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Ballett Don Quixote: Debüt von Ioanna Avraam

Ioanna Avraam, Erste Solotänzerin, und Solotänzer Arne Vandervelde haben mit ihrem Rollendebüt als Kitri und Basil im Ballett Don Quixote verdienten Beifall geerntet. Trotz dieses und zahlreicher anderer Debüts – auffallend Gaia Fredianelli als erste Brautjungfer –, wollte es weder dem Dirigenten noch dem Orchester oder dem Corps de ballet gelingen, das Publikum mitzureißen. Diese Aufführung, vom 15. Februar, der Beginn einer Serie von fünf Vorstellungen in wechselnder Besetzung, hat mit der Einstudierung von 2011 unter Manuel Legris nichts mehr gemein.

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Ein Fest mit Elena Bottaro & Davide Dato

Die Türe der Winzerkate öffnet sich und ein Mädchen trippelt heraus. Die Sonne auf dem Dorfplatz geht auf, lässt auch den grauen Hintergrund erstrahlen: Elena Bottaro ist Giselle, die ihren Verehrer sucht, der eben an ihre Tür geklopft hat. Etwas erratisch ist das romantische Ballett Giselle im Februar zweimal ins Programm gehievt worden. In der Vorstellung vom 12.2. brillierte Bottaro als Titelheldin mit Davide Dato als Herzog Albrecht. Eine überaus glückliche Paarung, die durch beider Eleganz und Bühnenpräsenz das gesamte Ensemble mitgerissen hat.

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Harter Kontrast in der dreifachen Einheit

Der ungarische Komponist  Béla Bartók erlebt in der Budapester Staatsoper mit dem Ungarischen Nationalballett einen überaus gelungenen Würdigungsabend. Bártok Triptychon nennt der künstlerische Leiter, Tamás Solymosi, die Aufführung von drei Tanzstücken zu Ballettmusik von Bartók. Ein zur Gänze ungarischer Abend, denn auch die Choreografien haben ungarische Künstlerinnen ersonnen und erarbeitet. Musik und Tanz verschmelzen zu einer Einheit, für Heimatschmalz und Chauvinismus ist kein Platz.

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Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit …

Nicht einer, sondern zwei Prinzen, haben sich durch die Dornenhecke gekämpft, die den Österreichischen Tanzrat viele Jahre umgeben hat, um die Organisation wachzuküssen. Der langjährige Ballettchef der Bühne Baden, Michael Kropf und der Tanzpädagoge und Leiter des Europaballetts St. Pölten, Michael Fichtenbaum, haben sich als Präsident und Vizepräsident vorgenommen, dem Tanzrat (ÖTR) neues Leben einzuhauchen.

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Schein oder Sein, das ist hier die Frage

Manifestations – ein Substantiv, das vielerlei Deutungen zulässt. Für die Choreografin Marta Navaridas bedeutet der aus dem Lateinischen hergeleitete Begriff Sichtbarmachen. Was da in der körperbetonten Performance gezeigt wird, sind erlebte Gefühle und verbal geäußerte Reaktionen aus dem Vorbereitungsprozess. Nach der Premiere von Manifestations am 2. Februar im Tanzquartier hat sich das Publikum durchaus amüsiert gezeigt.

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Mythen & Menschen im Haus der Erinnerungen

Memoryhouse, Haus der Erinnerungen, nennt der Choreograf Maciej Kuźmiński das Tanzstück, das er mit dem Ensemble Tanz Linz zurzeit einstudiert. Begleitet wird die Aufführung mit Musik von Max Richter, John Luther Adams, Philip Glass, Luigi Nono, Frédéric Chopin und anderen. Das Sounddesign hat Hodei Iriarte Kaperotxipi kreiert. Am 9. Februar hat Memoryhouse Premiere, ausnahmsweise nicht im Musiktheater, sondern im geschichtsträchtigen Schauspielhausan der Promenade.

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Ziellos kreisend auf dem schwankenden Planeten

Der Choreograf Jefta van Dinther beschäftigt sich in all seinen Werken mit der Conditio humana, den Bedingungen der menschlichen Existenz. In seiner jüngsten Choreografie, Remachine, geht es um die Beziehung zwischen Mensch und Technik, analoge und digitale. Das Thema liegt in der Luft. Sind wir autonome Wesen, die frei sind, Entscheidungen zu treffen oder sind wir nur Rädchen in dem von uns geschaffenen System? Auch die österreichische Tänzerin Sara Lanner hat sich in ihrer Choreografie Weaving Structuresmit dem Pendeln der Menschen zwischen Autonomie und Abhängigkeit auseinandergesetzt. Remachine war an zwei Abenden im Tanzquartier zu sehen.

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Von außen nach innen. Ein Tanz um den Unterbau.

Weaving Infrastructuresnennt die bildende Künstlerin und Tänzerin Sara Lanner ihre Choreografie, die sie mit zwei Kolleginnen, Andrea Gunnlaugsdóttir und Hyeji Nam, im brut gezeigt hat. Infrastruktur, der Unterbau, ist das, was wir zum guten Leben an materiellen und nicht-materiellen Systemen, Objekten und Leistungen brauchen, um ein gutes Leben zu führen. Ist die Infrastruktur dünn oder fast nicht vorhanden, ist das Leben schwierig bis kaum möglich. Mit Tanz, Text und Musik fragen die drei Künstlerinnen, wie abhängig uns vor allem die stetig wachsende technische und digitale Infrastruktur macht.

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Dunkelheit und Stille, beschützend oder bedrohlich

Eine Art von Höhlengleichnis zeigt Georg Blaschke, Tänzer und Choreograf, gemeinsam mit dem bildenden Künstler, Bühnenarchitekten, Filmemacher Daniel Zimmermann im brut. Die Black Box, das schwarzen Loch, die Enge in einer Höhle, in die Forscher:innen kriechen, haben die beiden Künstler zur Performance black inspiriert. Die Uraufführung der dunklen und stillen Choreografie war am 11.1. im brut nordwest.

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Ein Neujahrsprojekt: Die Leseliste abarbeiten

Das Neueste vom Neuen auf der Leseliste erscheint gemeinhin erst Mitte Februar des neuen Jahres. Also ist noch Zeit, alte Schulde n aufzuarbeiten, den Berg an gelesenen, aber nicht besprochenen Büchern abzutragen. Kurz nur soll auf manche Titel hingewiesen werden und noch kürzer wird über manche der Daumen gesenkt. In ungeordneter Reihenfolge, wie sie auf dem Schreibtisch gestapelt sind, nehme ich mir die Bücher vor, die noch 2023 erschienen sind, doch deshalb noch lange keinen Schimmel angesetzt haben.

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