Geschrieben von Ditta Rudle .
Der Schweizer Autor Joachim B. Schmidt hält es mit den Pechvögeln. Sympathischen Zeitgenossen, die Not und Schmerz erleben, aber niemals aufgeben. Mitunter auch, weil sie es nicht verstehen, was da mit ihnen passiert.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Raue Töne aus Sizilien. Mattia Insolia ist noch keine dreißig und hat in Italien neben Kurzgeschichten und Magazin-Artikeln schon zwei hochgelobte Romane veröffentlicht. Nach Gli affamati / Die Hungrigen, erschienen 2020,ist nun auch der 2023 aufgelegte 2. Roman, Cieli in Fiamme unter brennende Himmel auf Deutsch erschienen.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Mick Herron, Autor der Reihe um die Slow Horses, hat im 7. Band seinen Humor mit Gift und Galle zugedeckt. Slough House ist eine überaus düstere Satire, über die Folgen des Brexit, über die Machenschaften im Geheimdienst und der Finanzwelt, über Machtgier und Korruption, Populismus und die Hilflosigkeit der Regierung. Die Folge: Das Leben der lieb gewonnenen Personen im Slough House hängt an einem seidenen Faden, der zu oft reißt.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Die Angelegenheit ist etwas kompliziert. Der Dramatiker Gordon Daviot ist nämlich die britische Autorin Elizabeth Mackintosh (1896–1952), die als Josephine Tey mit ihren Kriminalromanen Furore gemacht hat. Die noch heute geschätzte Autorin hat von Nicola Upson ein zweites Leben bekommen, indem die britische Schriftstellerin die wenigen belegten Fakten mit Fantasie und Menschenkenntnis anreichert. Die in England beliebte Autorin Josephine Tey mutiert zu einer Romanfigur.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Lina Nordquist, geboren 1977 im schwedischen Norrala in Hälsingland, hat ihren ersten Roman geschrieben. Dit du går, følger jag (Wohin du auch gehst, ich folge dir) ist der schöne Titel, sodass man vermuten darf, einen Liebesroman in Händen zu halten. Im Diogenes Verlag setzt man mehr auf Düsternis und nennt das Erstlingswerk Mein Herz ist eine Krähe. Man vermutet gar nichts.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Der britische Autor Tim Parks erzählt in Hotel Milano von Frank Marriot, einem ehemaligen anerkannten Journalisten, der während der Pandemie in einem Mailänder Luxushotel festsitzt. Wie in nahezu allen seiner Romane beschäftigt sich Parks mit dem Leben und spricht vom Tod. Ohne Fehl und Tadel, witzig und ernst, melancholisch komisch oft voll Ironie, doch immer überaus klug und welterfahren. Tim Parks muss man gelesen haben und immer wieder lesen.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Mit dem Roman „Die Meerjungfrau von Black Conch“ benützt die britische Autorin Monique Roffey gekonnt und originell den Mythos von der schönen Frau, die mit einem schuppigen Schwanz im Wasser lebt und versucht, als Mensch unter Menschen zu leben, um ein Märchen für Erwachsene zu schreiben. Die bitter-süße Liebesgeschichte ist nur die rosafarbene Oberfläche einer Fülle von angesprochenen Themen, vom Kolonialismus und der Ausbeutung bis zum Fremdsein der Frauen in der Welt der Männer.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Schon immer war der gute Kriminalroman, richtig gelesen, ein Spiegel der Zeit, der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse, der Nöte und Freuden der Menschen. Großartige Autorinnen verpacken ihre Analyse der herrschenden Verhältnisse in eine Kriminalhandlung, um die Scheinwerfer aufzudrehen und die Sinne ihrer Leserinnen zu schärfen. „Ein notwendiger Tod“ von Anne Holt und „Wintersonne“ von Katrine Engberg sind Beispiele für fundierte Kriminalromane, die Exemplarisches über die Welt und die darin Lebenden aussagen.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Éliette Abécassis, geboren 1969 in Straßburg, ist eine französische Schriftstellerin, Regisseurin und Drehbuchautorin, zwischendurch schreibt sie auch in Modezeitschriften. Ihr erster Roman, „Qumran“ ist 1996 erschienen und sofort übersetzt worden. Seitdem hat sie nahezu jedes Jahr ein neues Buch veröffentlicht. Warum ausgerechnet die 2003 erschienene kleine Geschichte „Clandestin“ unter dem unpassenden und hölzernen Titel „Eine unwahrscheinliche Begegnung“ jetzt übersetzt worden ist, bleibt ein Rätsel.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Ökonomie des Erzählens: Zwei Porträts in einem Rahmen. Der Schweizer Autor Lukas Hartmann widmet zwei Personen einen biografischen Roman, die miteinander nicht viel mehr miteinander zu tun haben als die Zeit, in der sie gelebt haben und ihre Verbindung zum Kommunismus. „Ins Unbekannte. Die Geschichte von Sabina und Fritz“ nennt Hartmann dieses Doppelporträt zweier unterschiedlicher Personen, die einander nie wissentlich begegnet. Gemeinsam haben sie das Todesjahr 1942. Die Jüdin Spielrein wird in Rostow von den Nazis ermordet, Platten von Stalins Schergen im sowjetruissischen Straflager Lipowo.
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