Skip to main content
Filter

Aurora fällt aus allen rosa Wolken

Es war einmal. So beginnt die Geschichte von der schlafenden Schönen, dem Dornröschen, die vor langer Zeit erzählt worden ist. Doch Aurora lebt heute und ist ein Teenager wie viele andere. Der Choreograf Andrey Kaydanovskiy erzählt mit dem Ensemble von TanzLinz ein altes Märchen als aktuelle Geschichte. Die Musik zum Ballett stammt wie zum 1890 uraufgeführten Ballett von Marius Petipa von Peter I. Tschaikowsky, mit einer dezenten Ergänzung durch elektronischen Klänge. Nach der Uraufführung des neuen Balletts am 23. Dezember ist nicht nur die höchst lebendige Aurora bejubelt worden. Auch das gesamte Ensemble, der Choreograf und das Bruckner Orchester unter Marc Reibel durften sich glücklich für den freudigen Applaus bedanken. 

Weiterlesen

Tanz und Kampf mit dem Spiegelbild

Gedoppelter Körper, gedoppelte Flügel, Pianisten und Klänge, Doppelbilder auf dem Bildschirm. Alexandra Bachzetsis ist auf der Jagd nach dem Unheimlichen. „Chasing a Ghost“ nennt die Schweizer Künstlerin ihr 2019 im Art Institute of Chicago uraufgeführtes Werk. Pandemiebedingt musste die für April 2020 geplante Aufführung im Tanzquartier in den Dezember 2022 verlegt werden. Zwei Tänzerinnen und drei Tänzer, jede mit jedem im Duett, jeder von jeder ein Spiegelbild.

Weiterlesen

Ein Maikäfer fährt mit Musik zum Mond

1912 hat der Schriftsteller und Schauspieler Gerdt von Bassewitz (1878–1923) für junges Publikum das Märchenspiel „Peterchens Mondfahrt“ geschrieben, 1916 folgte das gleichnamige Märchenbilderbuch. Die Dschungel-Chefin, Corinne Eckenstein, hat die Idee geboren, daraus ein lustiges Musiktheaterstück zu machen. Ganz korrekt heißt die Komödie „Peterchens und Annelieses Mondfahrt“. Cecilia Kukua, Felix Werner-Tutschku und ein Quartett des Studio Dan fahren samt zwei Pappendeckelpuppen mit großer Lust zum Mond und wieder retour. Premiere war am 8.12. im Dschungel, Theaterhaus für junges Publikum.

Weiterlesen

Verstecken, Entdecken, Konstruieren – eine Utopie

Oleg Soulimenko geht wieder auf Reisen, um Zeit und Raum zu erweitern, und nachzudenken, wie wir in Zukunft leben wollen und können. „Sleeping Duty“ nennt er das neueste Werk, in dem er im Tanzquartier mit zwei Tänzerinnen, einem Musiker und jeder Menge Material auftritt. Unter dem schönen ein Märchen zitierenden Titel kann man sich einiges vorstellen.
Duty kennt man von Reisen, wenn (k)ein Zoll zu bezahlen ist. Doch Duty heißt auch Pflicht und sogar Honorar, ich entschließe mich für letzteres. Es gibt Gründe dafür.

Weiterlesen

Ballett: „Onegin“ mit vielen Debüts. Ein Fest

John Crankos Choreografie nach Alexander Pushkins Versroman „Eugen Onegin“, zum Unterschied von Peter Tschaikowskis gleichnamiger Oper schlicht „Onegin“ genannt, ist eines der erfolgreichsten Handlungsballette des 20. Jahrhunderts. In der Wiederaufnahme der an der Wiener Staatsoper 2006 zum ersten Mal getanzten Erzählung von vergeblicher Liebe, Eifersucht und männlichem Hochmut brillierten die Solistinnen und Solisten. Der erste Abend, am 23.Dezember 2021, war ein Fest.

Weiterlesen

Jan Jakubal: „Lost Mythologies“, Performance

Für geladene Gäste hat der Tänzer und Choreograf Jan Jakubal sein jüngstes Stück „Lost Mythologies“ gezeigt. Uraufgeführt wurde die von Akrobatik dominierte Performance im Oktober 2021 bei den Internationalen Puppentheatertagen in Mistelbach. Eine Puppe, Objekte und eine hölzerne, bewegliche Installation von Gudrun Lenk-Wane spielen eine wesentliche Rolle.

Weiterlesen

Blaschke / Machacek: „Giotto’s Corridor“, brut

Der Tänzer und Choreograf Georg Blaschke und der Medienkünstler Jan Machacek setzen sich mit der Perspektive in der Malerei auseinander, konkret mit dem Werk des Italieners Giotto di Bondone, und suchen einen Verbindungsgang, einen Korridor, zu Giottos Geometrie. „Giotto*s Corridor“ heißt die Choreografie für zwei Tänzerinnen, einen Tänzer und die Videoarbeiten Machaceks. Vor dicht besetzten Reihen hat die Premiere in der großen Halle des brut nordwest stattgefunden.

Weiterlesen

Pip. Performances: “Dachs“, Dschungel Wien

Der Dachs ist ein Phantom, ein unbekanntes Wesen, das sich vor allem in der Nacht bewegt. Die Tänzerin Emmy Steiner hat sich mit dem scheuen Tier, das sich allerdings längst an das Leben in den Städten gewöhnt hat, beschäftigt und bringt den Dachs auf die Bühne. Emmys Dachs ist ein neugieriges, genäschiges Tier, das im Takt der Musik gehen und auch tanzen kann und im Nu verschwindet, wenn es sich bedroht fühlt.

Weiterlesen

Martin Schläpfer: „4“ Uraufführung, Aufzeichnung

Zweimal verschoben und endlich aufgeführt – als Geistervorstellung. Die Premiere der für 24. November geplanten Vorstellung Martin Schläpfers und des neu formierten Ensembles des Wiener Staatsballetts mit „Mahler, Live“ hat am 4. Dezember vor Tanzjournalist*innen und Mitarbeiter*innen endlich stattgefunden. Eine Belohnung für die hart arbeitenden Tänzer*innen. Applaus war verboten, er wäre wohl zu dünn gewesen.

Weiterlesen

Alexander Gottfarb / Archipelago: „Encounters“

Ein Wochenende lang, 50 Stunden, haben Tänzerinnen und Tänzer in einer leeren, vergammelten Fabrikhalle im Nirgendwo einen Encounter abgehalten, eine Zusammenkunft, eine Begegnung. „Encounters ist ein Versuch, zu arbeiten, ohne dabei materielle Güter oder konsumierbare Serviceleistungen zu produzieren“, sagt Alexander Gottfarb, der schon im Vorjahr die 365 Tage dauernde Performance „Negotiations“ choreografiert und organisiert hat. Damals live in einem leeren Geschäftslokal im 7. Bezirk, man kam und ging, blieb kurz oder eine ganze Weile, vergaß die Zeit und musste, weil es auch anderes zu tun gab, als stumm mit Tänzerinnen und Tänzern im kleinen Raum zu kommunizieren, wieder gehen, doch wusste man, dass man wiederkommt. Im Winter, im Sommer, im Herbst, bis es wieder Winter war.

Weiterlesen