Moskau 1939, ein Arzt schlägt Seuchenalarm. Doch die Pest bricht nicht wirklich aus. Stalins Geheimdienst reagiert schnell und effizient. Gebäude, Stadtviertel werden unter Quarantäne gestellt, Menschen aus den Betten geholt und isoliert. Nur drei Tote gibt es, „Lungenentzündung“ wird als Ursache angegeben. Ljudmila Ulitzkaja hat für ihr 1978 entstandenes Manuskript eine wahre Begebenheit als Basis genommen und erzählt in filmreifen Kadern einen Thriller. Als „Szenario“ hat der Hanser Verlag Uitzkajas Niederschrift jetzt veröffentlicht.
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Ein tiefgehendes Erlebnis! Weniger makaber als fantastisch, ein Konzert, eine Performance, ein großartiges Bühnenbild. Für all das ist der bildende Künstler Markus Schinwald verantwortlich. Sein Blick auf die mittelalterliche Bilderfolge des „Totentanzes“ ist bei den Wiener Festwochen als „Dance Macabre" im F23 aufgeführt worden. Eine Auftragsarbeit, also auch eine Uraufführung am 4. Juni im F 23, die Schinwald für die Augen geschaffen und mit der Komposition von Matthew Chamberlain für die Ohren aufgewertet hat. Das Publikum, in die Mitte des Geschehens und des großartigen Tongemäldes platziert, durfte sehen, hören und fühlen.
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Mit dem dritten Teil ihrer Trilogie über das Leben auf der Erde hat The Loose Collective die Serie „On Earth“ beendet. Vom Urknall über die Einzeller und Humanoiden ging es in Teil 1, „Feeding, Fighting and Fucking“ im Museumsquartier bis zum aufrechten Gang. In Teil 2, aufgeführt im WuK, leben die Menschen in steinzeitlichen Höhlen und lernen, das Leben durch Werkzeuge und Arbeit angenehm zu machen. Teil 3, in der Pandemie entstanden, gibt einen Blick in die Zukunft frei. In einer Karaoke Bar wird gesungen und getanzt. Premiere war am 4. Juni im WuK.
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In der vierten Aufführung des mehrteiligen Abends, „A Suite of Dances“ überraschen einige Rollendebüts und, wie erwartet, zeigt sich das Corps de Ballet nun sicher im Takt. Keine Stolperer und Knieschnackler mehr, der erste Teil von „Glass Pieces“ in der Choreografie von Jerome Robbins schnurrt ab, obwohl er mangels rhytmischer Akzentuierung schwierig zu tanzen ist. Zählen, zählen, zählen, und das im gleichen Takt ist das Motto, wenn zur Musik Philip Glass getanzt wird.
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Emmy Seidlitz , die Heldin des Romans „Sturmvögel“, wird zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf einer kleinen Nordseeinsel geboren und stirbt mit über 80 Jahren in Berlin. Autorin Manuela Golz hat sich für das Porträt einer außergewöhnlichen Frau von der Lebensgeschichte ihrer Großmutter inspirieren lassen und erfreut die Leserinnen mit einer ebenso fesselnden wie unterhaltsamen Familiensaga, die auf einer wahren Geschichte beruht.
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Der Tänzerin Hanna Berger (1910–1962) und ihrer Kunst widmet Eva-Maria Schaller ihren Online-Abend im Tanzquartier, „Recalling her Dance. A choreographic encounter with Hanna Berger“. Schaller setzt sich tänzerisch mit der Biografie Bergers und in dem damit eng verbundenen Werk auseinander. Vier Choreografien – die kurzen Solos „Krieger“, „Aufruf“ und „Mimose“ ein zarter Tanz, der für Schaller den Übergang zum Hauptstück, „Die Unbekannte aus der Seine“ bildet – geben in der Online Produktion einen Eindruck von Bergers Ausdruckskraft und Engagement.
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Der niederländische Schriftsteller Maarten ‘t Hart, (* 1944) meldet sich nach längerem SchweigenM mit dem kleinen Roman, „Der Nachtstimmer“ wieder zu Wort. Der Orgelstimmer Gabriel Potjewijd wird in ein südholländisches Städtchen geschickt, um dort die letzte Garrels-Orgel zu stimmen. Er scheint dort nicht willkommen zu sein und fühlt sich verfolgt. Was Gabriel zu berichten hat, entwickelt sich zum Thriller.
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Eine Tanzaufführung, wie sie sein soll. Mit „-gate“ zeigt Inge Gappmaier, wie ausdrucksstark Tanz auch ohne Worte sein kann. Mit der Choreografin tanzen Olivia Hild, Nanina Kotlowski und Patric Redl, der auch als Musiker auf die Trommel schlägt und für das gesamte Sound Design verantwortlich ist. Die bejubelte Uraufführung hat am 29. Mai im Kosmos Theater stattgefunden.
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Kein Irrtum in der Schreibweise, das Kollektiv kunststoff will einen Begriff schaffen: „MeinAllesaufderWelt“. Einstweilen ist es ein Abend mit Tanz und Theater und viel Holz, doch keineswegs hölzern. Zwei Musiker und neun Performer:innen kehren ihr Innerstes nach außen und zeigen im WuK, was ein Scheiterhaufen und ein einzelnes Scheit alles sein kann.
Premiere war am 27. Mai.
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Mit zwei Premieren öffnen sich die beiden Bühnen im Dschungel Wien. „Zeugs“, ein Theaterstück mit einer Tanzeinlage, erfreut schon Sechsjährige, keine Überraschung, ist es doch eine Produktion der Plaisiranstalt. Für 10 + versuchen sich fünf Akrobatinnen als Piratinnen und begreifen, dass Gesetzlosigkeit nicht das geeignete Mittel der Selbstbehauptung sein kann.
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