Allerorten wird heuer das Jubiläum von Marius Petipa, gern als Vater des klassischen Tanzes bezeichnet, gefeiert. Die Ballettakademie der Wiener Staatsoper tut es mit einer großen Gala an zwei Abenden im Museumsquartier. Nahezu alle Schüler_innen aller Altersstufen zeigten vor Publikum ihre Liebe zum Tanz. Die Begeisterung war abzusehen, waren es doch vornehmlich Verwandte, Bekannte und Freundinnen der Studierenden, die zur Bewunderung der Tanzbegeisterten Kinder und Teenager gekommen sind. Wenn aber die Kinder im Publikum nicht lediglich aus Geschwisterliebe anwesend waren, so können Ballettdirektor Manuel Legris und die Direktorin der Ballettakademie, Simone Noja-Nebyla, auf reichlich Nachwuchs hoffen.
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Rudolf Nurejews Choreografie nach Marius Petipa des Balletts „Raymonda“ hat sich zum Publikumshit entwickelt. Auch die 13. Aufführung seit der Neueinstudierung 2016, die 53. insgesamt seit der Premiere im Jänner 1985, war ausverkauft und wurde begeistert aufgenommen. Vor allem Masayu Kimoto als Ritter Jean de Brienne und Eno Peçials sarazenischer Fürst Abderachman, beide hatten ihr Rollendebüt am 2. April 2018, wurden mit Jubel gefeiert.
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Romantische Musik und unaufhörlicher Tanz, 70 Minuten lang, kennzeichnet Anne Teresa de Keersmaekers Stück „Rain”, das als Krönung das Osterfestival Tirol 2018 beendet hat. Die Komposition von Steve Reich, „Music für 18 Musicians“, ist faszinierende Minimalmusic, ein stetiger Fluss, der die reflektierende Bewegung herausfordert. 10 Tänzer_innen erobern die Bühne und fesseln zur hypnotischen Musik in wechselnden Kostümen das Publikum, tanzen ohne zu ermüden in einem ovalen Lichtfeld. Erst der tobende Applaus weckt aus Traum und Trance.
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In beeindruckender Dramatik nähert sich das 30. Osterfestival Tirol seinem Ende am Ostersonntag 2018. Am Karfreitag hat das feinstimmige Collegium Vocale Gent unter Philippe Herreweghe mit der Johannespassion von J. S. Bach das große Drama vom Tod des Jesus aus Nazareth gestaltet. Bewegend und aufwühlend. Am Karsamstag erzählt Silvia Calderoni in einer Produktion der italienischen Theatercompagnie Motus im Solostück „MDLSX“ von der Ambivalenz der Geschlechtsidentität, von Konformität und Normalität, vomAnderssein, das Menschen zu Monstren stempelt. Die Bühnenpräsenz der Calderoni, ihre Spielwut und Authentizität lassen die jegliches theatralische Genre sprengende Performance zu einem fesselnden Erlebnis werden.
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Zwei interessante Abende kündigt das Off Theater an. Die Tänzerin Leonie Wahl zeigt ihr beklemmendes Solo „Void“; eine Woche davor tritt der tschechische Tänzer Martin Dvořák im Duo mit Lukáš Lepold und mit Irene Bauer auf. „Void“ ist eine Dance & Visual Arts Performance, gemeinsam mit dem Videokünstler Robert Fleischanderl entwickelt. Dvořák ist Begründer und Leiter der tschechischen Company ProART und zeigt den Tanzabend in Kooperation mit dem Off Theater.
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Mit ihrer neuen Produktion „Björn ohne Bretter“ begibt sich die 2003 gegründete Wiener Performancegruppe rund um Gabriele Wappel und Janina Sollmann mitten hinein in das Universum an Fragen rund um das Hier und Jetzt. Ganz konkret natürlich in jenes der Performance und die ihr eigene „Magie des Moments“. Dass es dabei holprig wird und eben nicht alles „wie geplant“ seinen gelungenen, weil vorgegebenen Weg nimmt, ist dann der Performance über das Phänomen Performance natürlich immanent. Es holpert eben, dieses Leben, selbst, wenn man es von (magischem) Moment zu Moment lebt.
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Mit seinem internationalen Erfolgsstück „Le temps où les Arabes dansaient …“ erinnert sich der Choreograf Radhouane El Meddeb an jene glücklichen Zeiten, als Lebenslust und Sinnenfreude verpönt, Glanz, Glamour und der Tanz noch nicht verboten waren. Drei Tänzer zeigen die nostalgische Performance im Rahmen des Osterfestival Tirol 2018 im Salzlager / Hall i. T.
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Eine Mauer aus 22 Menschen bildet das eindrucksvolle Zentrum von Helena Waldmanns jüngstem Stück „Gute Pässe, Schlechte Pässe“, gezeigt im Rahmen des Osterfestival Tirol in Innsbruck. Waldmann setzt sich mit Grenzen, realen und virtuellen, auseinander und lässt Tänzer*innen und Akrobat*innen diesseits und jenseits der lebenden Mauer agieren, um zu zeigen, dass die Barrieren auch auf der Bühne bestehen. Die mit den guten Pässen dürfen dableiben, die mit den schlechten müssen gehen.
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Die junge Tanzcompany am Tiroler Landestheater interpretiert Ballettklassiker des 20. Jahrhunderts von Jiří Kylián (*1947) und Ohad Naharin (*1952). „Petite Mort“ und „Sechs Tänze“ hat Kylián zur Musik Mozarts für das Nederlands Dance Theater geschaffen; „Minus 16“ des israelischen Choreografen Ohad Naharin ist als Konglomerat aus Teilen anderer Stücke des Choreografen entstanden. Unter dem Titel „Masterpieces“ fasst Company-Chef Enrique Gasa Valga Neoklassik und Gaga, wie Naharin seine Tanzsprache nennt, zusammen. Die Tiroler Company zeigt mit Energie und Ausdauer, dass sie ihre Grenzen erweitern kann.
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Mit zwei Stücken stellte sich das 2015 in Berlin gegründet Ensemble Dance One im Rahmen des Osterfestival Tirol in Innsbruck vor. „7 Dialoge“, das sind sieben Solos von sieben Ensemblemitgliedern, begleitet mit eigenen Kompositionen, Gesang und Gesprochenem von Matteo Fargion am Klavier. Nach der Pause zeigen fünf Dance-One-Mitglieder, wie sich das Individuum in die Gruppe einfügt, wie das Gleiche doch nicht dasselbe ist. Ein anregender Abend, der zeigt, dass Tänzer*innen auch jenseits des 40. Geburtstags sich durch Tanz ausdrücken können und wollen.
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