Ein schöner Roman übe die Tänzerin und Choreografin Bronislawa Nijinska, in dem Eva Stachniak aus der Sicht ihrer Hauptperson die Geschichte der Tänzer-Familie Nijinky erzählt. Eva Stachniak ist in 1952 Polen geboren und lebt seit 1981 in Kanada. Mit ihren beiden Russland-Romanen („Der Winterpalast“, „Die Zarin der Nacht“) hat sie zwei Bestseller gelandet. Auch der neue Roman nimmt seinen Ausgangspunkt in Russland und hat ebenfalls das Zeug zu begeistern. Stachniak kann erzählen und was nicht durch Zeugnisse belegt ist, erfindet sie gekonnt.
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Erfolgreich ist im Tanzquartier das Festival „out of b/order“, bei dem Choreografie, Tanz und Performance aus dem erweiterten arabischen Raum, der MENA-Region, in den Mittelpunkt gerückt worden sind, zu Ende gegangen. Eine intimes Solo der iranischen Tänzerin Mitra Ziaee Kia in den Studios begeisterte ebenso wie die vier Tänzer, die in der Choreografie von Radhouane El Meddeb erzählten, wie es einmal war, als die Araber tanzen durften: „Au temps où les Arabes dansaient …“
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Die Reise zum „Arbeitsplatz“ in der Siegfriedgasse in Wien-Floridsdorf ist weit. Dort begibt sich das Clever Team (Radek Hewelt & Filip Szatarski) in ein „Clever Dreamland“ und zeigt wovon Männer, richtige Männer, (immer noch) träumen. Wirr, gewalttätig, exaltiert und doch nicht bemerkenswert. Ein nostalgisches Cowboy-Film in Rätseln. Männertheater.
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Gestorben ist sie 1963 als Elisabeth Petznek, Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Geboren ist sie 1883 als Erzherzogin Elisabeth Marie Henriette Stephanie Gisela von Österreich. Diese „letzte Prinzessin“, über die Martin Prinz einen Roman geschrieben hat, war Kronprinz Rudolfs einzige Tochter, Lieblingsenkelin des Kaisers. Durch eine Messalliance mit dem Windhund Otto Windisch-Graetz, die in einem schier endlosen Rosenkrieg der Kinder wegen endete, verzichtete sie auf alle Ansprüche. Prinz hingegen verzichtet auf eine stringente Dramaturgie seines Romans und gerät bei aller Liebe zur letzten Prinzessin leicht ins Schwafeln.
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Walter Heun fühlt sich prächtig. Im Sommer 2017 geht nach acht Jahren seine Intendanz im Tanzquartier zu Ende. Zu bereuen habe er nichts, sagt er. Weder die Zeit als künstlerischer Leiter und Nachfolger von Sigrid Gareis, der ersten Intendantin des Tanzquartiers, noch dass er sich nicht um eine Verlängerung bemüht habe. „Das habe ich von Anfang an gewusst und meinen Mietvertrag in Wien bis 2017 limitiert. Dennoch wird er weiterhin in Wien bleiben.
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Märchenhaft und komisch ist Thierry Malandains Choreografie zu Sergej Prokofjews Ballettmusik „Cendrilon“. Mit der Geschichte von Aschenputtel, der grausamen Stiefmutter und deren eitlen Töchtern erzählt der französische Choreograf von einem jungen Mädchen auf der Suche nach Anerkennung und Liebe und ihrem Kampf gegen die Einsamkeit. Wie er erklärt, ist sein Cendrillon, eine Tänzerin auf dem Weg nach oben. Wie in Versailles, dem Ort der Uraufführung durch Malandains Compagnie, dem Ballet Biarritz, war das Publikum lautstark begeistert.
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Die Urban-Dance-Formation Hungry Sharks hat sich in den 5 Jahren seit der Gründung durch Valentin Alfery und der Produzentin Dusana Baltic zu einer international erfolgreichen Kompanie entwickelt. Mit kräftiger Unterstützung von CBB (Center for Choreography Bleiburg / Pliberk) hat Alfery mit acht Tänzer_innen die Choreografie „Hidden in plain sight“ entwickelt und im August in Bleiburg /Pliberk zum ersten Mal gezeigt. An zwei Abenden sind die hungry Sharks nun im brut aufgetreten.
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Der dritte Teil von Ian Kalers Serie „o.T.“ bringt eine Überraschung: Kaler hat sich Locken wachsen lassen ist fröhlich, ja, im Duett mit dem Tänzer und Modedesigner Stéphane Peeps Moun ausgelassen, versucht sogar zu steppen. Nach „(emotionality of the jaw)“ und „(gateways to movement)“, widme sich Kaler als Choreograf und Tänzer der Zukunft, oder gar den Zukünften: „Incipient Futures“ nennt er diesen dritten Teil der „o. T.“-Reihe, in dem er wieder mit der phänomenalen Musikerin Jam Rostron (Planningtorock oder auch Aquarian Jugs) zusammenarbeitet. Eine Stunde voll Energie und hinreißender Musik in der Arena. Tanz, der keinerlei moralisch-gesellschaftlichen oder philosophisch-theoretischen Über- oder Unterbau verlangt.
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Große Harmonie gab es auf der Bühne der Wiener Staatsoper, als der charismatische Tenor Roberto Alagna gemeinsam mit Neo-Ehefrau und Sopranistin Aleksandra Kurzak ein Konzert gab. Am Klavier begleitete Jeff Cohen die beiden, die sich von Mozart über Donizetti bis Puccini durch das Arien- und Duettrepertoire sangen. Viel Applaus für das Paar, dessen Zugpferd natürlich ganz klar Alagna ist.
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Die 78jährige Erika Bode möchte ihre Firmenanteile dem Sohn Jochen entziehen und ihrem Neffen Philip Ullich anvertrauen. Noch bevor sie unterschreiben kann, ist sie tot. Doch während der Sohn die Polizei ruft, weil er Mord vermutet, sitzt Erika wieder am Konferenztisch und unterschreibt. Sie ist nicht die einzige Tote die wieder lebendig auftaucht. Virgil Widrichs Film „Die Nacht der 1000 Stunden“ ist ein Spiel mit der Zeit – die Vergangenheit kehrt mit den Ahnen zurück an den Familientisch.
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