Der Choreograf Nikolaus Adler mag sich von seinem erfolgreichen Tanzstück „Balthazar“ nicht trennen. Nach der Uraufführung vor zwei Jahren im Hamakom Theater, hat „Balthazar“ neuerlich Premiere, diesmal im WUK. Auch wenn der Anstoß zur Choreografie eine Filmszene ist, muss man den Film keineswegs gesehen haben, um Adlers Choreografie zu verstehen. Obwohl –, um das Verstehen, um komplizierte Gedankengänge oder verquere Philsophie geht es Nikolaus Adler ohnehin nicht. Es geht um getanzte Bilder und um Emotionen. Die Bilder entstehen auf der Bühne, die Gefühle in den Zuschauer*innen.
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Tief in die alpenländische Sagenwelt taucht makemake produktionen mit Theater, Tanz, Gesang und Objektkunst ein und erzählt im Dschungel für Kinder ab 9 und Erwachsene von den „Wilden Frauen“, den Saligen, die, meist unsichtbar, scheu und eigenwillig, nach ihren eigenen Regeln gelebt haben. Wieder einmal zeigt das Kollektiv makemake, wie vielfältig, interessant und auch amüsant Theater sein kann.
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Der gemischte Abend, quer durch 40 Jahre Ballett, bringt mit Choreografien von George Balanchine, John Neumeier und Jerome Robbins reichlich Abwechslung. Die erste Hälfte ist Balanchine gewidmet: „Stravinsky Violin Concerto“ ist 1972 entstanden und zeigt zwei unterschiedlich agierende Paare, umgeben von acht Damen und acht Herren im stetigen Fluss der Musik. Als Kontrast ist „Thema und Variationen“ zur Musik von Peter Tschaikowsky zu erleben. Nikisha Fogo reißt in ihrem Debüt als Solistin des 1947 uraufgeführten Werks zu Beifallsstürmen hin. John Neumeiers „Bach Suite III“ (1981), reiner Tanz für zwei Solopaare und sechs Tänzer*innen, sowie Jerome Robbins fröhliche Charade „The Concert – or, The Perils of Everybody“, mit Irina Tsymbal und Eno Peçi (Wiener Premierenbesetzung 2011, Uraufführung in New York 1956) runden den Abend ab.
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Der auch in Österreich bestens bekannt Tänzer, Choreograf und künstlerischer Leiter seiner ProART Company, gastierte an zwei Abenden im Off-Theater und zeigte ein Solo und gemeinsam mit seinem Kollegen Lukáš Leopold ein Duo. „Oneness“, das Duo, ist eine Choreografie über den Moment und seine Flüchtigkeit. Mit „Blatný“ erinnert Dvořák an den tschechischen Lyriker Ivan Blatný (1919–1990).
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Was macht den Menschen aus? Ist es seine, ihre DNA? Die Einflüsse durch Familie, Gesellschaft, Umwelt, Kunst, Musik? Körper, Räume, Licht? Wie erzählt sich dieses „eine“ Leben, das von 23 Chromosomen-Paaren und einem DNA-Code vorgegeben scheint und doch in jeder Sekunde seines Gelebtwerdens etwas gänzlich Neues, Unerwartetes, Ereignishaftes schreibt, „auto-bio-graphy“: das eigene Leben schreiben.
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Manuel Legris ist es zu verdanken, dass das klassische Ballett „Raymonda“, in der Choreografie von Rudolf Nurejew nach Marius Petipa, 17 Jahre nach der letzten Wiener Aufführung neueinstudiert worden ist, und eine neue Generation im Publikum begeistert. In den beiden letzten Vorstellungen der 15teiligenSerie (von Dezember 2016 bis April 2018) ist die erste Solotänzerin Maria Yakovleva als Raymonda eingesetzt, Denys Cherevychko tanzt den Ritter Jean de Brienne. Rollendebüts sind Elena Bottaro und Adele Fiocchi als Freundinnen Raymondas sowie Trevor Hayden und Arne Vandervelde als sie umturtelnde Troubadoure anvertraut. Überdies: Sveva Gragiulo im Grand Pas classique hongrois und Marian Furnica im Sarazenen-Duo. Sie alle mitsamt dem Dirigenten Kevin Rhodes wurden heftigst beklatscht.
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Veza Fernández, in Wien lebende Choreografin und Performerin, hat mit elf Künstlerinnen eine suggestive Stunde über Schwesterlichkeit, Freundschaft und Liebe geschaffen. Kira Kirsch und ihr Team, aus ihrem Stammhaus dem brut temporär auswaggoniert, haben im Casino Baumgarten das richtige Ambiente gefunden. „Wenn Auge Mund wird“ ist poetisch und zärtlich, rasant und schrill.
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Konzerte mit Musik von Joseph Haydn bis Igor Strawinsky, Kammermusik, Jazz und mehr, Workshops und natürlich auch Tanz und Ballett bilden das reizvolle Programm der kommenden Saison, 2018 / 19, im Festspielhaus St. Pölten. Was den Tanz betrifft, so ist das Festspielhaus St. Pölten ein Gastspiel- und Koproduktionshaus, das gibt der künstlerischen Leiterin, Brigitte Fürle, die Möglichkeit, große Compagnien aus aller Welt in die Niederösterreichische Landeshauptstadt zu locken.Sie tanzen auch für Wienerinnen und Wiener – St. Pölten liegt ganz nah.
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Wissenschaft, so spannend erzählt wie ein Roman. Biografie, so lebendig wie eine Abenteuergeschichte. Die Amerikanerin interessiert sich besonders für den Sternenhimmel und versteht es, über alles, was da damit zu tun hat, Forschung und Entdeckung, so leicht verständlich und flüssig zu berichten, als wär‘s eine Liebesgeschichte. Na ja, eigentlich ist es das auch immer, die Geschichte der Liebe zu den leuchtenden Objekten am Himmel, die einst den Schiffen den Weg wiesen und heute immer noch das Interesse der Astronomen und auch der Laien erwecken. Die einen bewundern sie, die anderen erforschen sie.
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Mit seiner bisher dritten Produktion, „HABENICHTSE!“, bleibt der 2014 von der Schauspielerin und Regisseurin Veronika Glatzner gegründete „Verein für vorübergehende Kunst“, Tempora, seinem Gründungskonzept treu: „Theaterprojekte in strukturell vernachlässigte Stadtteile zu bringen“. Hatte man sich zwischen 2014 und 2016 bei „on DIS PLAY“ zwischen Hernals und Neubau mit der Selbstvermarktung des Menschen im digitalen Zeitalter beschäftigt – schon hier, wie auch nun bei „HABENICHTSE!“ führt Steffen Jäger Regie –, führte die zweite Produktion, K.s Frauen, von der Straße in eine in die Jahre gekommene, abgewohnte großbürgerliche Altbauwohnung in der Inneren Stadt.
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