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Ziellos kreisend auf dem schwankenden Planeten

Der Choreograf Jefta van Dinther beschäftigt sich in all seinen Werken mit der Conditio humana, den Bedingungen der menschlichen Existenz. In seiner jüngsten Choreografie, Remachine, geht es um die Beziehung zwischen Mensch und Technik, analoge und digitale. Das Thema liegt in der Luft. Sind wir autonome Wesen, die frei sind, Entscheidungen zu treffen oder sind wir nur Rädchen in dem von uns geschaffenen System? Auch die österreichische Tänzerin Sara Lanner hat sich in ihrer Choreografie Weaving Structuresmit dem Pendeln der Menschen zwischen Autonomie und Abhängigkeit auseinandergesetzt. Remachine war an zwei Abenden im Tanzquartier zu sehen.

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Von außen nach innen. Ein Tanz um den Unterbau.

Weaving Infrastructuresnennt die bildende Künstlerin und Tänzerin Sara Lanner ihre Choreografie, die sie mit zwei Kolleginnen, Andrea Gunnlaugsdóttir und Hyeji Nam, im brut gezeigt hat. Infrastruktur, der Unterbau, ist das, was wir zum guten Leben an materiellen und nicht-materiellen Systemen, Objekten und Leistungen brauchen, um ein gutes Leben zu führen. Ist die Infrastruktur dünn oder fast nicht vorhanden, ist das Leben schwierig bis kaum möglich. Mit Tanz, Text und Musik fragen die drei Künstlerinnen, wie abhängig uns vor allem die stetig wachsende technische und digitale Infrastruktur macht.

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Dunkelheit und Stille, beschützend oder bedrohlich

Eine Art von Höhlengleichnis zeigt Georg Blaschke, Tänzer und Choreograf, gemeinsam mit dem bildenden Künstler, Bühnenarchitekten, Filmemacher Daniel Zimmermann im brut. Die Black Box, das schwarzen Loch, die Enge in einer Höhle, in die Forscher:innen kriechen, haben die beiden Künstler zur Performance black inspiriert. Die Uraufführung der dunklen und stillen Choreografie war am 11.1. im brut nordwest.

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Ein Neujahrsprojekt: Die Leseliste abarbeiten

Das Neueste vom Neuen auf der Leseliste erscheint gemeinhin erst Mitte Februar des neuen Jahres. Also ist noch Zeit, alte Schulde n aufzuarbeiten, den Berg an gelesenen, aber nicht besprochenen Büchern abzutragen. Kurz nur soll auf manche Titel hingewiesen werden und noch kürzer wird über manche der Daumen gesenkt. In ungeordneter Reihenfolge, wie sie auf dem Schreibtisch gestapelt sind, nehme ich mir die Bücher vor, die noch 2023 erschienen sind, doch deshalb noch lange keinen Schimmel angesetzt haben.

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Ballett: Die neuen Schwäne haben nackte Beine

Ein Traum ganz in Weiß: weißes Tutu, weiße Schleier, weiße Federn, Flügel, Lilien, alles weiß, weiß auch die Schuhe und die Strümpfe. Muss das so sein? Im Ballett Schwanensee? In Giselle oder Die Bajadere? War immer so! Nur so wollen es alle sehen. Alle? Farbige Tänzerinnen fühlen sich nicht wohl. Choreografin Karen Kain zeigt, dass es auch anders geht, ganz anders. Die Dokumentation Swan Song erzählt von dem Abenteuer. als die Schwäne ohne Strümpfe getanzt haben.

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Drei Meister, drei Werke, fast drei Stunden

Eine Ballettpremiere mit Choreografien von Hans van Manen, William Forsythe und George Balanchine. Hans van Manen hat Concertantezur Musik von Frank Martin 1994 für das Nederlands Dans Theater II geschaffen; William Forsythes Tanzstück In the Middle, Somewhat Elevated ist 1987 im Auftrag Rudolf Nurejews für die Pariser Ballettcompagnie entstanden; George Balanchines Brahms-Schönberg Quartet hat 1966 mit dem NYCB seine Uraufführung erlebt. Die Wiener Premiere dieser drei Ballette, unter dem Titel Shifting Symmetries im Programm, hat am 23. Dezember in der Staatsoper stattgefunden.

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Arachne, die Spinnerin und das www

Der Verein zur Rettung der Dinge mit Peter Ketturkat und Karin Bayerle ist wieder im Dschungel Wien zu Gast und lädt zu einem Tauchgang in die griechische Mythologie ein. Von Arachne, der Weberin, wird erzählt, die Athene verärgert, und vom Hirten Paris, der den Göttinnen den Schönheitspreis verweigert, den goldenen Apfel Helena zuschupft und damit den Trojanischen Krieg auslöst. Arachneoder vom Anfang des World Wide Webist für Kinder ab 10 ebenso geeignet wie für Erwachsene.

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In die Sonne schauen

Die Tänzerin und Choreografin Doris Uhlich widmet sich in ihrer jüngsten Performance dem strahlenden Himmelskörper, der Sonne. Die Uraufführung hat im Herbst im Festspielhaus St. Pölten stattgefunden, zweimal hat Uhlich Sonne im Dezember im Volkstheater gezeigt. Bis ins MuseumsQuartier war nach 80 prallen, aufwühlenden Minuten im ausverkauften Haus der Jubel zu hören.

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Das Meer hinter ihm, die Heimat vor ihm

21 Metronome ticken auf der weiß ausgeschlagenen Bühne und geben dem Theater-Publikum Zeit, über Odysseus, den Heimkehrer, zu sinnieren. Joachim Schloemer hat mit dem Ensemble des TAG diese Heimkehr des Kriegshelden inszeniert und choreografiert und zeigt den Heroen des Trojanischen Krieges aus neuen Perspektiven. Die Uraufführung des bewegten Theaterstückes Odyssee – Eine Heimkehr ist am 13.12. an der Gumpendorferstraße mit heftigem Applaus bedankt worden.

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Bildnis einer jungen Frau in Helsinki

In ihrer Heimat, Finnland, ist sie eine bekannte und geehrte Persönlichkeit. Im deutschen Sprachraum muss die Schauspielerin, Regisseurin und Schriftstellerin Pirkko Saisio noch entdeckt werden. Dies kann jetzt mit der Übersetzung des Romans Punainen erokirja/ Das rote Buch der Abschiedeversucht werden. Mit dem richtigen Werkzeug kann ein wahrer Schatz ausgegraben werden.

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