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Jean Michel Bruyère: „L’habitude“, Festwochen

In der hinten offenen Gösserhalle 4 lässt der französische Regisseur und Filmemacher Jean Michel Bruyère über die Sklaverei nachdenken. Er sieht die theatrale, musikalische Installation als Prolog zu seinem geplanten Werkzyklus „Violence & Institutions“. Mit Bildern, Videos, Text und ohrenbetäubender Rockmusik schafft er eine beklemmende Atmosphäre. „L'habitude“ /„Die Gewohnheit“ heißt diese Festwochen-Uraufführung, denn, so hat schon im 16. Jahrhundert der französische Humanist Etienne de La Boétie festgestellt: „Erste Ursache für freiwillige Knechtschaft ist die Gewohnheit“. Teils irritiert, teils betroffen versuche ich mich zwischen brüllenden Lautsprechern, Fahnenstangen und nicht definierbaren Objekten zurecht zu finden.

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Ballett: "Giselle" mit Gästen aus Moskau

Olga Smirnova und Semyon Chudin haben sich bereits mit ihrem Gastauftritt in „Schwanensee“ 2017 in die Herzen der Zuschauer getanzt. Für die letzte Aufführung in dieser Saison von Elena Tschernischovas Choreografie des romantischen Balletts „Giselle“ kam das Paar wieder nach Wien und begeisterte von neuem; Chudin als Herzog Albrecht, Smirnova vor allem als aus dem Grab steigende Willi. Mit Jubelschreien und Bravogebrumm bedankten sich Ballettfreundinnen bei den beiden Principal Dancers des Bolschoi Balletts.

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Tom Volf: „Maria by Callas“, Filmdokumentation

Bisher unveröffentlichtes Videomaterial aus einem nie gesendeten Interview des britischen Journalisten David Frost mit der „Göttlichen“ bildet die Basis der filmischen Dokumentation über die Sopranistin Maria Callas (1923–1977). Filmemacher Tom Volf zeigt die Primadonna assoluta der 1950er und 60er Jahre von der anderen, der privaten Seite. Eine Frau, die kaum jemand kannte. Sie erzählt von ihren Träumen, den Demütigungen und dem Leben, das sie nie gehabt hat. Ein eindrucksvoller, musikalisch geschnittener Film, in dem die Callas auch als Sängerin präsent ist. Für Callas-Verehrerinnen ein Hochgenuss.

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Assaf Gavron: „Achtzehn Hiebe“, Roman

Ein lockerer Mischmasch aus Krimi, Erinnerungen an die Gründungsgeschichte Israels und Liebesgeschichte ist Assaf Gavrons neues Buch. Eitan Enoch, der Erzähler, ist Leserinnen bereits aus Gavrons Erfolgsroman „Ein schönes Attentat“ bekannt. Nun ist der ehemalige IT-Spezialist Taxifahrer, weil er in seinem neuen Metier als Privatdetektiv zu wenig verdient und auch Tel Aviv wie seine Westentasche kennt. Mit einer charmanten alten Dame, die er täglich zum Friedhof führen soll, beginnt das verwirrende Schlamassel.

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„Gaudiopolis“: Tanja Witzmann im Gespräch

In ihrem aktuellen Projekt Gaudiopolis – ein performativer Museumsrundgang, das von 11. bis 22. Juni im Wiener Volkskundemuseum zu sehen sein wird, stellt die Wiener Künstlerin Tanja Witzmann die „wahre Geschichte einer ‚gelebten Utopie‘“ in den Mittelpunkt. Im Gespräch mit Angela Heideerzählt Witzmann über den anderthalbjährigen intensiven Arbeitsprozess und ihre Beweggründe, sich mit der Geschichte einer „Stadt der Freude“ im zerstörten Nachkriegseuropa zu befassen.

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Two in One: When you fall i will be there: ground

In seiner neuen Produktion lässt Choreograf Ákos Hargitay drei Tänzer und eine Tänzerin auf einem hightech Sprungboden fliegen, springen, stürzen und wieder empor federn, der elastische Boden (ground) fängt sie immer wieder auf. „When you fall I will be there: ground“ ist bei der Premiere im F 23 WirFabriken auf der Breitenfurter Straße vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen worden.

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Gisèle Vienne: „Crowd“, Festwochen, Gösserhallen

Die französische Choreografin Gisèle Vienne zeigt bei den Wiener Festwochen in der großen Gösserhalle eine Technoparty als Tanzstück. Sie möchte mit „Crowd / Menge“ individuelle und kollektive Emotionen studieren und auch auf das Publikum übertragen. Wesentlicher Bestandteil der Vorstellung mit 15 Tänzer*innen ist die Musik. Techno aus den 1990ern, ausgewählt und gemixt hat sie Peter Rehberg, Stephen O’Malley hat die Nummern kombiniert. Vor allem das junge Publikum folgte wie in Trance der 100 Minuten langen Performance und bedankte sich begeistert.

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Robert Seethaler: „Jetzt wirds ernst“, Taschenbuch

In seinem erfolgreichen Roman berichtet Robert Seethaler von einem Einzelgänger, der im kleinen Friseurladen der Eltern aufwächst und seinen Weg ins Theater und aus der Provinz herausfindet. Die eigenen Erfahrungen des Autors sind mit Augenzwinkern eingeflochten.

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„Giselle“: Debüt von Kiyoka Hashimoto als Myrtha

Das gelungene Debüt von Kiyoka Hashimoto als Myrtha, Königin der Willis, im 2. Akt und Maria Yakovleva als ideale Giselle mit ihrem ebenfalls fabelhaften Partner Masayu Kimoto haben den Ballettabend von „Giselle“, es war die 72. Vorstellung in der Choreographie und Inszenierung von Elena Tschernischova, zu einer Sternstunde erhoben. Das Publikum reagiert verzaubert und begeistert. Im richtigen Tempo, behutsam und gefühlvoll dirigiert Paul Connelly die Musik von Adolphe Adam, das Staatsopernorchester folgt ihm willig.

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Tanzquartier: Aus dem Improvisationslabor.

Alix Eynaudi und Franz Poelstra hatten die Idee, Alex Bailey, Karine Blanche, Claire Lefèvre, Mzamo Nondlwana gefiel sie, und sie machten mit: „All we want is the impossible“ postulierten Initiatorin und Initiator und luden zu einem zweiwöchigen Improvisationslabor, um der unreal time composition zu frönen, zu tanzen, zu zeichen, zu lesen, zu schreiben, zu riechen und zu schmecken und einander in Solidarität und Freundschaft verbunden zu sein. Nach der intimen ersten Woche befreundeten sie sich wieder mit dem Tanz vor Publikum. Das durfte zusehen, wie die sechs Performer*innen /Tänzer*innen völlig unbeeinflusst von neugierigen Augen in den Tanzquartier Studios ihre Kreise zogen.

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