Im studio brut in der Zieglergasse stellten die künstlerische Leiterin Kira Kirsch und der Dramaturg Flori Gugger das Programm der ersten drei Monate der Saison 2018 / 19 vor. Die Spielstätte Künstlerhaus ist noch nicht fertig renoviert, doch es gibt zahlreiche Ausweichmöglichkeiten. Vom studio brut über die Nordbahnhalle in der Leystraße bis zum Archa Theater Prag. Ebenso vielfältig ist das Programmangebot, von der Party über die TV-Performance-Serie im Kino bis zu Forschungsprojekten und Symposien. Nahezu erratisch muten da schon die Bühnen-Stücke an, die natürlich auch geboten werden.
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Wenn der Bankomat nicht funktioniert, ist das Pech. Wenn aber das gesamte Bankensystem zusammenbricht, dann ist es eine Katastrophe. Eine solche Katastrophe ist das Zentrum des Romans „Der Gott des Geldes“. Nicht gerade der glücklichste Titel, denn das Geld ist der Gott der kapitalistsichen Welt. Wenn Viren und Trojaner in sein Netzwerk eindringen, verliert er seine Allmacht. Die Welt steht still. Die gespeicherten Daten sind nur noch Mist, die Kreditnehmer sind nicht mehr zu finden. Fast schon Weltuntergang.
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Der Sommerausklang 2018 an der Wiener Staatsoper gehört den Betrogenen, den Sitzengelassenen, den enttäuschten Bräuten. Die Kirche verstößt sie und schützt die Täter, die Opfer müssen im Wald verscharrt werden und irren nun als mitternächtliche Rachegeister durch den dunklen Wald. Es sind die Willis, zu ihnen wird bald auch Giselle gehören. Am Abend des 17. September tanzt die Erste Solotänzerin Nina Poláková die Titelrolle im romantischen Ballett zur schmeichelnden Musik von Adolph Adam. Von der exzellenten Partnerin profitiert auch der Gast aus St. Petersburg, Kimin Kim. Gäste werden in Wien ohnehin immer bejubelt, doch Kims hohe Sprünge und Entrechats können schon zu Bravorufen hinreißen, doch sind die Damen, das Corps mit eingeschlsosen, die Stars.
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Mit einer richtigen Attraktion wird die Tanzsaison 2018/19 am Linzer Musiktheater eröffnet. Ballettchefin Mei Hong Lin konnte den Pionier des Tanztheaters, Johann Kresnik, gewinnen, seine 1988 in Heidelberg uraufgeführte Version das Shakespeareschen Dramas „Macbeth“ mit ihrer Compagnie zu rekonstruieren. Am 13. Oktober 2018 ist Premiere.
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Mit einem Rückblick auf die vergangene, recht erfolgreiche Saison, starteten die beiden Verantwortlichen für performing arts im Foyer des WUK die Schau auf die nächste Saison. Kurz und knapp in nahtloser Doppelkonferenz haben Esther Holland-Merten (künstlerische Leiterin) und Ulli Koch (PR & Marketing) am 12. September 2018 gleich die erste Vorstellung eingeleitet. Eine perfekte Mischung: Rückschau, Vorschau, Echtzeit-Schau mit Elisabeth Tambwé im Foyer und Teresa Vittucci auf der Bühne.
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Das ist bereits Tradition: Im Dschungel, dem Theaterhaus für junges Publikum, wird die neue Spielzeit (2018/19) mit einem Doppel-Abend eröffnet. Die beiden Produktionen –„Parole Haifisch“ von der bestens bekannten schallundrauch agency, und das vom Kindertheaterhaus „hetpaleis“ und dem Dschungel produzierte Tanztheater „“Play“ der, in Wien noch unbekannten, jedoch in Belgien renommierten Choreografin Karolien Verlinden – , die am 20. September Premiere feiern, kann guten Gewissens als symptomatisch für das gesamte Programm des Dschungel bezeichnet werden. Uraufführungen, Premieren, Wiederaufnahmen ergeben insgesamt 62 Produktionen, die sich aus Eigen- oder Koproduktionen, Aufführungen der freien Szene und Gastspielen zusammensetzen.
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Eine Geisterschifffahrt auf dem Dachboden des Museums Quartier Wien. Nicht mit Wilhelm Hauff, der die Geschichte vom Gespensterschiff erzählt, auch nicht mit Theodor Fontane, Heinrich Heine oder Richard Wagner, die alle vom auf den Meeren umherirrenden gespenstischen Schiff berichten, sondern mit Herman Melville, der das gespenstische Schiff mit Kapitän Ahab besetzt, der in wütendem Hass den weißen Wal jagen lässt, der ihm ein Bein abgebissen hat.
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Kinder, die noch keine Wörter und Sätze lesen können, hören zwar gerne zu, wenn ihnen vorgelesen wird, aber sie wollen auch selber blättern und auf ihre Art lesen. Der französische Grafiker Jean Jullien hat für Kinder diese Seiten zum Schauen, Lesen und Blättern gemalt, die absolut kein Buch bilden, sondern „ein Spielzeug mit vielen Seiten“ sind, sagt der Autor.
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Tina und Max umfahren mutwillig die Absperrung zur Straße auf den Jaunpass und befinden sich bald mitten im Winter. Je höher sie in hrem kleinen Auto die Haarnadelkurven hinaufklettern, desto dichter wird der Schneefall. Um nicht im Graben zu landen, müssen sie stehenbleiben, warten, bis Hilfe kommt. Damit die bald hereinbrechende Nacht schneller vergeht, erzählt Max eine Geschichte, eine Liebesgeschichte aus dem 18. Jahrhundert. Wahr, bestens recherchiert und stimmig.
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Alles wird besser. Nachdem in der ersten Vorstellung die zahlreichen Debütant*innnen – etwa 99,9 % aller Mitwirkenden – ohne eine einzige Probe auf der Bühne ihre Wege, mitunter auch die Partner, haben finden müssen, haben die Solist*innen nach mehreren Auftritten ihre Balance wieder gefunden, das Ensemble hat sich konsolidiert. Der Höhepunkt des 2. Aktes, die gegeneinander bewegten Arabesques von 26 Wilis, wird mit spontanem Applaus bedacht. Am Ende zeigte sich das Publikum mit den Solist*innen und dem Corps recht zufrieden. Dass Masayu Kimoto seinen ersten Auftritt als Herzog Albrecht gehabt hat, wurde kaum registriert.
Im Grunde ein gutes Zeichen.
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