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Warmes Blut im Schnee, kalte Asche im Gedächtnis

Was immer die Slow Horses treiben, es kommen nicht alle zurück nach Slough House, wo Jackson Lamb, ungewaschen und unfreundlich, doch überaus besorgt, auf seine Joes wartet. Gemächlich fängt der sechste Fall für Jackson Lamb in der Reihe der Spionageromane von Mick Herron an. Doch wenn sich Louisa Guy aufmacht, den Sohn ihres toten Geliebten zu suchen, fallen sämtliche Pferde in Galopp, und auch der Schnee in Wales kann sie nicht aufhalten. In Joe Country herrscht nicht nur Düsternis und Todesangst, auch Liebe und , und der beißende Witz des Autors haben Platz.

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Patrick Modiano: "Unterwegs nach Chevreuse"

Einen neuen Roman von Patrick Modiano zu beginnen, kommt dem Besuch eines geliebten Ortes gleich, den man immer wieder besucht, um festzustellen, dass er derselbe geblieben ist und doch ganz anders aussieht. Im jüngst erschienenen Buch wandert die Hauptperson nicht nur durch Paris, sondern sucht die verlorene Zeit auch im nahen Chevreusetal. „Unterwegs nach Chevreuse“ ist nicht nur für seinen Protagonisten, Jean Bosmans, eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch für den Autor selbst, hat er doch seine Kindheit in der Straße von Dr. Kurzenne verbracht.

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Tilman Röhrig: „Der Maler und das reine Blau …“

Der expressionistische Maler Franz Marc steht im Mittelpunkt des jüngsten Romans von Tilman Röhrig. „Der Maler und das reine Blau des Himmels“ ist ein etwas sperriger Titel, deutet aber darauf hin, worum es hier geht: um einen Unterhaltungsroman. Franz Marc dient lediglich als Schablone, Röhrig erzählt eher eine Liebesgeschichte, mit viel Herz und noch mehr Schmerz.

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Mick Herron: „Spook Street“, Jackson-Lamb-Serie 4

Der vierte Band der Serie über die „Slow Horses“, die ausgemusterten Mitarbeiter des MI5, des britischen Inlandgeheimdienstes, beginnt mit einem Knall. In einer Shopping Mall explodiert eine Bombe und reißt die Teenager, die sich im Einkaufszentrum versammelt haben, in den Tod. Dass dieser unerklärliche Mord an Kindern mit Jackson Lamb und seiner Truppe der lahmen Gäule zu tun hat, ist lange nicht klar.

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Katrine Engberg: „Das Nest“, Kriminalroman

Das Nest“ ist der vierte Teil der in Kopenhagen, der Heimatstadt der Autorin Katrine Engberg, angesiedelten Krimireihe um Anette Werner und Jeppe Kørner. Die Ausgangslage scheint einfach: Der 15jährige Oscar ist verschwunden, die Eltern verlangen von der Polizei, dass er gefunden wird. Verschwundene Teenager bereiten den Ermittelnden meist wenig Kopfzerbrechen, viel verwirrender ist die Tatsache, dass in einem Container der Müllverbrennungsanlage ein Toter gefunden wird.

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Lukas Linder: „Der Unvollendete“, Roman

Anatol Fern, ein verhinderter Schriftsteller, der keine Ziele hat, sich nach Erfolg und auch nach der Liebe sehnt, aber sich lieber in Spinnereien verrennt, als zu handeln. Als Student hat er brilliert, doch er macht nichts aus seinen Talenten, schuftet als Pfleger im Altersheim Abendstern oder Abendruh, wie es später genannt wird. Der zweite Roman von Lukas Linder, „Der Unvollendete“, ist mäßig amüsante Gebrauchsware.

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Franzi Kreis: „Limelight“, Bildband

Franzi Kreis ist eine vielbeschäftigte Theaterfotografin, doch ihr erstes Fotobuch zeigt ihre Liebe zum Zirkus. Diese Liebe hat ihre Oma Paula gesät, und mit ihr und kleinen Geschichten aus ihrer und auch Franzis Kindheit wird der Besuch in Zelten, Arenen und auf der Straße eröffnet. Kreis führt ihr Publikum auf die Bühne und auch dahinter. „Limelight“ nennt sie den Band, was sofort an Charlie Chaplin und seinen gleichnamigen Film denken lässt.

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Kristof Magnusson: „Ein Mann der Kunst“, Roman

Im Mittelpunkt dieser sprühenden Satire steht ein Museums-Förderverein und der Maler KD Pratz, der ein eigenes Museum erhalten soll. In „Ein Mann der Kunst“ setzt sich der Berliner Schriftsteller Kristof Magnusson mit der Kunst und ihrem Markt, den sogenannten Kunstliebhabern und den eigenwilligen Künstlern auf köstliche Weise auseinander. Es ist nicht „ein Mann der Kunst“, der da gemeint ist, sondern viele Männer und Frauen, Ausübende, Bewundernde, Kenner und Ignoranten.

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Anne Weber: „Annette, ein Heldinnen-Epos“

Die Heldin, der Autorin Anne Weber ihr fantastisches Epos gewidmet hat, wird demnächst 97 Jahre alt, lebt in Frankreich und ist auch in der vielsprachigen Online-Enzyklopädie Wikipedia zu finden. Ganz sicher hat sich Anne, in der Familie Annette genannt, Beaumanoir nicht selbst hineingeschrieben. Sie hatte anderes zu tun. Mit viele Liebe und Poesie hat Anne Weber sie zur Hauptperson ihres jüngsten Buches gekürt.

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Robert Seethaler: „Der letzte Satz“, Roman

Robert Seethaler sinniert über den Tod. Nach den Romanen „Ein ganzes Leben“ und „Das Feld“, die von fiktiven Figuren erzählen, ist diesmal eine reale Person, der Komponist und ehemalige Direktor der Wiener Hofoper Gustav Mahler, das Zentrum des Gedankenkreises. Der kranke Mann sitzt auf der Rückreise von New York an Deck des Dampfschiffs und erinnert sich, während er fühlt, dass er bald sterben wird. Die Ozeanüberquerung war Mahlers letzte Reise.

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