Geschrieben von Ditta Rudle .
Drei Tänzerinnen im nebligen Gegenlicht. Rund um sie schnarrt und schnurrt, donnert und scratscht, brummt und knallt es. Fluscia nennt Daniela Georgieva ihre Choreografie für ein Quintett, denn so präsent wie die Tänzerinnen Hugo Le Brigand, Valentino Skarwan und Lina Venegas sind auch die beiden Musikerinnen, Tanja Fuchs, Moritz Nahold, auf der Bühne im brut nordwest. Am 25. April war die Uraufführung von Flusciazu sehen und zu hören.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Manche lieben Katzen, andere Hunde und auch Blumen werden geliebt. Holzbretter, Stoffballen und Plastikballone eignen sich weniger für eine Liebesbeziehung. Der Performer und Choreograf Oleg Soulimenko sieht das ein wenig anders. Von Liebe spricht er zwar nicht, aber von einer Beziehung und Auseinandersetzung mit den Dingen. Deshalb bringt er sie in seinem jüngsten Stück, Cloth Ball Square, auch auf die Bühne im Tanzquartier.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Am 26. März feierten Olga Esina und Brendan Saye ihr Debüt als Marguerite und Armand in John Neumeiers Ballett Die Kameliendame, mitgefeiert haben auch Kiyoka Hashimoto und Masayu Kimoto als Spiegel des Hauptpaares Manon Lescaut und Des Grieux. Auch die am 17. 4. gesehene 2. Vorstellung mit dieser Besetzung ist mit Begeisterung aufgenommen worden, wobei die Bravorufe auch dem Pianisten Michał Białk und dem Dirigenten Markus Lehtinen und wohl auch Frédéric Chopin gegolten haben.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Die weißen Berge leuchten im ultravioletten Licht, die Wasserpfützen und der Fluss im Vordergrund glitzern und bald entfaltet sich ein Ritual in der kahlen Mondlandschaft. Die in die Körper der Frauen eingefahrenen Dämonen müssen besänftigt werden. Zāār nennt die aus Teheran gebürtige Wiener Choreografin Ulduz Ahmadzadeh die von fünf Tänzerinnen im Tanzquartier gezeigte Choreografie, die von Geistern, Dämonen und den Ritualen, diese zu besänftigen, erzählt.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Es hat funktioniert. Die neue Besetzung von John Neumeiers Ballett Die Kameliendame war hinreißend und überaus erfolgreich. Die junge Solotänzerin Elena Bottaro ist eine bezaubernde neue Marguerite, als ihr Partner zeigt der Erste Solotänzer Davide Dato neue Facetten. Ein Bilderbuchpaar, wenn man die bekannten Bilder aus dem Kopf radiert. Ebenso überraschend ist die Interpretation von Liudmila Konovalova und Alexey Popov als geisterhafte Bühnenfiguren Manon Lescaut und Des Grieux.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Die Tatsache, dass auch traumatisierende Erfahrungen, Gewalt, Schmerzen, Krieg, an die Nachfahren weitergegeben werden, ist für Ulduz Ahmadzadeh und die ATASH عطش contemporary dance company Anlass, eine Begegnung mit Großeltern und Eltern zu veranstalten. Ancestor’s Banquetheißt die Tanz-Performance im brut, die sich mit dem Erbe, das Kinder und Enkel von einer Kriegsgeneration übernehmen müssen, beschäftigt.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Johann Sebastian Bachs Clavier Ubungbestehend in einer ARIA mit verschiedenen Veraenderungen vors Clavicimbal mit 2 Manuale, bekannt unter dem nicht vom Komponisten geprägten Namen Goldberg-Variationen gibt der letzten Ballettpremiere in dieser Saison den Titel. Der Schweizer Choreograf Heinz Spoerli hat sein Ballett zu Bachs barockem Werk 1993 in die lange Reihe der Goldberg-Choreografien, von denen eine der jüngsten Anne Teresa De Keersmaekers Solo ist, gestellt. Das Wiener Staatsballett reiht das Werk nun in sein Repertoire.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Es scheint ein Bedürfnis zu bestehen, etwas körperlich freizusetzen und ich habe das Gefühl, dass das Stück als Sammelbecken für unterdrückte, enthaltene Energie fungiert und schließlich platzt.“ Die erfolgreiche dänische Tänzerin und Choreografin lädt, vorsichtig und dezent, zum Mittanzen ein. Bei der Premiere im Tanzquartier hat das wunderbar funktioniert. Mette gerät in Raserei, das Publikum lässt sich von der Tanzwut anstecken.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Parasol nennt sich das im Hebst 2021 ins Leben gerufene Fortbildungsprogramm für junge Tänzer:innen im Tanzquartier. Unter der Anleitung arrivierter Choreograf:innen erarbeitet eine kleine Gruppe ein Stück, das nach dreimonatiger Probenzeit dem Publikum präsentiert wird. Ian Kaler, der erste Mentor, hat sich an seine Kindheit erinnert, als er sich mit den Pferden unterhalten hat, und ein fünfköpfiges Team junger Tänzer:innen mit den zahmen Stuten und Hengsten am Schottenhof bekannt gemacht. Mit der Choreografie „Ecto-Fiction“ erinnert manche Bewegung an die Reiterei und auch an Kalers eigene Tanzsprache, Am 22. April hat das Projekt Parasol mit „Ecto-Fictions“ im Tanzquartier Premiere gehabt.
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Geschrieben von Ditta Rudle .
Als erster Gastchoreograf der neuen Ausrichtung der Sparte Ballett am Linzer Landestheater hat sich Chris Haring mit Hilfe seiner Formation Liquid Loft mit dem Ballettklassiker „Schwanensee“ zur Musik von Peter I. Tschaikowsky beschäftigt. Er schält den Kern der Märchenerzählung von den in Schwäne verwandelten Prinzessinnen heraus und der ist Täuschung, Lug und Trug. Siegfried, der der Schwanenkönigin ewige Liebe geschworen hat, verliebt sich stante pede in deren Doppelgängerin, einem Trugbild. Falsche Bilder, Gestaltwandler, die immer wieder zu Skulpturen erstarren, Schwäne, Krokodile oder Elefanten, kopflose, beinlose, rumpflose Wesen aus einem anderen Universum bevölkern die Bühne. Nur Tschaikowskis Musik erzählt das bekannte Märchen (Märchen?) von Treuebruch und Ent-Täuschung.
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