Oft genug hat der junge Tänzer aus Australien, Navrin Turnbull, Manuel Legris Choreografie „Sylvia“ schon gesehen, um eine Rolle als Solist zu wagen. Nach nur einer Saison wurde Turnbull zum Halbsolisten ernannt und in der 14. Aufführung des dreiaktigen Balletts als Aminta an die Rampe gestellt. Turnbull, in Stuttgart ausgebildet, hat alle Anlagen zu einem wunderbaren klassischen Tänzer, groß und schlank mit eleganten Bewegungen hat er sich auch in seinem Debüt als Partner von Kiyoka Hashimoto (Sylvia) tapfer geschlagen. Im ersten Akt noch etwas zaghaft, blass und unsicher, hat er sich, vielleicht durch Amors (der in dieser Choreografie Eros genannt wird) Kraft, freigetanzt und gemeinsam mit Hashimoto das aufmerksame Publikum begeistert.
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Noch ist der Umbau des Künstlerhauses, dessen rechter Seitenflügel seit mehr als 30 Jahren als Theater genützt, benutzt und besucht wird, nicht fertig. Das Team muss weiterhin mit den Künstler*innen auf Wanderschaft gehen. Wie gut informierte Kreise wissen, hat Albertina Direktor Klaus Albrecht Schröder, der im renovierten Künstlerhaus eine Dependance, die „Albertina Modern“– 2500 Quadratmeter im Erd- und Untergeschoß –, errichten wird, bereits ein Auge auf das kleine Theaterhaus geworfen. Doch noch ist kein Würfel gefallen, alles ist offen, nur das brut- Programm bis Dezember 2019 steht fest.
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Die Liebe ist ein seltsames Spiel. William Shakespeare hat das schon vor 400 Jahren gewusst hat, war als Ehrengast zur Eröffnung der neuen Dschungel-Saison geladen. Die künstlerische Leiterin Corinne Eckenstein hat die Übersetzung der Komödie „Was ihr wollt“ von Thomas Brasch inszeniert. Die Produktion ist eine Kooperation von Dschungel und diverCITYLab. Mit Präzision und Ideenreichtum ist ein unterhaltsames Spiel über die Liebe und ihre Irrwege im Zeitalter von Dating Portalen und Chatrooms entstanden.
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Im Rahmen einer drei Länder umspannenden Tour haben sieben internationale junge Choreograf*innen in zwei gemischten Abendvorstellungen parallel in Linz und Wien ihre Choreografien, – „Bodies in motion – Performing the invisible“ –gezeigt. Das Projekt ist aus einer Kollaboration von Kulturinstitutionen Österreichs, Polens und der Ukraine entstanden. Das Augenmerk liegt dabei auf dem kulturellen und sozialen Austausch und der Förderung junger Talente.
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Auch in der 13. Vorstellung des überaus erfolgreichen Familien-Balletts „Peter Pan“ hat das Ensemble mit den beiden Rollendebütanten Alexander Kaden, Peter Pan, und Martin Winter, Mr. Darling, Begeisterungsstürme in der ausverkauften Volksoper hervorgerufen. In der Pause wollten die sonst so zappeligen jungen Zuschauer*innen die roten Polstersessel nicht verlassen, so gespannt von der Handlung, so gebannt von Spiel und Tanz waren sie. Ein deutliches Zeichen, dass man mit dem nötigen Einsatz auch sehr junges Publikum für das Theater mit Musik und Tanz begeistern kann.
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Nach dem ebenso skurrilen wie wissenschaftlich fundierten Erstlingswerk: „Welcome to the Insects“ (2018) befasst sich das Kollektiv „Spitzwegerich“ in diesem Herbst mit dem Menschen und seinem Gehirn. Im Prinzip geht es um die die alte Sehnsucht der Menschheit: das ewige Leben. Mit Puppen, künstlichen Einzellern, Musik und Gesang ahnen die Spitzwegeriche eine Zukunft voraus, von der wir vermutlich nicht ahnen, wie nahe sie womöglich ist. „Einfrieren, Hochladen, Weiterleben“ ist ein sonderbares, schräges Stück, das trotz der Objekte, komischen Tierchen und eines sprechenden Gehirns nichts für Kinder ist. Die Premiere findet am 25.9. im zum Figurentheater gewandelten ehemaligen Schubert Kino statt.
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Es gibt Romane, die stecken zwar zwischen zwei dicken Deckeln, lesen sich aber, als wären es billige Hefteln. „Die Tüchtigen“ ist so einer, viel zu dick, ohne Überraschungen, platt und oberflächlich. Doch der Autor und Journalist, Peter Henning, hat Preise erhalten und unterrichtet „kreatives Schreiben“ an der Universität zu Köln. Ich würde eher meinen, er lehrt möglichen Schüler*innen „triviales Schreiben“, also einfach so daher zu Plauschen, damit die Auflagen möglichst hoch und, seichte Lektüre vorziehendende, Leserinnen (Leser will ich da nicht mit hineinziehen) möglichst zahlreich sind.
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Seit nahezu 20 Jahren liefert das Festival Salam Orient über die Vermittlung von Kunst & Kultur einen konstanten Beitrag zum kulturellen Dialog. Mit der Präsentation von traditioneller sowie auch junger moderner Kunst und Kultur, mit dem Fokus auf starke Frauen und mit gesellschafts- und sozialkritischen KünstlerInnen aus dem arabischen Raum soll der kulturell reiche Beitrag, den viele in Österreich lebende Menschen aus ihren Herkunftsländern mitbringen, präsentiert werden, aber auch dem einseitigen Bild von Krieg, Terror und Flüchtlingskatastrophen entgegen gewirkt werden. Das Festival findet heuer von 14. bis 23. Oktober an verschiedenen Spielorten statt.
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Mit dem aktuellen Roman „Fliege fort, fliege fort“ hat Paulus Hochgatterer, wie bekannt, nicht nur Schriftsteller, sondern auch Kinderpsychologe, seine Trilogie über Gewalt und Missbrauch in der Kindererziehung, welchen Kinder auch heute, auch in Mitteleuropa, immer noch ausgesetzt sind, abageschlossen. Es mag paradox klingen, wenn ich sage, dieses Buch erfreut (alle drei Romane der Trilogie erfreuen) mein Herz, denn der Roman ist (alle drei Bücher sind) so traurig, dass beim Lesen ein Taschentuch bereit liegen sollte. Es ist das offene und doch beruhigende Ende, das Freude macht und noch mehr Hochgatterers Stil. Ein Erzähler, der zwischen den Zeilen viel Platz lässt und die Freiheit des Selberdenkens gibt.
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Nicht nur die Eröffnungsstücke – „Tanz“ von Florentina Holzinger und „Habitat“ von Doris Uhlich – machen neugierig auf die kommende Saison im Tanzquartier. Mit Namen wie Christine Gaigg, DD Dorvillier, Andrea Maurer, Meg Stuart, Alix Eynaudi oder Jefta von Dinther wird die lustvolle Neugierde weiter am Kochen gehalten. Ein dichtes Programm, klug gemischt aus nationalen oder in Wien lebenden Künstler*innen und internationalen Stargästen. Zur Eröffnung am 3. Oktober zeigt Florentina Holzinger in der Halle G eine Uraufführung: „Tanz – eine sylphidische Träumerei in Stunts“. Wiederholungen: 5., 11. und 12. 10. Am 25. Oktober besiedelt Doris Uhlich mit 120 Nackten die große Halle E: „Habitat“ nennt sie ihre neue Choreografie.
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