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Håkan Nesser: „Schach unter dem Vulkan“, Roman

Mit einem Roman im Roman eröffnet Håkan Nesser die Partie. Könige, Damen und Bauern sind allerdings nicht im Spiel, weil der Titel von Nessers jüngstem Roman ein Gleichnis ist. Autoren verschwinden von der Bildfläche und Gunnar Barbarotti, der Kommissar, fragt sich, ob es angesichts des grassierenden Virus wirklich wichtig ist, nach den verschwundenen Dichterlingen zu suchen. „Ist das nicht“, denkt er, „wie Schachspielen unter dem Vulkan?“. Keine Sorge, er löst die Rätsel, es dauert nur eine Weile, denn Nesser hat einiges über den Literaturbetrieb und auch die Leser:innen zu sagen.

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makemake im Dschungel: Iwein, Ritterabenteuer

Eintauchen ins Mittelalter und Aufwachen in der Gegenwart. In der makemake-Produktion „Iwein“ mit Michèle Rohrbach, Martina Rösler und Bettina Schwarz wird Ritterromantik lebendig, die Frage nach der Ehre gestellt und gezeigt, dass es sinnvoll sein kann, zu kämpfen und man dazu kein Schwert benötigt. Eine überaus unterhaltsame, klug gebaute Vorstellung mit drei großartigen Darstellerinnen. Empfohlen ab 10.

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Wien Modern: „Growing Sideways“, Performance

Die Musiker tanzen, Tänzerinnen und Tänzer machen Musik. In der Aufführung „Growing Sideways“ ist ein Team von sechs Künstler:innen auf der Bühne, die einen vergnüglichen Karneval (sogar mit Tieren) veranstalten. Die künstlerische Leitung dieses köstlichen Musiktheaters obliegt dem Komponisten und Musiker Jorge Sánches-Chiong und der Choreografin, Tänzerin und Forscherin Brigitte Wilfing. Die Begeisterung der Ausführenden ist auf das Publikum übergesprungen, das sich mit freudigem Klatschen bedankt hat.

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Ballettabend: Schläpfer, Goecke, Balanchine

Draußen hängen die Nebel, grau in grau, drinnen ist es auch nicht hell. Wolken dräuen auf dem HIntergrundprospekt, Zwielicht herrscht auf der Bühne. Der Donauwalzer erklingt, schwarzgekleidete Herren und Damen bewegen sich als würden sie die Musik nicht hören. Düster beginnt die Premiere des dreiteiligen Ballettabends in der Staatsoper mit der aufgefrischten Choreografie von Martin Schläpfer „Marsch, Walzer, Polka". Im Zentrum steht jedoch die Uraufführung von Marco Goeckes „Fly Paper Bird“, eine Choreografie, die einen nicht loslässt. Damit der die drei Stücke zusammenfassende Titel – „Im siebten Himmel“ gerechtfertigt ist, ist George Balanchines Ballet blanc „Symphony in C“ aus dem Repertoire vonnöten.

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Michael Turinsky: Precarious Moves, online + live

Unterfüttert mit Humor und garniert mit schelmischen Blicken monologisiert Michael Turinsky in seinem jüngsten Solo „Precarious Moves“ im Tanzquartier über die Möglichkeiten der organisierten Bewegung, also der Choreografie, wenn dem Körper Grenzen gesetzt sind, er nicht so will, wie es sich der Choreograf oder Tänzer vorstellt. Erst im dritten Teil macht er in einer ruhig fließenden Choreografie die Probe aufs Exempel. Der verdiente Applaus kommt aus dem Off, Turinsky ist mehr als eine Stunde auf sich gestellt, allein im großen Saal auf dem weißen Bühnenteppich. Drei Tage lang, vom 8. bis 10. Jänner 2021, ist das Video online zu sehen.

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Monica Weinzettl: „Weltverschönerin“, Kreativität

Die Schauspielerin Monica Weinzettl hat mehrere Leidenschaften, und eine davon ist das Verschönern von Heim und Hof, das Aufpolieren alten Krempels, das Arrangieren von Objekten, die scheinbar nicht zusammenpassen. Bei Monica Weinzettl passt alles zusammen. Wenn schon nicht die gesamte Welt, so will sie wenigstens ihre eigene und die ihrer Freundinnen, Fans und Anhängerinnen und neuerdings auch Leserinnen verschönern. „Weltverschönerin“ nennt sie ihre Website, und so ist auch der Titel des bunten Bandes, der grade rechtzeitig in den Buchhandlungen aufliegt, um sich daran zu erfreuen und ihn auch mehrfach zu verschenken.

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Choreograf Radouan Mriziga im Tanzquartier

Eins, zwei, drei – Sonne, Mond und Erde, eine Trilogie. Drei mal drei – Raum, Musik, Körper -, neun Komponenten für drei Tänzerinnen. Radouan Mriziga spielt mit der Trias, der Dreiheit, die in allen Religionen den Göttern zugeordnet ist, wenn er seine Werke konstruiert. Der in Brüssel lebende Tänzer ist Choreograf und wird im November mit der Mondgöttin ins Tanzquartier kommen. „Ayur“ nennt er das Mittelstück seiner neuen Trilogie, einer Trias aus Architektur, Tanz, Musik / Text.

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Pajtim Statovci: „Grenzgänge“, Roman

Im deutschen Sprachraum noch relativ unbekannt, ist Pajtim Statovci, geboren 1990, in seiner Heimat Finnland und bei Englisch sprechenden Leser:innen als Autor hoch angesehen. Sein jüngster Roman, „Grenzgänge“, ist der erste, der auf Deutsch übersetzt worden ist. Der Icherzähler, Bujar, erzählt von seiner Kindheit in Albanien und seiner Reise durch die Welt auf der Suche nach sich selbst.

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„Der Besuch vom kleinen Tod“, Wien modern

Bei Nähe besehen ist der Tod ein freundliches Männche, das die Menschen abholen will, weil ihre Zeit auf Erden abgelaufen ist. Die belgische Autorin Kitty Crowther erzählt in einem Bilderbuch vom netten „kleinen Tod“; Komponist Klaus Lang hat die Geschichte in märchenhafte Musik verwandelt, als Produktion von Netzzeit wird „Der Besuch vom kleinen Tod“ im Programm von Wien Modern, Festival für zeitgenössische Musik, im Dschungel aufgeführt.
Ein erfolgreicher Beweis, dass auch mit Kindern über den Tod gesprochen werden kann.

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Tanz Linz: „The Garden“, eine Gruppenarbeit

Der Tanzabend „The Garden“ vereint Choreografien, die von den Tänzer:innen entwickelt worden sind, zu einem abwechslungsreichen Ganzen. Mythen, Legenden, Märchen aus der Heimat der Ensemblemitglieder, die aus verschiedenen Erdteilen und Kulturkreisen kommen, sind die Quellen für Gruppenauftritte, Solos, Duos und Trios auf der Drehbühne im Musiktheater. Eine großartige Leistung der Tänzer:innen und des sie begleitenden Teams, die unter schwierigsten Umständen entstanden ist. Das Publikum wusste die Anstrengungen zu schätzen und bedankte sich mit Jubel und Applaus.

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