Neues aus Choreografie und Performance steht auf dem Programm des traditionellen Frühjahrsfestivals im brut „Imagetanz“. Drei Wochen lang kommen nationale und internationale Künstler:innen ins brut nordwest, um ihre Werke zu zeigen. Sechs Uraufführungen, Studiobesuche und Künstler:innen-Gespräche sorgen vom 4. bis 26. März für ein abwechslungsreiches Festivalprogramm.
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Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt“, oder auch „Verbunden werden auch die Schwachen mächtig.“ Die Zitate aus Friedrich Schillers Drama „Wilhelm Tell“ sind längst in den Sprachgebrauch übergegangen, doch der aufmüpfige Bauer Wilhelm Tell bleibt Papier, die Figur eines Dramas, eine eindrucksvolle Rolle für Schauspieler. Für Schweizer:innen ist er auch nicht viel lebendiger, ein Nationalheld eben, ein Denkmal. In Schulbüchern und auf Spielkarten konserviert. Mit seinem Roman „Tell“ haucht der Schweizer Autor Joachim B. Schmidt seinem Protagonisten Leben ein und zeigt einen Menschen, der eine Familie hat, für diese sorgt, doch sein eigener Herr sein will und sich nicht unterkriegen lässt. Doch „Allzu straff gespannt zerspringt der Bogen.“
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Mit Schwung erscheint Denys Cherevychko als Herzog Albrecht auf der Bühne und leitet damit einen großartigen Abend ein, der ganz der in der Ballettschule der Mailänder Scala ausgebildeten Solotänzerin Elena Bottaro gehört. Mit ihrem Rollendebüt als Giselle bezaubert sie das Publikum und verführt auch den Dirigenten, Jendrik Springer, ihren sanften Bewegungen willenlos zu folgen. Diese 88. Aufführung des romantischen Balletts in der Choreografie von Elena Tschernischowa am 20. Februar gerät mit perfekten Blumenwürfen und jubelnden Kolleg:innen zum Fest.
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Das Programm, das vom Komponisten Matthias Kranebitter am Flügel und der Tänzerin Eva-Maria Schaller in Bewegung geboten wird, ist Teil eines Zyklus von Bösendorfer. Dabei geht es natürlich zu allererst um Musik, Konzertmusik auf dem Klavier womöglich. Kranebitter dachte darüber nach, nicht nur den Ohren, auch den Augen Genuss zu bieten. Die langjährige künstlerische Zusammenarbeit mit Eva-Maria Schaller war die Lösung. In den „Reflexionen“ (Zyklustitel) mit Matthias Kranebitter und Eva-Maria Schaller wird eine Komposition von Kranebitter mit einer von Franz Schubert gepaart und die Kunst des Pianisten mit der einer Tänzerin. Am kommenden Montag um 19.30 Uhr wird im Reaktor mit Händen und Füßen, Herz und Hirn reflektiert.
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Doppelte Freude: Der Zuschauerraum ist rappelvoll und auf der Bühne wird hohe Tanzkunst zelebriert, die von Liebe, Verrat und Rache erzählt. Die aufgefrischte Version der Choreografie von Elena Tschernischova lässt die Solistinnen und Solisten ebenso brillieren wie das Corps de Ballet, das sich in seltener Einigkeit präsentiert und in beiden Akten, da natürlich vor allem die Damen, keine Müdigkeit aufkommen lässen. Der Schlussapplaus war dementsprechend laut und langanhaltend.
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Der Verein zur Rettung der Dinge, das sind Karin Bayerle und Peter Ketturkat, hat mit seinem Puppen- und Objekttheater einem Publikum jeglichen Alters schon mehrfach Entzücken und Erkenntnis gebracht. Mit dem Spiel „die Regentrude“ nach Theodor Storm ist dem Paar ein Meisterwerk gelungen. Mit Puppen und Objekten zeigen sie eine Parabel über Mensch und Natur, so amüsant wie tiefsinnig, ein Klimastück, ohne das Wort Klima zu benutzen.
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Spyderling ist eine Figur, die es gar nicht gibt, oder der (die, das?) Spyderling versteckt sich einfach und falls er sich am Telefon meldet, so ist das nur ein Hirngespinst der erzählenden Person. Diese nennt sich Daytona Sepulveda und entwirft Brettspiele, was anscheinend in der Zeit, in der der Text des Jungautors Sascha Macht spielt, hoch in Mode ist. Der unsichtbare Spyderling hat die Elite der Spieleentwerfer und -entwerferinnen in sein riesiges Anwesen in Moldawien (im Buch Moldau genannt) eingeladen. Und dort hängen die Auserwählten nun herum und warten. Nicht auf Godot, aber auf Spyderling, der ebenso wenig erscheint wie der von Samuel Beckett erdachte Unsichtbare.
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Werk 89 & Marionettentheater Schwandorf zeigen eine Schiffsreise. „Leinen los!“ lebt von den Puppen, bewegt und gesprochen von Michael A. Pöllmann, und dem wunderbaren Segelschiff aus Holz. Zwei Kinder spielen Hänschen klein und segeln in die weite Welt hinein, sie bleiben nicht allein, denn allerlei exotische Passagiere wollen mitsegeln. Premiere des märchenhaften Puppenspiels war am 11. Februar im Dschungel.
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Mit dem erst in dieser Saison zusammengefügten Ensemble von Tanzlinz hat der indisch-australische Choreograf Ashley Lobo das Tanzstück „Buddha“ einstudiert. Buddha ist weder Gott noch Prophet, sondern einer, der erwacht ist und gelernt hat, den beschwerlichen Lebensweg, der nur von kurzen Glücksmomenten gelindert wird, mit Gleichmut zu ertragen. Sechs Tänzerinnen und sieben Tänzer zeigen bei der Premiere am 10. Februar in der Black Box des Musiktheaters mit Energie und Präzision ein rätselhaftes Stück, das beeindruckt, aber auch ermüdet und kaum zu entschlüsseln ist.
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Zwei Uraufführungen und eine eigens für das Wiener Staatsballett erdachte Neueinstudierung einer Choreografie sind unter dem Allerweltsbegriff „Begegnungen“ zu einem dreiteiligen Ballettabend zusammengefasst. Getanzt hat das Wiener Staatsballett in der Volksoper. Alexei Ratmansky hat seine 2013 für das Royal Ballet geschaffene Choreografie „24 Préludes“ (von Frédéric Chopin) für Wien adaptiert; Martin Schläpfer lässt ein großes Ensemble zu Ludwig van Beethovens Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur tanzen und dazwischen ist ein neues Werk von Andrey Kaydanovskiy eingeklemmt: „Lux Umbra“ zur Komposition von Christof Dienz. Gerrit Prießnitz dirigiert das Orchester der Wiener Volksoper.
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