Skip to main content

„Bumm, Krach, Peng!“ – Musiktheater im Dschungel

Bumm und Krach am Klangtisch. © Nada Zgank

Kommunizieren kann man nicht nur mit Worten, auch mit Klang, Rhythmus und Melodie kann man sich verständigen. In einer Zusammenarbeit zwischen Wien und Ljubljana ist ein Stück mit dem lautstarken Titel „Bumm, Krach, Peng!“ entstanden, in dem von einem Kind erzählt wird, das sich, weil es nicht reden will, durch Musik und Geräusche verständigt. Zurecht war das junge Publikum ebenso begeistert wie das erwachsene.

Urška Cvetko spielt das Kind. Alle Fotos © Nada ZgankPeter Kus ist Kopf und Seele dieses abwechslungsreichen Musiktheaters, das von den Klängen erzählt, die in den Dingen und auch in den Lebewesen wohnen. Er ist Regisseur, Musiker und Erfinder von wundersamen Instrumenten, Klangtischen, Klangtürmen, klingenden Stühlen und im Verborgenen tönenden Objekten. Diese Zauberkästen  sind mehrfach verwendbar und bilden zugleich die Bühnenausstattung für die Szenen, die bei Vater, Mutter, Kind zuhause, in der Ordination zweier konfuser Ärzte oder in der Schule spielen.
Die Bühne scheint in ständiger Bewegung zu sein, jedes Ding ist anders, als es scheint. Michael Pöllman (Kollektiv werk 89), Krištof Hrastnik und Urška Cvetko (Zavod Fedracija) spielen in wechselnden Rollen die Familie, machen gemeinsam Krach oder so schöne Musik, dass der Vater gleich weinen muss. Ein magisches Schattenspiel erinnert an die eigenen Anfänge im Mutterleib – auch da gibt es Geräusche – und wie! – und bald kann sie der Fötus auch wahrnehmen. Ratlose Ärzte: Das Kind ein einziges Klangobjekt.
Es wird geblasen und getrommelt, gesungen und gesprochen (die Erwachsenen natürlich nur, das Kind bleibt stumm), geschnalzt, geschmatzt, gequietscht, gequakt, gehämmert und geklopft. Die Möglichkeiten, die Welt in Klang zu verwandeln, sind vielfältig.

Krištof Hrastnik: Percussionist, Sänger,  DarstellerDer Zeigefinger bleibt brav gekrümmt, Moral wird keine gepredigt und die Frage, ob nicht jede im Publikum Krach und Klänge in sich trägt, die heraus wollen, ist von selbst beantwortet.
Klar!
Besonders viele  unzulässige, am Esstisch und in der Öffentlichkeit verbotene. Wenn diese Laute auf der Bühne erklingen, wuzeln sich die Kinder im Zuschauerraum vor Entzücken. Richtiges Timing! Keine Langeweile kommt auf. Begeistert bedankt sich junges und altes Publikum für Bumm und Krach, für Spiel und Livemusik und für beste Unterhaltung. Nachdenken kann man ja später, jetzt wird erst einmal die Bühne gestürmt. Das Equipment muss untersucht und ausprobiert werden. Achtung! Nicht zu wild! Manches Instrument ist sensibel.

Werk 89 & Zavod Fedracija aus Ljubljana: „Bumm, Krach, Peng!“, Regie, Musik: Peter Kus; Konzept, Text: Nana Milčinski, Peter Kus; Bühnenbild: Dan Adlešič; Livemusik, Spiel: Michael Pöllman Krištof Hrastnik, Urška Cvetko.
Österreichpremiere: 6.Oktober 2017, Dschungel Wien.
Weitere Vorstellungen: 7.–11. Oktober 2017.