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Huggy Bears: Wieder erwacht im neuen Büro

Im Rhizomatic Circus wird es bunt und digital. © Rhizomatic Circus

Stolz hat das Team von Huggy Bears unter der Leitung von Philippe Riéra / Superamas das neue Büro samt Studios in Wien-Favoriten präsentiert. Vor zwei Jahren noch mussten Huggy Bears in Pension geschickt werden, die Stadt Wien verweigerte die Unterstützung für das hilfreiche Projekt. Das Kuratorium hatte 2017 so entschieden. Doch dann fand Claudia Weinzierl, Referentin für Bezirkskultur im Büro der Kulturstadträtin, Veronika Kaup-Hasler, ein Loch und Huggy Bears durften wieder arbeiten. Weinzierl hat die Eröffnung des Büros von Huggy Bears in Favoriten nicht mehr erlebt, sie ist im heurigen Frühjahr mit 56 Jahren unerwartet verstorben.

Das große Studio zum Probieren und Experimentieren. © Huggy BearsHuggy Bears“ (hugging, englisch: Umarmung) ist ein Begleitprogramm für darstellende Künstler*innen, die Ideen für eine Produktion haben oder daran bereits arbeiten. Ein Jahr lang werden die ausgewählten Tänzer*innen, Performer*innen, Darsteller*innen, Artist*innen in allen Fragen, die für einen Produktionsprozess relevant sind, ob technischer, bürokratischer oder künstlerischer Natur, beraten und informiert. Für das laufende Jahr haben sich Kandidat*innen mit 50 Projekten gemeldet, neun davon kamen auf die Shortlist, davon wurden vier Projekte ausgewählt, die bereits soweit gediehen sind, dass die Besucher*innen der Büroeröffnung einen kurzen Einblick erhalten konnten. Im alljährlichen brut-Festival imagetanz wird im Frühjahr 2020 eine Vorschau (work in progress) gezeigt werden; die Premieren finden am Saisonende im WuK statt. Der Rhizomatic Circus unter der Lupe. © Cremer und Gregor Buchhaus

Kaum ist das Team von Huggy Bears wieder munter, wälzt es auch schon Pläne. Das am Kempelenpark angesiedelte Projekt soll nicht nur in der eigenen Suppe kochen, sondern auch andere Gewürze annehmen. Langsam will man ein lokales Netzwerk aufbauen, das nach den Mietern im Haus Kempelengasse 1 (Kurse, Seminare, Caritas-Projekte, etc.) in den Bezirk ausstrahlen soll. Das freut die Bezirksvorstehung, (in Person des Vorsitzenden der Kulturkommission, Kurt Stastka), wo die oft unfreundliche Berichterstattung über den 10. Wiener Bezirk (Favoriten hat im Namen doch den Favoriten, den Bevorzugten) wenig Freude macht. Daphna Horenczyk arbeitet an spannenden "Diorama: Stories". © Huggy Bears Auch Kulturstadträtin Kaup-Hasler hat sich gefreut und das Projekt „Huggy Bears“ als „sehr wichtig“ bezeichnet. Superamas, das Dach von Huggy Bears, haben ihre Wurzeln auch in Frankreich, so liegt es nahe, Kaup-Haslers Wertschätzung zu übersetzen: Wichtig =  importãnt. Und was reimt sich darauf? L’argãnt, das Silber. In der Endauswahl für die Umarmung: Hyeji Nam, Musikerin msteazah und mirabella paidamwoyo dziruni. Das sanft aussehende Trio lehrt das Fürchten mit gewalttätigen weiblichen Geistern. © Cat JimenezIst die freundliche Rede von Frau Kaup-Hasler ernst gemeint, so müssen sich Huggy Bears und die von ihnen betreuten Künstler*innen keine Sorgen mehr wegen der Miete machen.

Wie hilfreich das Projekt tatsächlich ist, haben Maiko Sakurai Karner & Cat Jimenez, die mit der Unterstützung von Huggy Bears ihre Produktion „di stance“ fertiggestellt und im Jänner 2018 im Wuk uraufgeführt haben, selbst erlebt. „Wir haben so viel gelernt und so viel erfahren, um die zahlreichen Hürden zu überwinden, bis eine Idee konkret wird und umgesetzt werden kann“, sagen sie unisono. Jetzt wollen viele der Alumni etwas zurückgeben und selbst unterstützend helfen.

Huggy Bears“: Eröffnung des neuen Büros in und Vorstellung der neuen Unterstützungsprojekte. 8. Oktober 2019, 1010 Wien, Kempelengasse 1.
Die Teilnehmer*innen 2019/20: Huggy Bears Logo: Der umarmende Bär. © Huggy Bears Nam Hyeji & mirabella paidamwoyo dziruni:
영혼의 폭력적인 여성 성
/ mweya yechikadzi yechisimba“
(Koreanisch / Shona, eine Bantu-Sprache: „gewalttätige weibliche Geister“)
Daphna Horenczyk: „Diorama : stories"
Fabian Faltin: „Exhale"
Rhizomatic Circus Collective: „The Octopussy’s Garden Resort"