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Ali Smith: „Winter“, Jahreszeitenquartett 2

Auf den Herbst folgt der Winter. Das ist bei Ali Smith nicht anders. Sie hat ihr Jahreszeitenquartett mit „Herbst“ begonnen und setzt es mit dem Winter fort. Wie alle Romane und Geschichten der schottischen Linguistin ist auch „Winter“ mit mehr als einem doppelten Boden versehen, ist surrealistisch und komisch, ausufernd, rückblickend, vorausblickend und brandaktuell, politisch, literarisch, fantastisch und realistisch zugleich.
Kurz gesagt: Wieder ein wunderbares Buch von Ali Smith, das jede aus der eigenen Perspektive lesen darf.

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Tanzquartier – Live Erlebnisse nach dem Lockdown

Die künstlerische Leiterin des Tanzquartier und ihr emsiges Team geben sich optimistisch und haben die kommenden drei Monate bereits geplant. Der Start erfolgt noch online. Alexander Gottfarb zeigt mit Tänzerinnen und Tänzeri „Encounters“, einen Versuch zu arbeiten. Dass Tanz nicht nur Vergnügen, sondern auch Arbeit ist, hat er mit 13 Tänzer*innen schon 2019 / 20 ein Jahr lang mit dem Mammutprojekt „Negotiations“ gezeigt. Ein ganzes Wochenende wird er mit zwölf Kolleg*innen in einem Raum außerhalb des Tanzquartier tanzen. Von 4. bis 7. Dezember ist die 60-Stunden-Performance als Stream auf tqw.at mitzuerleben. Und danach gehts auf die Bühne, für 6. Dezember ist ein Ende des harten Lockdowns geplant.

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Raffaella Romagnolo: „Dieses ganze Leben“, Roman

Ein Entwicklungsroman, der im Heute spielt. Paoletta De Giorgi wird in drei Monaten 16, gerade genug Zeit, um erwachsen zu werden. Freundinnen hat sie keine, so werden die Leserinnen zu ihren Freundinnen, denen sie von erster Liebe und den Lügen in der Familie berichtet. „Dieses ganze Leben“, hat die italienische Autorin Raffaella Romagnolo in Erinnerung an ihre eigene Jugend bereits 2013 veröffentlicht, ihr später aufgelegter erfolgreiche Roman „Destino“ („Schicksal“) ist unter dem Titel „Bella Ciao“ 2019 bei Diogenes erschienen.

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Mick Herron: „Real Tigers“, Spionagekrimi

Real Tigers“ ist der dritte Teil der „Slough House“-Serie des britischen Autors Mick Herron. Schon der erste Band, „Slow Horses“ (Lahme Gäule), war 2010 in Großbritannien ein Riesenerfolg und ist auch mehrfach prämiert worden. Jetzt arbeitet Herron bereits an der siebten Folge, alle bisherigen haben Preise erhalten. Auch die deutsche Übersetzung von Stefanie Schäfer (Diogenes Verlag) kann süchtig machen. Herron ist es gelungen, Spionagethriller der ganz anderen Art zu schreiben.

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Lesezeit: Spannung mit Atwood und Steinfest

Im November bleiben die Uhren stehen. Der goldene Herbst geht zu Ende, die geschäftige Adventzeit hat noch nicht begonnen. Was macht man, wenn die grauen Wolken tief hängen und sämtliche grauen Männer eindringlich darum bitten, in den vier Wänden zu bleiben? Man liest. Taschenbücher fordern auch keinen allzu schmerzlichen Griff in die Geldbörse. Zwei aus der unübersehbaren Flut habe ich mit Genuss gelesen.

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Raúl Maia: „Receptacle“, Performance im WuK

Receptacle – das bedeutet Behälter, und in einem Behälter, eigentlich in einem kleinen, weißen Haus ohne Dach, aber mit 24 Fenstern, findet die Performance gleichen Namens von Raúl Maia mit ihm, Linda Samaraweerová und Raphael Michon statt. Das weiße Haus ist eine Bühne auf der Bühne des Projektraums im WuK, 24 Zuschauerinnen schauen durch die verglasten Fenster und jede sieht etwas anderes, manchmal gar nichts.

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„Shiny Shiny“, Liquid Loft in Bild, Text & Musik

Liquid Loft, die Tanzformation, die der Tänzer und Choreograf Chris Haring im Quartett gegründet hat, feiert Jubiläum und macht sich ein Geschenk, einen Bildband mit vielen Texten und einem alles beinhaltenden Interview mit den Speerspitzen der Compagnie, das alles aussagt, was die Fangemeinde in 15 Jahren erfahren hat und die neue LL-Fan-Generation wissen muss.

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Miet Warlop: „Ghost Writer“, Tanzquartier

Wie tanzt eine elektrische Qualle? Mit der österreichischen Erstaufführung ihrer choreografisch-musikalischen szenischen Bildarbeit Ghost Writer and the Broken Hand Break war die belgische bildende Künstlerin Miet Warlop erneut im TQW zu Gast.

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Rolf Lappert: „Leben ist ein unregelmäßiges Verb“

Schon der Titel irritiert mich. Was soll das heißen: „Leben ist ein unregelmäßiges Verb"? „Leben“ ist kein Verb, und „leben“ kein unregelmäßiges. Also: purer Manierismus, der Sinn wird einem schönen (?) Titel geopfert. Auch das Gewicht des neuen Romans des Schweizer Autors Rolf Lappert ist nicht gerade einladend: An die tausend Seiten, das wiegt. Aber hat es auch was?

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Oliver Hilmes: „Das Verschwinden des Dr. Mühe“

Oliver Hilmes, Historiker und Autor, hat bei den Recherchen für sein Buch „Berlin 1936“ über die Olympischen Spiele in Berlin auch einen Akt entdeckt, die sich mit einer Vermisstenmeldung von 1932 beschäftigt. Der Berliner praktische Arzt Erich Mühe, 34, ist nach einem Telefonat aus dem Haus in der Oranienstraße / Kreuzberg gestürmt und nicht wieder aufgetaucht. Jahrelang hat die Polizei nach ihm gesucht. Jetzt hat Hilmes die Suche wieder aufgenommen.

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