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Szene Bunte Wähne – Tanztheater für Kinder

"Chotto Desh": Bühnebild mit Tänzer. © Richard Haughton

Das Tanzfestival für Kinder und Jugendliche, mit dem von den Kindern selbst gewählten Titel „Szene Bunte Wähne“, hat seinen angestammten Termin im Spätwinter, dann wenn Kinder lieber im warmen Theater sitzen als in Wald und Wiese zu toben, an das Ende der Theatersaison verlegt. Mit 14 Produktionen aus England, Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Spanien und Österreich bietet das Festival im Dschungel und im BRUT im Künstlerhaus wird an sieben Tage (15.–22. Juni) kleinen, jungen und Jugendlichen Zuschauerinnen Tanztheater der unterschiedlichsten Art geboten.

Eröffnet wird das Festival im brut mit einer adaptierten Kinder-Version von Akram Khans „Desh / Heimat“. Der Tänzer und Choreograf kommt mit seiner Erzählung (fast eine Autobiografie) über das Leben und die Erlebnisse in Bangladesh und England zu den Kleinen und zeigt „Chotto Desh / kleine Heimat.“ Nur zwei Vorstellungen sind geplant: 18. Und 19. Juni im brut.
Die Stadt steht Kopf in "Murikamification". © Wim LanserVon den Geschichten des japanischen Kultautors Haruki Murakami ließ sich der niederländische Choreograf Erik Kaiel mit seiner Kompanie Arch8 inspirieren. „Murikamification – Meine Stadt steht Kopf“ ist ein Tanzstück für alle Altersstufen ab 6, die sich bewegen wollen und können. Die Choreografie gleicht einem Stadtspaziergang mit Überraschungen und findet demnach unter freien Himmel statt. (16., 17. 18. Juni, Museumsquartier / Dschungel.) Mit seinem Kollegen Jasper Dzuki Jelen tanzt Erik Kaiel zwei akrobatische Duette, die vor allem durch die Unterschiedlichkeit der beiden Tänzer ihre Wirkung entfalten. (15. und 18. Juni, Dschungel.)

Unterhaltsam verspricht die französische Produktion „Spring!“ zu werden, auch wenn es um das immer wieder Scheitern, besser Scheitern, geht. Die Compagnie Arcosm zeigt diese getanzte Sisyphus-Arbeit leichtfüßig mit Live-Musik am 16., und 17. Juni im brut im Künstlerhaus. Nimmermüde, wie  Gummibälle: "Spring!"  © gaelic.fr
Das Blut in Wallung bringen könnten hingegen die hungrigen Haie aus Österreich. Mit „#fomo – the fear of missing out“ wenden sich die Hungry Sharks an Teenager_innen, die sich für die Formen des urbanen Tanzes – Breaking, Locking, Popping und Hip-Hop – begeistern. Für die urbanen Tänzer 55 kräfteraubende Minuten. (20. Juni im Dschungel).

Alle 14 Produktionen werde ich jetzt nicht im einzelne ankündigen, doch nach einem Blick auf die Gäste, sollen auch noch die heimischen Künstlerinnen etwas Aufmerksamkeit erhalten.

Etwa Silke Grabinger | Silk FLUEGGE, die mit „Proverb – Autor unbekannt“, ein Tanzstück für Heranwachsende ab 11 kreiert hat. Grabinger ist immer für Überraschungen gut und befasst sich für diese Uraufführung mit Gemeinplätzen, Sprichwörtern und anderen mündlich überlieferten Texten. Viel mehr hat die Choreografin und Spezialistin für urbanen Tanz selbst noch nicht gewusst. Was da wer tanzt erfährt man am 22. Juni um 20 Uhr im Dschungel.

"drunter und drueber" purzeln Ciska und Lies aus Belgien.  © tout petitFür Krabbelkinder und Windelträgerinnen samt Eltern hat sich die schallundrauch agency eine performative Installation ausgedacht. Wenn die „Giraffen summen“, dürfen die Babys auf der dem weichen Boden mitsummen. Ob es sinnvoll ist, die Allerkleinsten, die eben erst lernen die Welt des Kinderzimmers zu entdecken, ins Theater zu schleppen, wird die 30 Minuten dauernde Vorstellung beantworten. Die Babys selbst können ihre Meinung bestenfalls durch Ignorieren oder ablehnendes Gebrüll äußern. Ich bin neugierig. (19.6., 20.6. Dschungel.)

19. Internationales Szene bunte Wähne Tanzfestival für ein junges Publikum, 15. bis 22. Juni 2016, im Dschungel Wien/ Museumsquartier / brut.