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Vergilbte Bilder mit einigen Glanzlichtern

Marguerite Gautier, die Kameliendame, ist zum ersten Mal 1848 im Roman La Dame aux camélias von Alexandre Dumas fils aufgetreten. Danach eroberte sie die Bühne und das Kino. 1978 hat sich John Neumeier, damals schon in Hamburg als Ballettchef tätig, der Dame angenommen. Für das Stuttgarter Ballett, in dem er bis 1969 selbst als Tänzer engagiert war, hat er seine Version der Kameliendame geschaffen. Jetzt hat der geniale Choreograf das Frühwerk mit dem Wiener Staatsballett erarbeitet. Wie erwartet, war das Premierenpublikum begeistert.

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In der Zwickmühle

Im Original heißt Anna Enquists jüngster Roman „Sloop“, das bedeutet Abriss / Abrissarbeiten. Davon wird zur Einleitung erzählt: Die Abrissbirne schwingt gegen die Hausmauer und zerstört das Bild eines Künstlers. In der deutschen Übersetzung hat man sich für den Titel an den Inhalt des Bildes gehalten, ein Mädchen, das seilhüpft. Doch ist sie nicht die Hauptperson, sondern die Komponistin Alice Augustin. Die Seilspringerin ist ein ruhiger Roman über das Dilemma, in dem vor allem Künstlerinnen stecken: Komponieren oder Kochen, Kind oder Kunst?

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Die Abenteuer von James und Huckleberry

Mark Twains erfolgreicher Roman Die Abenteuer des Huckleberry Finn (Adventures of Huckleberry Finn,1884) gilt als Schlüsselwerk der US-amerikanischen Literatur. Der weiße Bub Huck Finn erzählt darin von seiner Flucht mit dem Sklaven Jim und der Reise entlang des Mississippi. Der vielfach ausgezeichnete afroamerikanische Autor Percival Everett erzählt die Geschichte neu. Nicht der weiße Huck Finn berichtet, sondern der schwarze Sklave James.

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Die Magie der Bilder oder die Kunst der Täuschung

Ursprünglich wollte der Schriftsteller Heinrich Steinfest, geboren 1961 in Australien, aufgewachsen in Wien, Maler werden. Deshalb verbrachte er viel Zeit in den Wiener Museen, vor allem im KHM.  Dort findet auch Klara Ingold, die zentrale Figur in Steinfests neuem Roman, Sprung ins Leere, ihren Beruf, fast eine Berufung. Klara ist Aufseherin im KHM, wo sie nicht nur Bilder betrachtet, sondern gern auch deren Besucherinnen.

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Reden übers Lesen im neuen Café lit

Eine neue Literatursendung macht von sich reden. Das Café lit befindet sich online auf der kostenfrei zugänglichen Plattform, die ständig erweitert wird. Initiatorin, Produzentin und Moderatorin der Plattform und der angeschlossenen Sendungen ist Insa Wilke, noch bestens in Erinnerung als Jury-Vorsitzende im Ingeborg Bachmann-Preis. Im Café lit geht es ums Sprechen über Literatur, die schöne und die sperrige.

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Die ganze Welt auf der Drehbühne

Der polnische Choreograf Maciej Kuźmiński hat mit TANZ Linz tief in uralten Mythen und im persönlichen Gedächtnis gegraben. Er erzählt von gestern und denkt an heute. Memoryhouse ist ein Tanzstück, das die Tänzerinnen herausfordert und den Zuschauerinnen die Freiheit gibt, ihr eigenes Erinnerungshaus zu bauen. Premiere war am 9. Februar im Schauspielhaus Linz.

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Osterfestival Tirol: Die Kraft des Schöpfens

Ein doppeldeutiges Motto gibt in diesem Jahr den Ton an und steuert im Tanz die Bewegungen: er.schöpfunghat Festivaldirektorin Hannah Crepaz mit ihrem Team diesmal als Motiv gewählt. Das kreative Schaffen und die Müdigkeit sind in vielen Bereichen der Gesellschaft und sozialen Systemen gegenwärtig. Auch Künstlerinnen können davon berichten.

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Das Spiel der Welt kennt keine Siegerinnen

2021 in Shanghai. Die alten Männer des Internationalen olympischen Komitees (IOC) beraten, wer in elf Jahren die Sommerspiele ausrichten darf, Afrika oder Europa. Aus Mosambik ist der Hansdampf und IOC-Funktionär Charles Murandi als Lobbyist angereist. Er wird die Abstimmung nicht beeinflussen. Er liegt tot im Hotelbett. Ermordet! Die Spiele nennt Stephan Schmidt seinen Kriminalroman, der viel mehr bietet als eine lange Mördersuche.

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Lasershow im Nebel einer zerstörten Kindheit

Die französisch-österreichische Gis`wlw Vienne trifft mit ihren aufwändigen Inszenierungen den Publikumsgeschmack und hat deshalb auch die Liebe der Performance-Festivals erobert. Uraufführung bei der Ruhrtriennale, danach stehen die Wiener Festwochen, das Festival d’automne in Paris und allerlei Tourneestationen auf dem Plan. Heuer gibt es als Krönung im Mai eine Einladung zum Theatertreffen nach Berlin. Statt der Wiener Festwochen besucht Gisèle Vienne mit ihrer jüngsten Inszenierung, Extra Life, das Tanzquartier. Reichlich Applaus, Pfiffe und Kreischen drücken am Ende der beiden Vorstellungen die Begeisterung des Publikums aus.

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Wenn Spaniens Blüten blühen – Jetzt hat er’s

Die letzte Vorstellung dieser Saison von Rudolf Nurejews Choreografie Don Quixote hat die bekannte Tatsache bestätigt, dass auf der Ballettbühne keine Aufführung der anderen gleicht. Arne Vandervelde hat das Premierenfieberüberwunden und sich locker und humorvoll zum verführerischen Basil entwickelt. Kiyoka Hashimoto brillierte am 29.2. als seine Angebetete, Kitri.

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