In der jüngsten Arbeit aus der Serie „Endangered Human Movements“ beschäftigt sich Amanda Piña, Tänzerin und Choreografin, samt ihrem Team von nadaproductions mit der kulturellen Kolonialisierung. Die genaue Choreografie „Danza y Frontera“, in der Piña alte mexikanische Tänze mit neuen Bewegungsformen zusammenführt, ist am 11. Oktober 2018 im Tanzquartier uraufgeführt worden.
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Ein ganzes Leben, das des russischen Komponisten Dimitri Schostakowitsch, 1906–1975, breitet Julian Barnes vor den Leserinnen aus. Doch er schreibt keine Biografie, sondern denkt sich in Stationen eines Lebens unter dem Terror Stalins hinein und bringt den Zwiespalt zwischen persönlicher Integrität, künstlerischer Kreativität und der Macht des Tyrannen und seiner Höflinge nahe. Die deutsche Übersetzung ist 2017 bei Kiepenheuer & Witsch erschienen, jetzt liegt die Taschenbuchausgabe von btb vor.
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Ein aufregender Abend, tanzte doch der Erste Solotänzer Davide Dato zum ersten Mal in Wien den Albrecht, die männliche Hauptrolle im romantischen Ballett „Giselle“. Doch es war mehr als ein Debüt, Dato war auch nach langer schmerzvoller Verletzungspause zum ersten Mal wieder in einer großen Rolle auf der Bühne zu sehen. Maria Yakovleva glänzte am 9. Oktober als seine Partnerin in der Choreografie von Elena Tschernischova.
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Das Tanzquartier Wien ist mit „Antarktika“, einem dreitägigen „Symposium zum Thema Entfremdung“, durchgeführt in Kooperation mit der Kunsthalle Wien, in die Saison 2018/2019 gestartet. Zugleich ist die Theorieveranstaltung auch Auftakt für „Antarktika. Eine Ausstellung über Entfremdung“ in der Kunsthalle. Ergänzend zeigte das Tanzquartier die Performance „Consul und Meshie“ in der Kunsthalle.
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Frauen stehen im Mittelpunkt von Anne Goldmanns Kriminalromanen. Auch mit ihrem neuen Roman bleibt sie sich selbst und ihren Leserinnen treu. Drei Frauen und ein Mord. Oder sind es gar zwei Morde und vier Frauen? Für Spannung ist jedenfalls in „Das größere Verbrechen“ ebenso gesorgt wie für Nachdenklichkeit. Ein spannender Roman, vielleicht Kriminalliteratur, doch sicher kein simpler, gewöhnlicher Krimi.
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Mit seinem Roman über eine Midlifecrisis hat der 65jährige britische Literaturprofessor und Autor eine rare Kostbarkeit geschaffen. Selten noch hat ein Mann mit so viel Humor Krise, Krankheit und Tod erzählt. Der Titel bedeutet „im Sterben (liegend), zum Äußersten“. Parks geht mit seiner Introspektion an die Grenzen dessen, was erzählbar ist, das aber tut er mit Charme, feiner Ironie und Empathie.
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Richtig kalt wird mir beim Lesen dieses neuen Romans von Friedrich Ani. Damit man ein wenig Vertrauen fasst, steht als Untertitel, dass diese Geschichte von Narren und seiner Maschine „ein Fall für Tabor Süden“, den Spezialisten für „Vermissungen“ (vermisste Personen), ist. Auch der ist ein Narr, aber ohne Maschine.
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Shakespeare ist bei der Vertonung seines letzten Dramas „The Tempest / Der Sturm“ Pate gestanden, dass die gleichnamige Semiopera tatsächlich von Herny Purcell ist, wird allerdings bezweifelt. Doch in der Kammeroper muss Purcell gespielt werden und auch dem Motto, Zauberei und Magie, entsprechen. Regisseurin Jean Renshaw weiß Rat: Musik von Purcell gibt es genug, Bekanntes und weniger Bekanntes, manchen Arien verpasst sie einen passenden Text, ein paar zusätzliche Personen werden auf die Insel verbannt, ein großartiges Ensemble singt und turnt auf der Bühne, ein ebensolches spielt die Instrumente im Graben; eine zauberhafte Ausstattung vollendet die perfekte Aufführung der „Zauberinsel“ mit einem Handlungsgerüst von Shakespeare und viel Musik von Henry Purcell. Die Premiere ist am 29. September in der Dependance des Theaters an der Wien, der Kammeroper gefeiert worden.
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Der Maler Ernst Ludwig Kirchner, Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Die Brücke“, war vom Tanz besessen. Immer wieder hat er Tänzerinnen und Tänzer, auf der Bühne oder auf dem Parkett, Ballerinen, aus Vergnügen sich wiegende Damen, mit und ohne Hülle, gezeichnet, in Holz geschntten, farbig als Lithografie gedruckt oder mit Wasserfarben hingehaucht. Im KirchnerHAUS in Aschaffenburg ist dieser Kosmos der Bewegung nun bis 30. Dezember 2018 zu studieren. Oder – die Reise von fast 600 km ist nicht gerade ein Katzensprung – sich mithilfe der Abbilder im Katalog in Kirchners Kosmos vertiefen.
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Reise um mein Zimmer“ nennt der Multimediakünstler Virgil Widrich seine Videoinstallation, die in Endlosschleife im Rahmen der Vienna Design Week gezeigt wird. Von 29. September bis 7. Oktober, täglich von 11–20 Uhr, im ehemaligen Sophienspital, Apollogasse.
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