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Das Neueste vom Neuen auf der Leseliste erscheint gemeinhin erst Mitte Februar des neuen Jahres. Also ist noch Zeit, alte Schulde n aufzuarbeiten, den Berg an gelesenen, aber nicht besprochenen Büchern abzutragen. Kurz nur soll auf manche Titel hingewiesen werden und noch kürzer wird über manche der Daumen gesenkt. In ungeordneter Reihenfolge, wie sie auf dem Schreibtisch gestapelt sind, nehme ich mir die Bücher vor, die noch 2023 erschienen sind, doch deshalb noch lange keinen Schimmel angesetzt haben.


In ihrer Heimat, Finnland, ist sie eine bekannte und geehrte Persönlichkeit. Im deutschen Sprachraum muss die Schauspielerin, Regisseurin und Schriftstellerin Pirkko Saisio noch entdeckt werden. Dies kann jetzt mit der Übersetzung des Romans Punainen erokirja / Das rote Buch der Abschiede versucht werden. Mit dem richtigen Werkzeug kann ein wahrer Schatz ausgegraben werden.


Autorin Rachel Yoder, fotografiert von Nathan Biehl.In ihrem Debütroman, Nightbitch, lebt die amerikanische Schriftstellerin Rachel Yoder ihre wildesten Fantasien aus. Mütter, die ihrem Nachwuchs zuliebe den Beruf aufgegeben haben und sich dem Breikochen und Windelwechseln hingeben, werden ebenso ihre Freude an dem furiosen Roman haben wie kinderlose Frauen. Ein Roman, der hervorsprudelt wie ein Geysir, magisch, feministisch, surreal und auch komisch.


John Cranko, der legendäre Choreograf, der in den 1960er Jahren das Stuttgarter Ballett zu einem weltberühmten Ensemble gemacht hat, ist schon lange tot. Doch sein Ruhm ist auch 50 Jahre nach Crankos unerwartetem Tod so lebendig wie seine großartigen Choreografien. Ein üppiger, auch schwerwiegender Bildband erinnert an den großen Choreografen, der in nur 12 Jahren ein Wunder vollbracht hat, das Stuttgarter Ballettwunder.


Mehr als zehn Jahre nach ihrem 2011 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichneten ersten Roman, Engel des Vergessens, hat die österreichische Autorin Maja Haderlap ihren zweiten Roman fertiggestellt. Nachtfrauen könnte als Fortsetzung von Engel des Vergessens gelesen werden. Das Kind, das damals erzählt hat, ist erwachsen geworden, die Vergangenheit ist nicht vergangen.


Wi-wi-wi wimmert das neugeborene Gänschen und seine Mutter, also das Lebewesen, das Martina, so wird sie genannt werden, als Mutter akzeptiert hat, antwortet mit tiefer Stimme, wie es sich gehört: Gang-gang-gang. Die Mutter wird als der Vater der Ethologie, der vergleichenden Verhaltensforschung, vor 50 Jahren den Nobelpreis erhalten. Geboren ist Konrad Lorenz vor 100 Jahren in Wien. Auf lockere Art und Weise erzählt Ilona Jerger seine Lebens- und Forschungsgeschichte.