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Patrick Modiano: „Schlafende Erinnerungen“

Patrick Modiano macht süchtig, auch wenn er seit Jahren immer wieder der Kunst des Erinnerns huldigt. Er sucht diese Erinnerungen in den Straßen und Cafés von Paris, die so konkret sind, dass man meint, schon selbst dort spaziert zu sein. Wie Träume erscheinen diese schlafenden Erinnerungen an die 1960er Jahre, als er als Student, der nicht studierte, durch die Bezirke schlenderte und seine Eindrücke und die Namen von zufälligen Begegnungen in ein kleines Heft notierte. Er muss diese Erinnerungen immer wieder wecken, auch um den Modiano-infizierten Leserinnen davon zu berichten.

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Madame D’Ora und Moriz Nähr im Leopold Museum

Gleich mit zwei Ausstellungen lockt das Leopold Museum Freundinnen der frühen Fotografie ins Haus. „Machen Sie mich schön, Madame d’Ora“ beschäftigt sich ausgiebig und üppig mit der Mode- und Gesellschafts-Fotografin Dora Philippine Kallmus (1881–1963), die sich mit dem Künstlernamen Madame d’Ora anreden ließ. Gleich nebenan, schlichter präsentiert, sind die Bilder des „Fotografen der Wiener Moderne“ Moriz Nähr (1859–1945) zu studieren.

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Susanne Falk: „Anatol studiert das Leben“ Roman

Auch wenn die Geschichte von Anatols Abenteuer im Winter spielt, eignet sie sich bestens als federleichte Sommerlektüre. Anatol ist nicht nur das Zentrum des Romans von Susanne Falk, auch die gesamte Wiener Familie kreist um ihn. Der kleine Bruder von drei Schwestern ist ein wenig sonderbar, ein Außenseiter, nahezu autistisch. Doch er schlägt sich tapfer durchs Leben und bis nach Frankreich, weil ihn die Liebe überfallen hat. Ein amüsanter, schwungvoller Roman.

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Pelzverkehr Festival für Tanz und Performance 2018

Auch die dritte Edition des Kärntner Tanz- und Performance-Festivals wirft wieder einen Blick auf heimische Produktionen, zeigt aber auch Interessantes aus den Nachbarländern im Alpen-Adria-Raum. Zwischen 18. September und 2. Oktober 2018 sind in Klagenfurt / Celovec fünf österreichische Erstaufführungen und eine Uraufführung zu sehen. Eröffnet wird das Festival am 18. 9. mit drei Solos (Alva Morgenstern, Wilhelmina Wilie Stark, Andrea Hackl), wie alle weiteren Vorstellungen im theaterHalle 11 / Klagenfurt.

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Wim Wenders: „Grenzenlos / Submergence“

Grenzenlos“ ist der deutsche Titel des jüngsten Filmes von Wim Wenders, gedreht nach dem Buch „Submergence“ („Eintauchen“) des ehemaligen Kriegsreporters J. M. Ledgard. Der eingedeutschte Titel hat mit dem Filminhalt wenig zu tun, allerdings wird auch nicht ganz klar, was der Regisseur tatsächlich wollte. Liebesromanze oder Diskussion existenzieller Themen? Die große Romanze jedenfalls endet in den Tiefen des Ozeans und in den Gefangenenlagern von islamistischen Terroristen. Alicia Vikander, James McAvoy und das Meer spielen die Hauptrollen.

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Georg Haderer: "Schäfers Qualen“, Krimi, tb

Diese Qualen von Major Johannes Schäfer, Tiroler in Wien, sind der Leserin alles andere als eine Qual. Eher ein Vergnügen, garniert mit klugen Gedanken. 2009 hat Georg Haderer, ebenfalls Tiroler in Wien, seinen ersten Krimi veröffentlicht und ist dazu wohl wieder in seine Heimat gereist, so authentisch und auch ein wenig boshaft ist dieses erfolgreiche Debüt. Wer Krimis gern in der Bahn liegen lässt, um andere zu erfreuen oder in der Badewanne liest, was nicht ohne Tauchübungen des Papiers möglich ist, für die gibt es jetzt den Tirolausflug des eigenwilligen Polizeimajors als Taschenbuch.

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Xavier Le Roy: „Le sacre du printemps (2018)“

Ein Publikum, das zum Orchester wird durch ein getanztes Dirigat. So ließe sich die Performance „Le sacre du printemps (2018)“ des promovierten Molekular-Biologen und seit 1991 als Künstler tätigen Franzosen Xavier Le Roy betiteln, die, in der Originalfassung für einen Tänzer bereits 2007 am Tanzquartier Wien uraufgeführt, 2016 in einer Neufassung für vier TänzerInnen bei der Biennale Danza in Venedig Premiere gefeiert hat. Die (in dieser ImPulsTanz-Performance) drei PerformerInnen tanzen hier in Auszügen das akribisch analysierte Dirigat von Sir Simon Rattle bei einer 2004 erfolgten Aufnahme des 1913 von Igor Stravinsky komponierten Orchesterwerkes „Le sacre du printemps“ auf eine Weise, die diese komplexe Komposition wesentlich klarer und intensiver erleben lässt.

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Meg Stuart / Damaged Goods & EIRA: „BLESSED“

Nach der Wiederaufführung von „Solos and Duets“ hat Meg Stuart in der Reihe „Classic“ von ImPulsTanz 2018 im Museumsquartier / Halle G auch ihre 11 Jahre alte Arbeit „Blessed“ gezeigt. Ein immer noch gültiges Stück, in dem beinahe unaufhörlicher Regen ein Paradies aus Pappmaché, eine Hütte, eine Palme und ein riesigen Schwan zerstört. Eine Metapher für die Fragilität unserer Welt.

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Wilfried Steiner: „Bacons Finsternis“, Roman

Nach der Erstauflage 2010 ist der reizvolle Roman „Bacons Finsternis“ von Wilfried Steiner als Taschenbuch erschienen. Endlich kann ich Versäumtes nachholen und mein Gewissen wieder in ein sanftes Ruhekissen verwandeln. Das tue ich gleich doppelt, indem ich mich auch mit Steiners jüngstem Roman, „Trost der Rache“, ebenso reizvoll und 2017 erschienen, beschäftige.

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Jamilla Johnson-Small: I ride in colour ...


Mit der österreichischen Erstaufführung ihrer ersten Soloarbeit I ride in colour and soft focus, no longer anywhere hat sich die britische Tänzerin und Choreografin Jamilla Johnson-Small, die unter dem Künstlernamen Last Yearz Interesting Negro arbeitet, dem Wiener Publikum im Rahmen der Reihe [8:tension] des Impulstanz-Festivals 2018 vorgestellt.

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