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Eine zweite Chance für den tropischen Wald

Mit live gemalten Bildern und akrobatischem Tanz erzählen Choreografin Elda Gallo, Tänzerin Shalev Anandi Rozin und die Malerin Luciana Bencivenga eine wahre Geschichte. Was europäische Kolonisten vom 18. bis ins 20. Jahrhundert durch den Kahlschlag des tropischen Trockenwaldes im Südosten von Indien zerstört haben, soll wieder aufgebaut werden. „A forest to grow people“ ist ein Lehrstück für Zuschauer:innen ab 10 Jahren.

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Irene Vallejo: „Papyrus“, die Welt in Büchern

700 Seiten pures Lesevergnügen plus Wissensbereicherung. Doch der sorgfältig editierte Band „Papyrus. Die Geschichte der Welt in Büchern“ ist kein trockenes Sachbuch, das ungelesen im Regal steht. Die spanische Autorin Irene Vallejo ist inspiriert von ihrer Begeisterung für das aufgezeichnete Wort und erzählt die Geschichte des Buches als spannendes Abenteuer von der ersten Schilfernte am Nil über die Erfindung des Alphabets bis heute.

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Wiener Staatsballett: Nurejew Gala zum Saisonende

160 Euro, den Friseur nicht eingerechnet, hat die Dame in der Loge ausgegeben, um eine festliche Ballettvorstellung zu sehen. Bekommen hat sie einen glanzlosen bis langweiligen Abend, mit einer Einlage von Schülerinnen (garniert von Schülern) der Ballettakademie und einer Flamenco-Darbietung. Mit dem Tänzer und Choreografen Rudolf Nurejew hat der von Manuel Legris unter dem Titel „Nurejew Gala“ eingeführte Saisonabschlussabend gar nichts zu tun. Es würde niemandem wehtun, gäbe es schlicht eine „Gala“ zum Saisonende. In der kommenden Saison verzichtet Ballettchef Martin Schläpfer ohnehin auf ein zu 100 Prozent ausverkauftes Haus und einen würdigen Saisonausklang.

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Dennis Lehane: „Kalt wie dein Herz“, Krimi

Nach und nach werden vom Diogenes Verlag die „Kenzie & Gennaro“-Krimis von Dennis Lehane neu übersetzt. Aktuell ist der fünfte Fall, „Prayers for Rain”, erschienen 1999, von Peter Torberg übersetzt worden und hat den Titel „Kalt wie dein Herz“ bekommen. Lehanes reiches Œuvre besteht nicht nur aus den sechs Fällen für Kenzie & Gennaro, sondern auch aus anderen faszinierenden Romanen, Kurzgeschichten, Bühnenstücken und Drehbüchern. Fünf seiner Romane sind verfilmt worden, darunter auch: „Gone Baby Gone“ (Diogenes, 2020) aus der „Kenzie & Gennaro“-Reihe. Zarten Gemütern sind weder Lehanes Romane noch die Verfilmungen zu empfehlen..

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Ein Märchen aus tausendundeiner Nacht

Einst gab es eine Zeit, da war den Menschen Liebe, Freundschaft und Respekt wichtiger als Geld und Gold. Das war vor tausendundeiner Nacht, bei uns in Bagdad. Die Menschen zahlten für Kunst und Kultur mit ihrem Steuerbeitrag und werteten diesen auf, falls sie im Gefolge einer oder mehrerer Musen waren, durch den Preis ihrer Eintrittskarte in den Musentempeln. In vielen dieser Tempel, in der Stadt der Tänzer und Geiger, wird Musik gemacht, dazu drehen sich Ballerinen und Ballerinos.

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Staatsballett: Plattform Choreografie, Volksoper

Ein Projekt, um Choreografie-Talente in der Compagnie zu entdecken und „jungen Choreografen“ eine Spielwiese zu geben, gibt es schon lange und in vielen Ballett-Ensembles. In Wien heißt die Vorstellung choreografischer Experimente seit diesem Jahr „Plattform Choreographie“. Die Premiere war als Matinee am Feiertag in der Volksoper angesetzt. Zwei Tänzerinnen und vier Tänzer haben sich auf die Plattform gewagt und mit Kolleginnen und Kollegen ihre choreografischen Ideen verwirklicht. Feiertag war’s, Sommerhitze herrschte,  zahlende Zuschauer:innen waren kaum zu sehen. Wer gekommen war – junges Volk,  Freund:innen, Kolleg:innen und alle, die mit dem Wiener Staatsballett in Verbindung sind –, zeigte mit Jubel und Applaus lautstark Begeisterung und belohnt damit auch den Mut, sich auf ein Metier einzulassen, das dem Tanz vorausgeht.

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schallundrauch agency: „Esel“ im Dschungel

Der Esel (Equus asinus asinus) ist nicht dumm, das sei einmal festgehalten, und die Eselei, betrieben von den Mitgliedern der schallundrauch agency ist eine kluge und abwechslungsreiche Performance. Es wird geplaudert und gesungen, musiziert, informiert und auch etwas zaghaft getanzt. Ein aufschlussreiches Vergnügen das, nach einer ersten Aufführung ohne Publikum, im Dezember 2021 an zwei Premierenabenden gezeigt worden ist und jetzt aufgefrischt Schulkinder ab 12 unterhält. Nach der kurzweiligen Vorstellung landen Eselin und Esel als Stars im Naturkundeunterricht.

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Lia Rodrigues:“Encantado“, Wiener Festwochen

Bedächtig rollen sieben Tänzer:innen einen farbigen Teppich auf der Bühne des Odeon Theaters aus. Eine Patchwork-Arbeit aus nicht festgenähten bunten Tüchern, die später in Kostüme verwandelt werden. Mit der neuen Produktion „Encantado“ macht die brasilianische Choreografin Lia Rodrigues / Companhia de Danças auf ihrer Europa-Tournee auch bei den Wiener Festwochen halt. Auf der Bühne toben die Tänzer:innen, danach tobt das Publikum auf der Tribüne.

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Lisa Hinterreithner: „This is not a garden”

Der Garten bleibt im Garten, auch wenn Lisa Hinterreithner über und mit der Natur spricht und arbeitet. Im ehemaligen Turnsaal in der Viktor-Christ-Gasse ist die Natur im Ruhezustand. Mit Hinterreithner laden drei Performerinnen das Publikum ein, die Alltagshektik abzulegen und mit der Natur in Dialog zu treten. Lisa Hinterreithner, Rotraud Kern, Sara Lanner und Linda Samaraweerová leiten das Publikum durch das sorgfältig gebaute Setting, in dem auch die Gäste Teil der Performance sind.

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„Kontrapunkte“: Ballettpremiere in der Volksoper

Ein dreiteiliger Abend, wie ihn das Publikum liebt. Die Pausen sind länger als die Tanzstücke: Drei Choreografien aus dem Tanzarchiv, entstanden zwischen 1975 und 1992 von den Choreografen Hans van Manen, Merce Cunningham und der Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker, in der Volksoper vorgestellt vom Wiener Staatsballett unter dem Titel „Kontrapunkte“. Drei große Namen, drei interessante Werke, dennoch ist es nicht gelungen, die Volksoper zu füllen, die Ränge sind nahezu leer geblieben. Eine Premiere am Wochenden, dem Samstag vor Pfingsten, anzusetzen, von dem im ORF vollmundig behauptet wird, „ein Großteil der Österreicher ist auf dem Weg nach Süden“, zeugt von wenig Wertschätzung ­– für die Tanzkunst und auch deren Freund:innen.

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