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Wien Museum: Neidhart Festsaal, Neugestaltung

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts ließ der reiche Tuchhändler und Immobilienbesitzer Michel Menschein den Festsaal seiner Wohnung unter den Tuchlauben in Wien mit profanen Fresken schmücken, in deren Zentrum die Lieder des Tondichters Neidhart von Reuental stehen. 1979 wurden diese ältesten nicht sakralen Wandmalereien bei einer Wohnungsrenovierung entdeckt. Sie sind jetzt eine Außenstelle des Wien Museums und im neu adaptierten Raum zu einer Dauerausstellung gestaltet worden.

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Vittucci, Turinsky, Sobottke: „We Bodies“, WuK

Das Monströse wählten die Tänzerinnen Teresa Vittucci und Claire Vivianne Sobottke gemeinsam mit dem Tänzer Michael Turinsky als thematische Grundlage für ihre Performance „We Bodies“, die im Tanzhaus Zürich uraufgeführt worden ist und nun im WuK gezeigt wird. Eine Vorstellung, in der sich drei unterschiedliche Körper zu den elektronischen Klängen des in Berlin lebenden Komponisten und Choreografen Tian Rotteveel bewegen.

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Christoph Poschenrieder: „Der unsichtbare Roman“

Der neue Roman von Christoph Poschenrieder kreist, überaus sichtbar, um den Autor Gustav Meyrink, der vom Außenamt in Berlin gegen Ende des 1. Weltkrieges einen sonderbaren Auftrag erhält. Er soll einen Roman scheiben, aus dem deutlich hervorgeht, wer am Ausbruch des Krieges schuld ist. Meyrink nimmt den Auftrag an, der braucht das Honorar. Poschenrieder sucht den Roman und findet einen Autor, der heute kaum mehr bekannt ist. Wie immer versteht es Poschenrieder, ein ernstes Thema mit leichter Hand und hintergründigem Humor anzupacken. Das Lesevergnügen ist garantiert.

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Tommy Orange: „Dort Dort“, Roman

Der junge amerikanische Autor Tommy Orange, geboren 1982, ist Abkömmling der Ureinwohner Amerikas, ein Mitglied der Cheyenne und Arapaho Tribes (Stämme), aus der Entfernung Indianer genannt. Als Nachkomme der Ureinwohner hat er seinen ersten Roman geschrieben; über Identitätsbewusstsein und Tradition, über die Suche nach den Wurzeln und die Chancen, die die junge Generation der indigenen Bevölkerung in einer Heimat hat, die ihnen schon lange nicht mehr gehört. Ein bemerkenswertes Buch, schön geschrieben und von Hannes Meyer ebenso schön aus dem Englischen übertragen.

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Theatermuseum: ROSALIA CHLADEK REENACTED II

Die Ausstellung im Theatermuseum „Alles tanzt. Kosmos Wiener Tanzmoderne“, kuratiert von Andrea Amort, zeigt nicht nur Bilder, Videos und Objekte, sondern auch lebendigen Tanz. Im zweiten Teil des Projekts „Rosalia Chladek Reenacted“ tanzen Künstlerinnen der freien Szene Widmungen an wegweisende Persönlichkeiten der Wiener Tanzmoderne. Wie in der Ausstellung gilt auch bei den Tanzaufführungen ein Schwerpunkt Rosalia Chladek, die in den 1980ern einige ihrer Werke junge Tänzerinnen gelehrt hat.

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Eiserner Vorhang mit Bild von Martha Jungwirth

Bis Saisonende 2020 begleitet ein Bild der renommierten Künstlerin Martha Jungwirth die Besucher*innen der Wiener Staatsoper. „Das trojanische Pferd“ nennt Jungwirth das aktuelle Ölbild auf Karton auf Leinwand und sieht das rote Ross als Topos für unsere abendländische Kultur und ihre wechselhafte Geschichte. Zu sehen ist ein großes Pferd in Seitenansicht, das aus schwungvollen und vorwiegend rot- und brauntönigen Pinselstrichen erschaffen wurde. Im Kontrast zum tonigen Packpapier sticht das leuchtende Rot stark hervor, Farbspritzer und Malspuren sind darauf sichtbar. Die einzelnen Linien konstruieren als Raumgerüst den Tierkörper, wobei die über die Silhouette hinaus schwingenden Pinselstriche die raumgreifende Dynamik des Pferdes potenzieren. Die Farben unterstreichen den machtvollen Auftritt des mit fast trotzig stolzem Kopf präsentierten Pferdes.

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Claudia Bosse: „Thyestes Brüder! Kapital“

Senecas Tragödie „Thyestes“, aus dem Lateinischen übertragen von Durs Grünbein, bildet die Basis von Claudia Bosses „begehbarer Text-Raum-Choreografie“, die vor dem letzten Akt durch eine Passage aus Karl Marxs Essay „Grundrisse der Kritik einer politischen Ökonomie" ergänzt wird. Beziehungsreich entrollt sich das Drama in einem Speisesaal, der unbenützten Kantine im ehemaligen Siemens Campus in Favoriten. Das Publikum ist mitten drin, wird ergriffen, zum Mitwisser und auch zum Mittäter. Ein großer Abend.

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Huggy Bears: Wieder erwacht im neuen Büro

Stolz hat das Team von Huggy Bears unter der Leitung von Philippe Riéra / Superamas das neue Büro samt Studios in Wien-Favoriten präsentiert. Vor zwei Jahren noch mussten Huggy Bears in Pension geschickt werden, die Stadt Wien verweigerte die Unterstützung für das hilfreiche Projekt. Das Kuratorium hatte 2017 so entschieden. Doch dann fand Claudia Weinzierl, Referentin für Bezirkskultur im Büro der Kulturstadträtin, Veronika Kaup-Hasler, ein Loch und Huggy Bears durften wieder arbeiten. Weinzierl hat die Eröffnung des Büros von Huggy Bears in Favoriten nicht mehr erlebt, sie ist im heurigen Frühjahr mit 56 Jahren unerwartet verstorben.

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Editta Braun / Cat Jimenez: „Layaz“, Tanz

Editta Braun und ihre Company, ebc, feiern das 30jährige Bestehen mit einer Festvorstellung, in der die Tänzerin Cat Jimenez ein neues Solo zeigt. Gefeiert ist die PremiereLayaz" in der Szene Salzburg worden, die ebenfalls Grund zu feiern hat, nämlich, dass sie seit 50 Jahren sämtliche Stürme überdauert hat.  Das Publikum zeigte sich in Festtagsstimmung, die Tänzerin im Premierenfieber und die zu feiernde Compagniechefin mit fröhlich-entspannter Ausstrahlung.

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