Gabriel Schacherl, seit vielen Jahren Mitarbeiterin in der Ballettdirektion, darf auch hinter die Bühne schauen. Sie tut es mit der Kamera und zeigt ihre Fotos immer wieder in Ausstellungen. Derzeit sind neun Fotos ausgewählter Tanzmomente im Balkonumgang der Staatsoper zu bestaunen. Aus dem Parterre hochzusteigen, kann als Pausensport gewertet werden, oder man lässt sich vom Aufzug hochheben. Der Betrachtung von Tanzkörpern aus der Nähe steht jedenfalls nichts im Weg.
Wie auch immer, die Fotos heben die Flüchtigkeit des Tanzes auf, lassen die Betrachterin verharren, den Tanzkörper, männlich oder weiblich, studieren und bewundern. Mit der Kamera festgehalten hat Schacherl Tänzerinnen und Tänzer sowohl bei Proben im Ballettsaal wie auch hinter der Bühne während der Vorstellung. In der aktuellen Auswahl zeigt sie Bilder von Davide Dato, Jakob Feyferlik, Sveva Gargiulo, Natascha Mair, Ketevan Papava, Nina Poláková und Zsolt Török, deren Bewegung ist zur Pose eingefroren.
Der Kamera ist möglich, was dem menschlichen Auge nicht gelingt, den einen Moment festzuhalten.
Gabriele Schacherl, geboren 1953 in Wien, hat Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien studiert. Neben langjähriger Lehrtätigkeit an der Ballettschule der Wiener Staatsoper und im Ballettgymnasium ist sie Tanzdramaturgin und Verfasserin von Ballett-Libretti, ab der Saison 2010/2011 Mitarbeiterin der Ballettdirektion. Ihre Liebe zum Ballett verbindet sie seit 2006 mit ihrem Interesse an Fotografie.