Neun Jahre ist Massimo alt, als die geliebte Mama verschwindet „Sie ist jetzt im Himmel, das hat sie sich gewünscht, nur so kann sie dein Schutzengel sein“. Mit diesem Märchen, das er nicht verstehen will, lebt Massimo auch noch als Erwachsener. Den Verlust der Mama kann er nicht überwinden, versetzt sich lieber zurück in die Vergangenheit und lässt sich von einem geheimnisvollen Dämon, dem Belfagor, leiten. Niemand sagt ihm, was wirklich passiert ist. Mit „Träum was Schönes“ zeigt der bald 80jährige italienische Meisterregisseur Marco Bellocchio ein Drama, das durch seinen genauen Blick, durch Feingefühl und den Verzicht auf Pathos nie zur Schnulze gerinnt.
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Zur Musik von Henry Purcell und seiner Kollegen gestaltet die Linzer Ballettchefin Mei Hong Lin einen erlebnisreichen Tanzabend. Geleitet von Christina Pluhar, wird ihr Ensemble, L’Arpeggiata, zur Tanzkapelle, Alte Musik zur lebendigen Begleitung – rasant und rhythmisch, getragen und melodienreich, auf Orignalinstrumenten gespielt, Das bestens trainierte Linzer Tanzensemble gerät außer Rand und Band. Das Publikum auch, wobei die Sopranistin Céline Scheen, Sopran, und Vincenzo Capuzzeto, Alt, keineswegs den geringsten Anteil haben, wie auch der italienische Virtuose Gianluigi Trovesi, der mit seiner Klarinette geschmeichelt, bezaubert und verführt hat.
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Regina Picker und ihr Team haben für den 9. Performance Brunch einen neuen Spielort gefunden: Das Volksliedwerk Wien, gleich neben der Staatsoper. Jeweils an drei Wochenenden werden Kunst und Kulinarik aufs Angenehmste verknüpft. Verknüpft wird auch Tradition und Volkskunst mit aktuellen Darstellungsformen. Immer unterhaltend, immer kritisch, immer inspirierend.
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Noch ist das sachkundige und liebevolle Wirken des verstorbenen Direktors Hans Hurch zu spüren. Die aktuelle Viennale ist teils von, auf jeden Fall jedoch für Hans Hurch konzipiert. Die Mischung ist bunt wie immer, neu ist lediglich das Festivalzentrum in der Kunsthalle Wien im Museumsquartier. Als Stargast ist Christoph Waltz geladen. Sein Kommen hat der Oscarpreisträger bereits zugesagt. Bemerkenswert ist der aktuelle Trailer von Abel Ferrara. Er verknüpft einiges, das Hans Hurch wichtig war, mit traumartigen Sequenzen und verdichtet die Bilder zu einer fantastischen Vision.
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Allerlei Verrückte tummeln sich heuer bei den traditionellen Puppentheatertagen in Mistelbach. „Maniacs“ nennt Intendantin Cordula Nossek das Programm, vermutlich, weil der englische Begriff nicht so deutlich verstanden wird. Gesprochen wird auch auf der Puppenbühne Deutsch. Es sind ja auch wirklich Verrückte, Irre, Wahnsinnige, Besessene, Kasperln, die sich heuer in Mistelbach tummeln, Figuren aus der Literatur und aus bekannten Filmen. 22 Theatergruppen aus 12 Ländern werden anreisen und mit 31 Inszenierungen das Publikum an sieben Festivaltagen zum Lachen, Weinen und Staunen bringen.
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Mit Bravorufen und langanhaltendem Applaus wurde die Solotänzerin Avraam für ihr Debüt in der Titelrolle im romantischen Ballett „Giselle“ bedankt. Als Albrecht war Denys Cherevychko, der sein Rollendebüt bereits im September dieses Jahres mit Nina Poláková gegeben hat, in beiden Akten präsent. Über ein kleines Debüt durfte sich der junge Corpstänzer Scott McKenzie freuen. Mit Natascha Mair zeigte er Allüre und Sprungkraft im berühmten Bauern-Pas-de-deux.
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Sie ordnen und schlichten, bauen Skulpturen und Türme. Das Desaster kommt unverhofft. Alles stürzt ein, Chaos bricht aus, die Katastrophe scheucht die Gruppe auf. "Wer ist schuld?" „Was tun?“, fragen sechs Tänzer*innen im Dschungel sich selbst und das Publikum ab 11. Sie stellen sich vor, erzählen von persönlichen Desastern, von Hoffnungen und Träumen, davon, wie sie die Welt sehen und suchen nach Antworten. „Disastrous“ ist intelligentes, heftig bewegtes und auch bewegendes Tanztheater.
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Unter dem Titel „Feuervogel“ zeigen drei Tänzer des Wiener Staatsballetts, was ihnen als Choreografen zur Musik Igor Strawinskys eingefallen ist. Eno Peçi verlegt seine Choreografie zu „Petruschka“ vom Marktplatz in die Schule; András Lukács kommt in „Movements to Stravinsky“ von sechs Paaren zur Pulcinella Suite und anderen Kompositionen ohne Handlung aus; Andrey Kaydanovskiy lässt den „Feuervogel“ im Kaufhaus tanzen. Das Bombige in der Besetzung der 12. Vorstellung zieht sich durch alle drei Stücke und erfreut das Publikum gleich zu Beginn mit der Neubesetzung aller Hauptrollen von „Petruschka“.
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Bildbände, in denen der flüchtige Augenblick des Tanzes festgehalten ist, gibt es viele. Die meisten widmen sich einer Tänzerin / einem Tänzer, die mit ihrem Schweben und Drehen beeindrucken. Die Tänzerin und Choreografin Andrea Simon und der Tanzfotograf Andreas J. Etter haben für ihren attraktiven Bildband ein Thema gewählt: Persönlichkeitsprofile, Grundlage der klassischen homöopathischen Diagnostik, bilden den Ausgangspunkt der ins Bild gesetzten Choreografien.
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Das Bild hat ausgedient. Ein neues Bild wird montiert. Eine Spielsaison konnte man, war man rechtzeitig in der Staatsoper eingetroffen, das Bild von Tauba Auerbach als temporären eisernen Vorhang vor der bemalten Brandschutzwand in der Wiener Staatsoper betrachten. Die Ausstellung ist beendet, ein neues Bild wird vor den goldglänzenden „Eisernen“, gestaltet von Rudolf Eisenmenger, gehängt. Für die neue Ausgabe der von museum in progress konzipierten Ausstellungsreihe „Eiserner Vorhang“ wählte die Jury (Daniel Birnbaum, Hans-Ulrich Obrist) den international renommierten amerikanischen Künstler John Baldessari aus.
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