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Giselle, getäuscht und verlassen, heute wie damals

Akram Khan, weltberühmter Tänzer und Choreograf, hat mit dem English National Ballet das romantische Ballett „Giselle“ ins 21. Jahrhundert versetzt. Die Corona-Maßnahmen sind beendet, Tourneen und Gastspiele sind wieder möglich, das englische Ensemble zeigt im Festspielhaus Sankt Pölten das immer noch romantische Drama von Liebe und Verrat, Tarnung und Täuschung. Giselle lebt heute, ist kein naives Bauernmädchen mehr, sondern eine kämpferische Frau, leider arbeitslos, aber verliebt.

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Den Tod proben, besser sterben.

Passage – rehearsal for birthing and dying“ nennt Daphna Horenczyk eine Performance, in der fünf „Sterbliche“ über das Sterben, das Gebären und alles, was dazwischen sein könnte, nachdenken. Doch genau auf das Dazwischen hat man das Gefühl, Einfluss zu haben. Das Sterben und Geborenwerden kann ein Lebewesen kaum kontrollieren. Dennoch sollte niemand den Beginn und das unabwendbare Ende einfach negieren.

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Ballettabend: Ein schwach brennendes Feuer

Vorwort: Das war bisher unbekannt: Der Beruf der Tanzkritikerin ist gefährlich. Lieber nichts sagen, mit dem Schwamm drüber wischen, den Choreografen streicheln, sonst kommt der Hund ins Spiel. Was der hinterlässt wird zur Waffe, landet im Gesicht der Kritikerin. Also, aufgepasst, Zurückhaltung üben, das Herz lieber zur Mördergrube machen, als sich mit einem Hundswürstel beschmieren zu lassen. Es wurde übrigens vom eigenen Hund des 50 jährigen Angreifers, ohne den auch keine Probe stattfindet, produziert. Es ist kein Geheimnis, der Angreifer war der 50jährige Choreograf Marco Goecke, die Angegriffene die Tanzkritikerin der FAZ, Wiebke Hüster.

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Die Poesie der Gesten und Schritte

Exposition, Durchführung, Reprise, Coda. Eine Triosonate lässt sich tanzen, auch wenn die Musik nur im Kopf der drei Tanzenden ist. Das Publikum sieht die Musik. Der Choreograf und Tänzer Samuel Feldhandler hat sein Ballett, „Georgey tremble“, als Sonate entwickelt. Mani Obeya, Yari Stilo und Elizabeth Ward tanzen die drei Sätze. Eine gute Stunde lang sind sie nahezu permanent auf der Bühne im Tanzquartier. Gehen, drehen, springen, variieren, imitieren, addieren, repetieren – ein unaufhörlicher Fluss an Begegnungen und Trennungen. Die Anstrengung wird von der Poesie der Gesten und Schritte überdeckt.

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Kopf unter Wasser, Hydrophon im Mund

Ein beeindruckendes Bild, eine rätselhafte Installation: Kübel, Lavoirs, Becken aus unterschiedlichen Materialen, in allen Farben leuchtend und mit Wasser gefüllt, sind auf der Bühne platziert, dazwischen schlängeln sich Kabel und Drähte. „AyH“, das bedeutet „Finden“, nennt Alex Franz Zehetbauer sein live komponiertes Konzert, bei dem die Musik aus dem Wasser kommt. Gemeinsam mit dem Soundkünstler Christan Schröder und einem Hydrophon (Unterwassermikrofon) hat Zehetbauer unter Einsatz seines Körpers eine konzertante Performance geschaffen, die sich sehen und hören lassen kann. Ein vorweggenommener Valentinsgruß Anfang Februar im studio brut.

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Begegnungen: „Lux Umbra“, Andrey Kaydanovskiy

Der Ballettabend „Begegnungen“ besteht aus drei Choreografien, die unterschiedlicher nicht sein können. Eröffnet wird mit einer Choreografie von Alexei Ratmansky: „24 Préludes“ von Frédéric Chopin für Orchester bearbeitet von Jean Françaix, nach der ersten Pause folgt Andrey Kaydanovskiys jüngstes Werk: „Lux Umbra“ mit der Musik von Christof Dienz, eine Auftragskomposition. Auf die zweite Pause folgt ein großes Ensemble des Wiener Staatsballetts iund zeigt Martin Schläpfers jüngste  Choreografie „In Sonne verwandelt“ zu Ludwig van Beethovens Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4. Ein anstrengender dreistündiger Abend.

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"Giselle" mit Rollendebüt für Elena Bottaro

Mit Schwung erscheint Denys Cherevychko als Herzog Albrecht auf der Bühne und leitet damit einen großartigen Abend ein, der ganz der in der Ballettschule der Mailänder Scala ausgebildeten Solotänzerin Elena Bottaro gehört. Mit ihrem Rollendebüt als Giselle bezaubert sie das Publikum und verführt auch den Dirigenten, Jendrik Springer, ihren sanften Bewegungen willenlos zu folgen. Diese 88. Aufführung des romantischen Balletts in der Choreografie von Elena Tschernischowa am 20. Februar gerät mit perfekten Blumenwürfen und jubelnden Kolleg:innen zum Fest.

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„Giselle“ mit Maria Yakovleva und Davide Dato

Doppelte Freude: Der Zuschauerraum ist rappelvoll und auf der Bühne wird hohe Tanzkunst zelebriert, die von Liebe, Verrat und Rache erzählt. Die aufgefrischte Version der Choreografie von Elena Tschernischova lässt die Solistinnen und Solisten ebenso brillieren wie das Corps de Ballet, das sich in seltener Einigkeit präsentiert und in beiden Akten, da natürlich vor allem die Damen, keine Müdigkeit aufkommen lässen. Der Schlussapplaus war dementsprechend laut und langanhaltend.

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Verein zur Rettung der Dinge: „Die Regentrude“

Der Verein zur Rettung der Dinge, das sind Karin Bayerle und Peter Ketturkat, hat mit seinem Puppen- und Objekttheater einem Publikum jeglichen Alters schon mehrfach Entzücken und Erkenntnis gebracht. Mit dem Spiel „die Regentrude“ nach Theodor Storm ist dem Paar ein Meisterwerk gelungen. Mit Puppen und Objekten zeigen sie eine Parabel über Mensch und Natur, so amüsant wie tiefsinnig, ein Klimastück, ohne das Wort Klima zu benutzen.

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„Leinen los!“, Puppentheater im Dschungel Wien

Werk 89 & Marionettentheater Schwandorf zeigen eine Schiffsreise. „Leinen los!“ lebt von den Puppen, bewegt und gesprochen von Michael A. Pöllmann, und dem wunderbaren Segelschiff aus Holz. Zwei Kinder spielen Hänschen klein und segeln in die weite Welt hinein, sie bleiben nicht allein, denn allerlei exotische Passagiere wollen mitsegeln. Premiere des märchenhaften Puppenspiels war am 11. Februar im Dschungel.

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