Performance Brunch, Kunst und Kulinarik am Vormittag, ist ein bestens eingeführtes Format, in dem sich geistiges mit leiblichen Wohl paaren. Die Künstlerinnen (mitunter sind auch Künstler auf der Bühne zu sehen) widmen sich dem Themenkreis um „Heimat“, „Tradition“ und „Brauchtum“ und bearbeiten ihn aus heutiger Sicht auf ihre ganz spezielle Weise. Der nächste Performance Brunch widmet sich den Wurzeln, wie der Titel, der laut gesprochen sich sofort erklärt, „Wuazl“ verspricht. Die kommenden Veranstaltungen finden am 5. und 6. September im Volkskundemuseum statt.
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Tayari Jones, geboren 1970 in Atlanta, Georgia, ist eine preisgekrönte Romanautorin. Als Barack Obama ihren jüngsten Roman „An American Marriage / In guten wie in schlechten Tagen“ 2018 auf seine Leseliste gesetzt hat, schnellten die Verkaufszahlen rapide in die Höhe. Der jetzt übersetzte Roman über zwei Familien, die ein Geheimnis teilen, in dessen Mittelpunkt zwei Mädchen heranwachsen, ist schon 2011 erschienen und spielt, wie alle Romane Jones, in Atlanta, wo BPoC (Black and People of Colour) die Mehrheit sind. Geheimnisse gebären Lügen, die Granate muss irgendwann gezündet werden. Das Desaster ist programmiert.
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Die Regisseurin dreht durch und hechtet vom Schiff ins Tyrrhenische Meer, schwimmt zurück zum Vulkan Stromboli, wo die Filmcrew stationiert ist. Doch es ist nicht Justine Triet, die Regisseurin des Films „Sibyl“, die durchs Meer pflügt, sondern Mika, die im Film im Film Regie führt und so schwache Nerven hat wie die Hauptdarstellerin, die mit ihrer Therapeutin angereist ist, doch auch die hat einen Nervenzusammenbruch und reist ab. Ist‘s eine Komödie oder eine Tragödie? Eine Farce oder ein Drama? Eine eindeutige Antwort fällt schwer.
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Geheimnisvolle, fremdartige Wesen sehen uns an, und wir fühlen, dass wir sie kennen, zu uns gehören. Den geisterhaften Chor unterschiedlicher Androide hat der singapurische Künstler Ho Tzu Nyen digital geschaffen und zu einem bewegten Chor zusammengestellt und aufgezeichnet. Die Videoanimation ist das beständige Relikt eines Festivals, das nie stattgefunden hat, der Wiener Festwochen. Noch bis 30. September ist diese großartige Arbeit in der Kärntnertorpassage zu sehen. Eintritt frei. Es lohnt sich, zu bremsen, zu verweilen, und sich einfangen zu lassen.
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Drei junge Tänzer und eine Tänzerin haben sich mit der Schönheit des Körpers in Bewegung auseinandergesetzt. Die Young Sharks sind die Nachwuchsformation der Company Hungry Sharks unter Valentin Alfery. Im Zelt auf der Zirkuswiese bringen Melissa Schuppe, Timo Bouter, Leon Bernhofer und Valentin Pezzei gemeinsam und mit Solos Leonardo da Vincis Vitruvianischen Menschen zum Tanzen. Der Titel, „1.618“, ist die irrationale Zahl in der Berechnung des Goldenen Schnitts.
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Nach der Ehekomödie „Moglie e Marito“ versucht sich Regisseur Simone Godano wieder mit einer Komödie. In „Croce e delizia“ (sehr locker übersetzt „Freud und Leid“,) deutsch ziemlich nichtssagend „Amore al dente – Ein fast gewöhnlicher Sommer“) prallen zwei unterschiedliche Familien aufeinander, die den Sommerurlaub unter einem Dach verbringen. Die Konflikte sind vorprogrammiert, zumal nur die beiden Großväter, Kunsthändler Tony und der Fischer Carlo, wissen, warum das Gartenhaus der feudalen Villa an Fremde vermietet worden ist. Etwas schale Sommerkost, ohne Überraschungen, doch voll mit Klischees.
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Ein erster Blick auf die Stationen einer Reise, die ein Jahr dauern soll und eigentlich erst im Oktober beginnt. Doch die Einladung des Wiener Kultursommers animierte Regisseur und Chef des TheaterArche, dem Publikum einen Vorgeschmack auf die Abenteuer eines Odysseus von heute zu geben. Die abwechslungsreiche Stunde auf der Pawlatschen in Penzing hat gezeigt, dass die Gefahren einer Reise die gleichen sind, sie werden nur anders genannt. Und, Mann bleibt Mann, Penelope ist wieder mal allein zu Hause.
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Bald 60 Jahre ist es her, dass Max sein Wolfskostüm angezogen und die Mutter auf die Palme getrieben hat. Er ist ohne Essen ins Bett geschickt worden. Was dann passiert ist, erfahren Kinder und Eltern auf der ganzen Welt immer wieder von neuem. Die Rede ist von Maurice Sendaks wunderbarem Buch „Wo die wilden Kerle wohnen“. Die englische Originalausgabe, „Where the Wilde Things Are“ ist 1963 erschienen, 1967 hat Diogenes die gelungene Übersetzung ins Deutsche von Claudia Schmölders herausgebracht und seitdem immer wieder neu aufgelegt.
Max und die Wilden Kerle sind unsterblich.
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Stillstand gibt es bei ImPulsTanz nicht. Auch wenn das vierwöchige Festival heuer nicht stattfinden kann, wird getanzt. Auf der Wiese, auf dem Bretterboden und der Matte. Vom 9. Juli bis 30. August finden an sieben öffentlichen Plätzen 296 Gratis-Workshops mit 90 Dozent*innen statt. Für alle Altersgruppen und jedes Niveau. „Die größte Public Moves-Ausgabe aller Zeiten, powere d by AK Wien“, jubelt ImPulsTanz-Intendant Karl Regensburger.
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Regisseur und Drehbuchautor Marios Piperides erzählt die charmante Geschichte des Zyprioten Yiannis, der die geteilte Insel verlassen will, um seine Chancen als Musiker zu verbessern. Doch ohne seinen Hund Jimi kann er nicht abreisen. Der aber hat alle Grenzzäune ignoriert und ist im türkisch kontrollierten Norden gelandet. Als illegaler Einwanderer kann er nicht legal zurück. Schmuggeln ist die einzige Möglichkeit.
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