangs ist zu sehen: Durch den Erwerb dieses Drucks aus der Werkstätte Kurt Zein leisten Kunst- und Opernfreunde einen wichtigen Beitrag zur Fortsetzung der Ausstellungsreihe von museum in progress in der Wiener Staatsoper.

Martha Jungwirth wurde 1940 in Wien geboren. Ihr Werk bewegt sich an der Schnittstelle zwischen abstrakter und gegenständlicher Malerei. Als Malgrund bevorzugt die Künstlerin meist das Papier. Ihre vielschichtigen Farbkompositionen zeugen von einer sensiblen Wahrnehmung der Wirklichkeit. Jungwirth, deren Werk lange unterschätzt wurde, zählt heute zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstler/innen, weit über Österreich hinaus. 2012 wurde die Künstlerin mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst und 2018 mit dem Oskar-Kokoschka-Preis ausgezeichnet.
(Text aus dem Pressebüro der Wiener Staatsoper, leicht verändert.)

Wiener Staatsoper / museum in progresss: Eiserner Vorhang 2019/2020: „Das Trojanische Pferd“ von Martha Jungwirth als temporärer Vorhang. Vorstellung am 10. Oktober 2019.