Glowing, glühend“ nennt Sophia Hörmann ihre Performance, in der sie mit nackten Füßen auf dem Eis tanzt. Im Rahmen von imagetanz war das brut im Dschungel Theaterhaus zu Gast, wo Hörmann mit ihrem Solo am 28. März Premiere gefeiert hat. Mit Bewegungselementen vom Kunst- und auch Schnelllauf auf dem Eis präsentiert sie ihren durchtrainieren Körper und, vor allem auf dem Video, ihr ernstes Gesicht, in dem die grünen Augen leuchten.
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Zwei gegensätzliche Ballette reiht John Neumeier aneinander, um einer Vorstellung die vom Publikum erwartete Länge zu geben. Die Fülle und Reichhaltigkeit des zur Musik von Nikolai Tscherepnin getanzten gut eine Stunde dauernden Werkes würde jedoch reichen, um einen unvergesslichen Abend zu erleben. Die Protagonisten Nina Poláková, Roman Lazik und Mischa Sosnovschi erzählen nicht nur vom Leid und der Einsamkeit des Tänzers Vaslaw Nijinsky, sondern von der Künstlerseele an sich und auch von der Zerrissenheit aller in die Welt geworfenen Menschen. In der Vorstellung vom 26. März hat Jakob Feyferlik den „Mann (Vaslaw Nijinsky)" getanzt.
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Dennis Lehanes nachtschwarze Krimi „Sacred“ aus der Reihe um den Privatdetektiv Patrick Kenzie und seine Partnerin Angela Gennaro ist 1997 erschienen und unter dem Titel „Alles, was heilig ist“ jetzt von Peter Torberg neu übersetzt worden. Die verwickelte Geschichte, in deren Mittelpunkt ein skrupelloser Milliardär und seine um nichts bessere Tochter stehen, ist ein echter Lehane, spannend, aufregend und so verwickelt, dass man höllisch aufpassen muss, um die Lebenden von den Toten zu unterscheiden.
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Die Salzburger Choreografin und Tänzerin Editta Braun hat mit ihrer Company Wien einen ihrer seltenen Besuche abgestattet und im Kosmos Theater am 22. März ihr neues Tanzstück „Trails“ gezeigt. Eine ausdrucksstarke, emotional bewegende Aufführung, die durch Filmausschnitte aus Nikolaus Geyrhalters fiktionaler Dokumentation „Homo Sapiens“ und die Musik von Thierry Zaboitzeff die richtige Tiefe erhalten hat.
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Die Performance „The past is a foreign country – a landscape in 4 scenes“ ist eine Zusammenarbeit des Bühnenkünstlers Michikazu Matsune mit dem Mulitmediakünstler Jun Yang. Nach der Uraufführung der vielschichtigen Arbeit im Rahmen der Gwangju Biennale 2018 in Korea haben Matsune und Yang den gemeinsamen Blick auf bedeutende Momente der jüngsten und nicht ganz so jungen Vergangenheit am 21. März im Tanzquartier vorgestellt.
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Wien sei keine Tanzstadt, hat einmal ein, heute pensionierter, Operndirektor kundgetan. „Lernen Sie Geschichte, Herr Direktor“, hat damals, vor gut zehn Jahren, niemand gewagt, ihm zuzurufen. Der Zeitgenosse ist nicht der einzige Herrscher über die Wiener Opernwelt, für den die Tanzwelt nicht vorhanden ist. Gustav Mahler war auch nicht tanzfreundlicher. Nahezu ein Jahr lang kann nun Tanzgeschichte auf angenehme und gar nicht belehrende Weise im Theatermuseum erlebt werden. Der Subtitel umreißt das Thema: „Kosmos Wiener Tanzmoderne“. Die Tanzhistorikerin Andrea Amort und ihr Team haben in langjähriger und mühevoller Arbeit eine von Thomas Hamann gestaltete Ausstellung zustande gebracht, die sich sehen lassen kann und gesehen werden soll. Die Möglichkeit besteht bis 10. Februar 2020.
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Raffaella Romagnolos großer Roman ist eine Aufforderung, tief einzutauchen in das Leben italienischer Bauern und Arbeiter*innen im Piemont. Ein halbes Jahrhundert umspannt "Bella Ciao", ein Roman, der auf historischen Tatsachen beruht, bestrickend von erfundenen Familien erzählt. Drei Frauen, die das Schicksal („Destino“ ist auch der Titel der italienischen Originalausgabe) hart anpackt, stehen im Mittelpunkt des Breitwandpanoramas.
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Eine Frau zwischen Scylla und Charybdis. Auf der einen Seite der Ehrgeiz, im anstrengenden Job als Unternehmensberaterin erfolgreich zu sein. Auf der anderen die Sorge um ihre psychisch kranke Schwester, deren Vormund sie ist. Caroline (Valerie Pachner), Lola gerufen, taumelt zwischen Wahn und Wahnsinn und ist drauf und dran, den Boden unter den Füßen zu verlieren. „Der Boden unter den Füßen“, der jüngste Film von Marie Kreutzer, war in Berlin für den Goldenen Bären nominiert und als Eröffnungsfilm zur Diagonale in Graz eingeladen, wo Kreutzer für den Thomas-Pluch-Drehbuch-Preis auf der Liste steht.
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Roméo et Juliette“ von Davide Bombana zur gleichnamigen „Symphonie dramatique“ von Hector Berlioz als Ballett mit Chor und Solostimmen eingerichtet, hat bei der Wiederaufnahme in der Volksoper mit einer großartigen Besetzung das Publikum in Begeisterung versetzt. Mit Maria Yakovleva als Partnerin zeigte Arne Vandervelde, im Corps de Ballet seit 2016, ein beachtliches Debüt als Roméo.
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Mihail Sosnovschi ist Vaslaw Nijinsky im zauberhaften Ballett „Le Pavillon d’Armide" von John Neumeier. 2009 war die Uraufführung in Hamburg, 2017 die Premiere in Wien, nun ist dieses Gustostück an vier Abenden in der Wiener Staatsoper zu sehen. Am 16. März konnte ein Wiedersehen mit der Premierenbesetzung fast aller Solorollen gefeiert werden. Einzig Maria Yakovleva (Tamara Karsawina) hat gefehlt.
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