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Emmy Steiner: „Pip“, im Dschungel Wien

Faszinierend ist das Solo „Pip“, das die Tänzerin Emmy Steiner, Gewinnerin des TRY OUT!/artists-in-residence-Wettbewerbs 2018, gemeinsam mit dem Dschungel-Team entwickelt hat. Nur mit ihrem Körper und der ausdrucksstarken Mimik bringt sie ein Universum an Bewegungen auf die Bühne. Die Premiere im Dschungel Wien am 1. Februar bestaunten nicht nur die Zuschauer*innen ab 5.

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Hofesh Shechter: „Grand Finale“, St. Pölten

Und die Kapelle spielt bis zum Schluss. Im Festspielhaus St. Pölten war „Grand Finale“, die jüngste Choreografie des Choreografen Hofesh Shechter zu erleben. In düsterem, nebligem Ambiente beschreibt die Arbeit den Zustand der Welt mit all ihren Konflikten, Kriegen und Dramen in kraftvollen Bildern. Und gibt am Ende trotzdem Mut.

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Kompanie Freispiel: "Ein Stück teilen", Dschungel

Teilen, teilhaben, mitteilen oder teilen mit, wer könnte da dagegen sein? Jedenfalls nicht die Kompanie Freispiel, die ihr Erfolgsstück mit dem wundersam doppeldeutigen Titel „Ein Stück teilen“, zurzeit im Dschungel, dem Theaterhaus für junges Publikum, zeigt. Was die drei jungen Männer allerdings teilen und mitteilen, ist nicht nur ein Stück, es ist Gesellschaftskritik und Philosophie, Freundschaft und Konkurrenz, Abstraktes und sehr Konkretes und auch, dass nicht alles teilbar ist. Bei aller Liebe und Toleranz!

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Alonzo King LINES Ballet: "Biophony / Sand"

Zum ersten Mal zu Gast im Festspielhaus St. Pölten: das Alonzo King LINES Ballet. Die Compagnie aus San Francisco des afroamerikanischen Choreografen zeigt die beiden Ballette „Biophony“ und „Sand“, beide Stücke beschäftigen sich mit der Natur und dem Menschen. In „Sand“, uraufgeführt 2016, dient der Sand als Metapher für menschliche Beziehungen; in „Biophony“, Kings jüngster Schöpfung, bewegt sich das Ensemble inmitten der Klänge des Erdballs.

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Jan Machacek: "Multitasking Diaries"

Die Mehrfachaufgabenperformance (Multitasking, ein Begriff aus der Computertechnik) hat der Video- und Performancekünstler Jan Machacek zu einer lockeren audiovisuellen Stunde zusammengefasst. Um die einzelnen Videokunststücke zusammenzuhalten und dem Stücktitel (plump übersetzt: Mehrfachaufgaben-Tagebücher) gerecht zu werden, erzählt er dazwischen live von allerlei Pannen bei fiktiven Auftritten. Begleitet wird er vom bekannten Multiinstrumentalisten Oliver Stotz. Abwechslungsreich und überaus erstaunlich.

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Balanchine | Liang | Proietto: Zweidrittelglück

Für eine Weile scheint der dreiteilige Abend mit zwei einprägsamen, immer wieder gerngesehenen Choreografien, und einem neuen Werk abgetanzt. Zehn Mal ist er zu sehen und auch zu genießen gewesen. George Balanchines „Symphonie in C“ zur gleichnamigen Symphonie des 17jährigen Georges Bizet, kann ebenso beglücken wie Edward Liangs großartiges Werk „Murmuration.“ Daniel Proietto, der in Argentinien geborene Tänzer und Choreograf mit der romantischen Seele, lässt das Publikum etwas ratlos und die Tänzerinnen samt Tänzer Eno Peçi mit recht spärlichem Applaus zurück. Doch der Misserfolg des mit soviel Ambitionen für Wien geschaffenen Balletts „Blanc“ liegt nicht an ihnen. Auf keinen Fall an der „Sylphide“ Ketevan Papava, die die Rolle kreiert und jetzt damit auch ihr Karenzjahr beendet hat.

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Kent Haruf: "Lied der Weite", Roman

Die 17jährige Victoria ist schwanger. Ihre Mutter wirft sie hinaus. Ihre Lehrerin Maggie hilft ihr, auf der Farm der McPhersons, zweier wortkarger Brüder, unterzukommen. Allmählich gewöhnen sich die beiden alten Männer an das junge Mädchen und freuen sich auf das Baby. Kent Haruf erzählt lapidar, und doch vibriert dieser Roman von Gefühlen. Einsamkeit und Liebe, Gewalt und Güte werden in Handlungen, Gesten und in den alltäglichen Verrichtungen spürbar. Haruf braucht in "Lied der Weite" kein Pathos, um Atmosphäre zu schaffen genügt die angenehme Klarheit, mit der er seine Sätze niederschreibt. Ein Meister, der im deutschen Sprachraum viel zu spät entdeckt worden ist. Kent Haruf ist 2014 im 70. Lebensjahr verstorben. Jetzt ist ein zweiter Roman auf Deutsch erschienen.

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Wiener Festwochen 2018 - neu und verbessert

Zufrieden kann ich die Pressekonferenz der Wiener Festwochen (FEST- wird in Versalien geschrieben) am 15. Februar samt Programmheft und Unterlagen verlassen. Es hat sich wieder alles zusammengeschüttelt: Das Programmbuch ist lesbar und geordnet, das Programm verspricht vielfältigen Genuss und tiefes Nachdenken.

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Imagetanz - brut-Festival auf Reisen

Seit nahezu 20 Jahren bietet das Festival imagetanz Neues aus Choreografie, Tanz und Performance. Der Tanz, der richtige freie Tanz, hat zwar an Platz, vermutlich auch an Interesse, verloren, doch hat sich im Gegenzug die körperorientierte Vorstellung, die nicht unbedingt bewegt sein muss, auf Deutsch Performance, breitgemacht. Dieses Jahr fahren Künstler*innen im Gesundheitszug. Das Publikum fährt mit. Nicht nur, weil es sich mit dem brut-Ensemble auf Wanderschaft begeben muss. Noch ist die Renovierung des Theaters nicht abgeschlossen, doch mit Engagement und guten Ideen haben Chefin Kira Kirsch und ihr Team neue Auftrittsorte gefunden. So spielt sich imagetanz nicht am Karlsplatz ab, sondern am Petersplatz, in der Brunnenpassage, im Studio Matsune im 10. Bezirk oder im Château Rouge auf der Schönbrunnerstraße.

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Tanz*Hotel: „Herr Jemineh hat Glück“

Aus Alt mach Neu! Bert Gstettner mit dem Ensemble seines Tanz*Hotel ist das großartig gelungen. Nach der Uraufführung im Dschungel 2013 hat er das Tanztheater mit Live Musik und sechs springlebendigen Kinder keineswegs in der Mottenkiste abgellegt. Aufgefrischt und mit einer neuen Generation von Volksschulkindern und der Tänzerin Karin Steinbrugger knödelt es als nahezu neues Stück über die Dschungel-Bühne. Statt weitausholender Lobeshymnen sei gemeldet, dass alle bisher vorgesehenen Vorstellungen bereits ausverkauft sind. Fragen kostet aber nichts, der feuchtkalte Winter provoziert Restkarten.

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