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John Neumeier: Beethoven-Projekt, Hamburg Ballett

Ludwig van Beethoven hat es dem Choreografen John Neumeier angetan. Für die 44. Hamburger Ballett-Tage hat er dem Komponisten einen ganzen Abend gewidmet. Nach der Uraufführung am 24. Juni 2018 war am 6. Juli 2018 die 3. Aufführung von „Beethoven Projek"t zu sehen. Neumeier hat den Abend in zwei Teile zerlegt, und ließ seine exzellente Compagnie im zweiten zur 3. Sinfonie in Es-Dur, der „Eroica“, tanzen. Dadurch ist “Beethoven-Projekt“, Neumeier beließ den Arbeitstitel dann als Gesamttitel seiner Kreation, fast zu einem Wiener Abend geworden. Hat doch Beethoven die „Eroica“, die Heroische Sinfonie, in Wien, in einer Privataufführung im Palais Lobkowitz, erstmals vorgestellt.

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John Neumeier: „Illusionen – wie Schwanensee“

Von der „unverwirklichbaren Liebe“ erzählt John Neumeier in seiner 1976 entstandenen Interpretation des Ballettklassikers „Schwanensee“. Auch mehr als 40 Jahre danach hat die Erzählung vom unglücklichen König, der seine Lieben – zur Kunst und zu einem Mann – nicht ausleben darf, immer noch ihre Gültigkeit, lässt staunen, rührt ans Herz. Es sind Menschen von heute, die Neumeier auf die Ballettbühne bringt. Im Rahmen der Hamburger Balletttage 2018 konnte das minutenlang geradezu tobende Publikum das wieder feststellen.

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The Canadian National Ballet zu Gast in Hamburg

Bei den von John Neumeier zu Saisonabschluss alljährlich veranstalteten Balletttagen ist jedes Mal auch eine Gastcompagnie zu sehen. 2018 ist es das kanadische Nationalballett aus Toronto, das mit drei unterschiedlichen zeitgenössischen Choreografien das Publikum begeistert.

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Zoran Mušič: „Poesie der Stille“, Leopold Museum

Nur noch kurze Zeit, bis 6. August, ist die eindrucksvolle Schau der Bilder des slowenischen Künstlers Zoran Mušič (1909–2005) im Leopold Museum zu sehen. Eine eindrucksvolle Ausstellung, die nicht versäumt werden darf.  Nicht allein wegen Mušičs Erinnerungen an die Wochen im Konzentrationslager Dachau, die ihn nie mehr losgelassen haben. Auch die menschenleeren Landschaften, der Karst, eine versteinerte Wüste, die knorrigen Bäume ohne Blätter, und am Ende die blicklosen Porträts, von seiner Frau und ihm selbst, erzählen vom Leben, Fühlen und Sehen des Malers.

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Andrea Camilleri: „Berühre mich nicht“ Roman

Andrea Camilleri ist im deutschsprachigen Raum vor allem durch den von ihm erdachten und längst auch zu TV-Ehren gelangten Commissario Montalbano aus dem sizilianischen Nest Vigata bekannt geworden. In seiner Heimat Italien wird der Sizilianer für seinen Sprachwitz und auch als Autor von Drehbüchern und feinsinnigen Romanen geschätzt. Obwohl es im jüngsten um die verschwundene Ehefrau eines renommierten Dichters geht, ist „Berühr mich nicht“ kein Krimi, eher das Porträt einer Frau auf dem Weg zu sich selbst.

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„Thick Time“, Kentridge-Werkschau in Salzburg

Wenn es bei den Salzburger Festspielen 2017 einen Regenten gibt, dann ist es der südafrikanische Künstler William Kentridge. Durch die Salzburger Innenstadt zu spazieren und dem gut proportionierten, freundlichen Herrn nicht zu begegnen, ist fast unmöglich. Zumindest auf das „Wozzek“–Plakat stößt man allerorten. Die Oper von Alban Berg wird von Kentridge inszeniert. Zwischen den Proben hat er sich der Ausstellung seines Œvres im Museum der Moderne auf dem Mönchsberg und im angeschlossenen Rupertinum am Max-Reinhardt-Platz gewidmet. Er weiß, wie die Videowände und Lautsprecher aufgestellt werden müssen, wo die Zeichnungen und Druckgrafiken hängen und die Filme präsentiert werden sollen. „Thick Time“ bietet einen eindrucksvollen Blick auf das umfangreiche, magische, aufrüttelnde und auch humorvolle Werk des heute 62jährigen.

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ImPulsTanz: Rosas tanzt „A Love Supreme“

Gemeinsam mit dem Tänzer und Choreografen Salva Sanchis hat die belgische Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker 2005 das Meisterwerk des 1967 verstorbenen amerikanischen Saxophonisten John Coltrane, „A Love Supreme“, durch Tanz dekoriert. Ein Quartett macht Musik, ein anderes zeigt sie mit dem Körper. Dieses knapp einstündige Ballett, im Entstehungsjahr auch im ImPulsTanz Festival gezeigt, haben De Keersmaeker und Sanchis neu überarbeitet. Es tanzen nicht mehr zwei Paare, sondern vier Männer – voll Energie und Virtuosität, jeder für sich und alle gemeinsam. Die Aufführung im Volkstheater wurde mit Begeisterung quittiert. Ob der Jubel der Musik oder der Choreographie gilt, ist nicht festzustellen. Ganz sicher jedoch gilt er den vier Tänzern.

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ImPulsTanz – Bengolea & Chaignaud: „DFS“

Die argentinische Tänzerin und Choreografin Cecilia Bengolea ist immer für eine Überraschung gut. Sie liebt den Spitzentanz, fremde Tanzformen und eine Mischung von allem mit allem und hat auch nichts gegen pure Unterhaltung. Das war bei „Dub Love“ so und bei „Twerk“. Beide Stücke, 2014 und 2013 im ImPulsTanz Festival gezeigt, hat sie gemeinsam mit dem französischen Tänzer François Chaignaud erarbeitet. Auch ihr 2016 erstmals gezeigtes Stück „DFS“ ist im Dialog mit Chaignaud entstanden. Wer sich nicht mit Beckmessers Kreide vor die Schultafel setzt, sondern unverkrampft das zwanglose stilistisch kaum einzuordnende Geschehen auf der Bühne genießt, erlebt einen unterhaltsamen Abend mit sieben exzellenten Tänzer_innen.

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ImPulsTanz: „War (Ein Kriegstanz)“

Krieg ist schrecklich, unerträglich, tödlich. Das macht schon die Eingangsmusik klar, der Kriegslärm kann durch Ohrstöpsel gedämpft werden. Es ist eben nicht Krieg, sondern eine Vorführung. Zwar nennen sie Amanda Piña & Daniel Zimmermann „War (Ein Kriegstanz)“ und erzählen auch vom Krieg, vom Ersten und vom Zweiten Weltkrieg und vom heutigen globalen Weltkrieg, doch nicht Kriegsberichte sind das Ziel der Performance im Volkstheater, sondern die Tänze und Gesänge, mit welchen die Künstler_innen und die Bewohner_innen Polynesiens davon erzählen. Ein getanztes Manifest gegen die Zerteilung von Kunst in zeitgenössische versus traditionelle.

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ImPulsTanz: Akemi Takeya – „Lemonism Vol.2“

Eine Grätsche über nahezu 100 Jahre wagt die Tänzerin / Choreografin Akemi Takeya mit ihrer „Lemonismus“-Serie. In ihren Performances verbindet sie die kunsthistorischen europäischen „Ismen“ mit ihrem eigenen „Zitronismus“, dem Lemonismus. Mit lebendiger Bühnenpräsenz, der Schönheit der Bewegungen und ruhiger Selbstsicherheit gelingt es Takeya im Leopold Museum,  ihr Publikum zu erreichen und eine Atmosphäre zu schaffen, in deren Mittelpunkt der Körper agiert. Auch ohne ihren Gedankengängen im Detail folgen zu können, ist das Publikum begeistert.

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