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Den eigenen Augen ist nicht zu trauen

Unschärfe, wohin man schaut. Jan Machaceks Performance findet hinter drei Plastikvorhängen statt, die auch als Bildschirme funktionieren. Nicht nur Bilder, auch Texte sind darauf zu sehen. „Blind Spot Light“ nennt der Medienkünstler Machacek die spannende, auch verstörende Stunde im Projektraum des WuK. Die Frage, was unsere Augen wirklich sehen, ob wir genau schaue, oder uns mit den Schatten und der Unschärfe zufriedengeben, ist bei dieser sorgfältig erarbeiteten Vorstellung nicht zu verdrängen. Man ist fast gezwungen, hinzusehen.

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Das ungehorsame Mädchen ist bald 250 Jahr alt

In der 82. Aufführung des von Frederick Ashton 1960 nach dem bekannten Libretto von Jean Dauberval choreografierten Balletts sind Kiyoka Hashimoto und Davide Dato als Lise und Colas stürmisch gefeiert worden. Auch dem Debütanten Javier González Cabrera wurde der Applaus nicht verweigert. Der Spanier ist seit der Spielzeit 2020/21 Mitglied im Corps de ballet des Wiener Staatsballetts.

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Gefühle aus der Herzsaftpresse

Ein Choreograf, der dichtet und rezitiert, ein/e Sound Designer/in, die/der auch mit Live-Musik die Aufmerksamkeit auf sich lenkt, und ein Tänzer, dem der Tanz aus den Venen, dem Herzen und der Leber springt – ein Trio mit berauschender Bühnenpräsenz. Sebastiano Sing drückt auf die Herzsaftpresse und zeigt mit Ernst Lima (*aquarius) und Hugo Le Brigand „Mathieu“, einen Abend voll Herzblut und Stimmenschmalz. Die Uraufführung der gefühlsüberschwemmten Performance fand im brut ´im Projektraum des WuK statt.

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Tanzende Gliedermännchen: Anmut und Energie

Bizarre Figuren liegen auf dem weißen Boden, schwarz und bewegungslos, vier mal vier Gliedmaßen. Eine Käferkolonie könnte es sein, müde Marionetten oder auch Maschinen. Plötzlich das Zucken eines Beins, ein Impuls im Körper, ein Hochreißen eines der Tentakel, und schon ist wieder Ruhe. „Vis motrix“ nennt die Bonner Company CocoonDance unter der künstlerischen Leiterin und Choreografin Rafaële Giovanola das Stück für vier Tänzerinnen. Seit 2018 hält es sich im Repertoire der Company. Nachdem CocoonDance „vis motrix“ 2022 im Osterfestival Tirols gezeigt worden ist, sind die elektrisierenden 40 Minuten auch im Dschungel Wien zu sehen gewesen.

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Im Gleichschritt oder aus der Reihe getanzt

Marschmusik macht fröhlich, weckt die Lebensgeister, selbst wenn sie vom Generator erzeugt wird. Auch wenn nur vier Menschen versuchen in Tritt und Sprung, in Drehen und Winden synchron zu sein, dann entsteht eine gleich geformte Menge. Ob das erstrebenswert ist, müssen sich die jungen Zuschauer:innen von „Unisono“ selbst beantworten. Ausgedacht hat sich die Performance mit Musik, Text und Bewegung das Kollektiv makemake, gespielt wird im Studio des WuK für junge Menschen ab dem Schulalter.

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Gastspiel im Dschungel „Geh nicht in den Wald, …“

Die international renommierte und preisgekrönte Schweizer Choreografin Tabea Martin ist eine Zauberin. Das konnte auch das Wiener Publikum ab 12 bereits in der vergangenen Dschungel-Saison feststellen, als Martin ihr Team mit dem Tod tanzen ließ. Diesmal wendet sie sich mit einem Feuerwerk an Einfällen an jüngere Kinder. „Geh nicht in den Wald, im Wald ist der Wald“ ist eine überaus vergnügliche Performance, obwohl Spiel und Tanz Gefühle aufzeigen, die alle kennen: Furcht und Frustration, Diskriminierung und Ausgrenzung, Enttäuschung und Vorurteile. Tabea Martin und ihr Team waren für ein kurzes Gastspiel in Wien.

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„Articulation“, MUK-Student:innen im MuTh

Wenn kein Virus es verbietet, so präsentieren die Studierenden des Abschlussjahrganges Zeitgenössischer und Klassischer Tanz der MuK (Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien) zum Ende ihres Studiums einen mehrteiligen Abend mit Choreografien von Professor:innen und Gästen. Acht Absolventinnen und zwei Absolventen hatten vier ganz unterschiedliche Stücke zwischen 20 und 30 Minuten zu bewältigen.

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Ballett Salzburg: „Lili, The Danish Girl“

Reginaldo Oliveira, Chef und Chefchoreograf des Ballettensembles am Landestheater Salzburg, hat mit seiner neuesten Choreografie ein heißes Eisen beherzt angefasst: Trans- und Intersexualität. Die Protagonistin der Uraufführung „Lili, The Danish Girl“ ist die Malerin Lili Elbe, eine Frau in einem Männerkörper. Sie hat sich 1930/31 als vermutlich einer der ersten intersexuellen Menschen einer geschlechtsangleichenden Operation unterzogen. Aus Einar ist Lili geworden. Mit Kraft und Fingerspitzengefühl hat Oliveira die wahre Geschichte auf die Bühne gebracht. Star des Premierenabends am 12. März ist der junge Tänzer Klevis Neza als Einar / Lili.

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Begegnungen: Debüts in „24 Préludes“

Begegnung“ nennt Martin Schläpfer den dreiteiligen Abend mit der doppelten Uraufführung „Lux Umbra“ von Andrey Kaydanovskiy, Choreografie und Christof Dienz, Musik, sowie der Uraufführung „in Sonne verwandelt“ von Martin Schläpfer zur Musik von Ludwig van Beethoven und der für das Wiener Staatsballett neu eingerichteten Choreografie „24 Préludes“ von Alexei Ratmansky zum gleichnamigen Klavierzyklus von Frédéric Chopin. Ratmansky zieht der Originalfassung eine Bearbeitung für Orchester des französischen Komponisten Jean Françaix vor.

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Arne Mannott: „circus“, Online im Wuk

Zirkus, Circus, Circo, alter Zirkus, Neuer Zirkus (Cirque Nouveau), umstritten und beliebt, ein eigenes Genre zwischen Sport und Körperdarstellung, vielfältig und staunenswert, eher ein Event als in den klassischen Kunstbegriff passend, doch in Zeiten wie diesen überaus beliebt. Zirkus will erlebt und bestaunt werden, ist eine schöne Kunst, zählt aber (noch) nicht zu den „schönen Künsten“, doch immerhin ist Zirkus seit 2005 als „europäisches Kulturgut“ anerkannt. Arne Mannott, seit 20 Jahren Zirkusartist, hat davon genug. Das Jonglieren mit Keulen und Kugeln langweilt ihn, er strebt nach Neuem. Nach Höherem? In seiner Performance, „circus“,  nimmt er Abschied von seiner bisherigen, vor allem als Solist ausgeübten, Tätigkeit.

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