Der Tänzer und Choreograf ist nach erfolgreichen 10 Jahren als Direktor des Balletts am Rhein dem Ruf nach Wien gefolgt und nun Direktor und Chefchoreograf des Wiener Staatsballetts sowie auch Chef der Ballettakademie, die noch einige Zeit mit dem Schild „Renovierungsarbeiten im Gang“ geschmückt sein wird. In Wien gleicht der neue Direktor eher einem unbekannten Wesen, einstweilen kennt man nur den Namen und das Programm für seine erste Wiener Saison. Wer mehr über den Künstler und auch die Person erfahren will, vertiefe sich in die Gespräche, die Bettina Trouwborst von Juli 2019 bis April 2020 mit Martin Schläpfer geführt hat. „Martin Schläpfer. Mein Tanz, mein Leben“ bietet mehr als pure Information, ist angenehm zu lesen und eröffnet einen persönlichen Zugang zu Schläpfer, dessen schöne Sätze er in Wien ab September 2020 in die Tat umsetzen kann.
Weiterlesen
Unter dem Pseudonym Ambrose Parry hat das Ehepaar Christopher Brookmyre und Marisa Haetzman gemeinsam einen viktorianischen Kriminalroman geschrieben. Er ist der Autor, sie eine Anästhesistin, daher ist es nicht verwunderlich, dass „Die Tinktur des Todes“ – im Original „A Way of All Flesh“ („Der Weg allen Fleisches“) – von Äther und Chloroform durchtränkt ist und auch von Blut und Leichengeruch dampft. Die Tinktur aus Mord und Medizin wird in Edinburgh in den 1870er Jahren angewendet, versetzt in schmerzfreien Schlaf, oder gleich ins Grab.
Weiterlesen
Zur Saisoneröffnung hat Le Studio Theater und Tanz auf der Bühne präsentier. Filme auf dem Bildschirm und mitten drin persönliche Gedanken von Anne Juren zur Liebe. Die Liebe verbindet sämtliche Vorstellungen, die, unter dem Titel „Je t’aime moi non plus“ zusammengefasst, zur Eröffnung der neuen Saison am ersten September-Wochenende gezeigt worden sind.
Weiterlesen
Ein Orchester von Weltrang im Porträt: „Tonsüchtig. Die Wiener Symphoniker von innen“. Doch es geht es weniger um die Verdienste des Klangkörpers als um die Menschen, Frauen und Männer die ihn bilden. Iva Švarcová und Malte Ludin, für Drehbuch und Regie verantwortlich, bringen sie dem Kinopublikum ganz nahe, hautnah. Ein bemerkenswerter, anregender Film über Menschen, die ihre Berufung mit ihrem Instrument und in der Musik gefunden haben.
Weiterlesen
Dass dieser nun zu Ende gehende Sommer nicht gar so traurig und leer geworden ist wie befürchtet, hat die Tanzgemeinde zu allererst ImPulsTanz zu verdanken. Das traditionelle jährliche Festival musste abgesagt werden, und der Auswegwar schnell gefunden. „Public Moves – Bewegung für alle“ wurde angesagt. In 300 Klassen haben rund 32.000 Anfänger*innen und Fortgeschrittene, Amateur*innen und Profis aktiv der Bewegungsfreude und Tanzlust gefrönt oder passiv als Zuschauer*innen teilgenommen.
Weiterlesen
Anatol Fern, ein verhinderter Schriftsteller, der keine Ziele hat, sich nach Erfolg und auch nach der Liebe sehnt, aber sich lieber in Spinnereien verrennt, als zu handeln. Als Student hat er brilliert, doch er macht nichts aus seinen Talenten, schuftet als Pfleger im Altersheim Abendstern oder Abendruh, wie es später genannt wird. Der zweite Roman von Lukas Linder, „Der Unvollendete“, ist mäßig amüsante Gebrauchsware.
Weiterlesen
Proben in den Zeiten von Corona! Alles ist anders, wenn Laia Fabre und Thomas Kasebacher die Szenen eines Paares proben. Agustina Sario und Matthieu Perpoint leiten die Proben. Physisch anwesend sind sie nicht. Sie wollten ihr Duett „4 Movimientos para una Sinfonìa“ als Gäste in Wien zeigen. Covid-19 hat einen kräftigen Strich durch alle Pläne gemacht. „4 Sätze für eine Symphonie“ wird trotzdem gezeigt. Mit dem Bildschirm als Regieplatz. Anders eben und doch gleich. Lise Lendais und Pierre-Emmanuel Finzi, die Le Studio gegründet haben und programmieren, lassen sich nicht unterkriegen. Premiere ist am 5. September.
Weiterlesen
Der georgische Nationaltanz, eine Demonstration kräftestrotzender Männlichkeit, dient Regisseur Levan Akin als Metapher für die Gesellschaft im konservativen Georgien, seinem Herkunftsland. Bezaubernd und intensiv spielt der als Darsteller gewonnene Tänzer Levan Gelbakhiani die Hauptrolle: Merab, Solotänzer im Ensemble, der seine latente Homosexualität entdeckt.
Weiterlesen
Zum 9. Mal findet die Figurentheater Biennale in Neusiedl am See statt. Karin Schäfer und Peter Hauptmann haben sich nicht unterkriegen lassen, den üblichen Termin im Juli auf den Herbst verschoben, die geladenen Gäste sind samt ihren Figuren und Objekten reisefertig. Vom 4. bis 6. September werden auf dem Festivalgelände die Puppen tanzen, und der Kasperl wird auch da sein, er geht fischen.
Weiterlesen
Franzi Kreis ist eine vielbeschäftigte Theaterfotografin, doch ihr erstes Fotobuch zeigt ihre Liebe zum Zirkus. Diese Liebe hat ihre Oma Paula gesät, und mit ihr und kleinen Geschichten aus ihrer und auch Franzis Kindheit wird der Besuch in Zelten, Arenen und auf der Straße eröffnet. Kreis führt ihr Publikum auf die Bühne und auch dahinter. „Limelight“ nennt sie den Band, was sofort an Charlie Chaplin und seinen gleichnamigen Film denken lässt.
Weiterlesen