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TWOF2: „Wo ist Walter?“, ein Stadtspaziergang

Eine Gruppe von Menschen erkundet die Stadt. Ausgehend vom Dschungel, Theaterhaus für junges Publikum, spaziert der Schwarm, ausgerüstet mit Kopfhörern, quer durch Wien, geführt von einem persönlichen GPS namens Maria. Walter wird gesucht, vielleicht ist es der Mann auf dem Bild, das wir vor dem Museumsquartier finden, oder im Grund nur ein Bild. Das ist nicht wirklich wichtig, wichtig ist, dass die Stadtforscher*innen die Augen offen halten. Die Premiere von "Wo ist Walter? Die Stadt und ich", ist am 25. April im Museumsquartier gestartet und hat nach eindreiviertel Stunden ohne Pannen ein fröhliches Ende gefunden.

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Osterfestival Tirol / Tanz: „27 perspectives“

Mit einem fulminanten Tanzstück der französischen Tänzerin und Choreografin Maud le Pladec erreicht das Osterfestival Tirol 2019 sein Finale. "Tewenty-seven perspectives" zur bearbeiteten Musik von Franz Schubert ist das erste Tanzstück, das Maud le Pladec als neue Direktorin des Centre chorégraphique national d’Orleans geschaffen hat. Nachdem das Ballett mit 10 Tänzer*innen nahezu in ganz Frankreich mit Erfolg gezeigt worden ist, begeistert die Premiere im deutschsprachigen Raum am 21. April in Innsbruck auch die Gäste des Osterfestival Tirol in der Innsbrucker Dogana.

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Alexis Michalik: „Vorhang auf für Cyrano“

Mit seinem Schauspiel „Edmond“ hat Alexis Michalik, nicht nur Autor, auch Schauspieler und Regisseur, 2016 die Franzosen begeistert, nach langem Ringen um die Finanzierung hat er die Komödie nun mit exzellenten Darstellern verfilmt. Alles dreht sich um Edmond Rostand und die schwierige Geburt seines Versdramas „Cyrano de Bergerac“, des bis in die Gegenwart meistgespielten französischen Theaterstücks. Im Film wird das Leben des Dichters zur Literatur.

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Forsythe / van Manen / Kylián – neue Besetzung

Perfekt! Die Vorstellung des dreiteiligen Abends „Forsythe | van Manen | Kylián“ am 20. April mit einer Neubesetzung sämtlicher Solorollen und dem überzeugenden Corps de ballet des Premierenabends bescherte wieder ein großartiges Erlebnis.

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Ballett-Premiere: Forsythe | van Manen | Kylián

Drei große Nachfolger George Balanchines stehen auf dem Programm dieser letzten Ballettpremiere an der Staatsoper unter der Direktion von Manuel Legris. Aus ihrem reichhaltigen Œuvre hat Legris vier frühe Werke ausgewähl "Artifact Suite“ von William Forsythe, „Trois Gnosiennes“, „Solo“ von Hans van Manen und „Psalmensymphonie“ von Jiří Kylián. Eine Hommage an das Ballett, die auch das begeisterte Publikum bekräftigt hat. Für einen Abend regiert der Tanz.

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Julian Schnabel: „An der Schwelle zur Ewigkeit“

Faszinierend und bewegend. Julian Schnabels Porträt des Malers Vincent van Gogh (1853–1890) ist keine Biografie. „Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit“ sind intensive, impressionistische Szenen, Gedanken und Emotionen des Malers während der letzten Phase seines Lebens. Verkörpert wird dieser Künstler im Schaffensrausch von Willem Dafoe. Der Oscar für den besten Darsteller war dem 64jährigen sicher. Den Pinsel des Künstlers hat Bennoît Delhomme mit der Kamera geführt.

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Davide Bombana / H. Berlioz: „Roméo et Juliette“

Die „Symphonie dramatique Roméo et Juliette“, uraufgeführt 1839, für Orchester, zwei Chöre und Solostimmen hat Hector Berlioz für den Konzertsaal geschrieben. Der Choreograf Davide Bombana macht mit dem Wiener Staatsballett die Musik sichtbar, fügt dem originellen, hochdramatischen Werk eine neue Dimension hinzu. In der 13. Aufführung des für Wien geschaffenen Balletts haben Elena Bottaro und Andrés Garcia Torres das von William Shakespeare zum Mythos erhobene Liebespaar interpretiert. Mit langanhaltendem Jubel sind die Tänzer*innen, die Sängerin und die beiden Sänger und der Dirigent Gerrit Prießnitz bedankt worden.

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Vor der letzten Ballettpremiere mit Manuel Legris

Ein Fest nicht nur für Ballettfans. Die letzte Ballettpremiere an der Staatsoper in der Ära Legris, die im Juni 2020 ihren Abschluss findet, zeigt die frühen Werke dreier Choreografen, die dem klassischen Ballett ihren Tribut zollen, indem sie dessen Grenzen gesprengt haben. Was einst als „Anmaßung und Zumutung“ kritisiert worden ist, wird heute als Klassiker des neoklassischen Tanzes gefeiert. Schon die Generalprobe wurde mit tosendem Applaus bedankt.

Für einen Abend dürfen die aktuell schwierigen Zeiten für das Ballett, die den Medien, nicht nur jenen am Boulevard, leicht verdauliches Futter bieten, auch wenn sie sonst dem Tanz kaum Platz bieten, vergessen, wenn auch nicht verdrängt, werden. Géraud Wielick in "Solo" von Hans van Manen zur Musik von J. S. BachDas Wiener Staatsballett zeigt seine Stärken in „Artifact Suite“ (1984 / 2004) von William Forsythe, „Trois Gnosiennes“ (1982) und „Solo“ (1997) von Hans van Manen und zum Abschluss mit „Psalmensymmphonie“ (1978) von Jiří Kylián. Premiere ist am 14. April.

Nicht die Leistungen der Tänzer*innen werden in der öffentlichen Empörung honoriert, sondern das Fehlverhalten einzelner Lehrer oder Lehrerinnen wird genüsslich ausgebreitet und nach immer neuen Zeug*innen gesucht, die das „es ohnehin schon immer gewusst haben“. Warum haben sie nichts dagegen unternommen? Untersuchungen einzuleiten, Maßnahmen zu ergreifen, Ordnung zu schaffen, ist sicher notwendig, unsinnige Forderungen, wie die Trennung des BRG Boerhaavegasse von der Ballettakademie, oder das Verbot von Bühnenauftritten der Studierenden, zu stellen und das unerfreuliche Thema am Kochen zu halten, sicher nicht. Nicht nur die Ersten Solotänzer des Wiener Staatsballetts Davide Dato und Jakob Feyferlik, die Erste Solotänzerin Natasha Mair und Solotänzerin Rebecca Horner haben die Ballettakademie in Wien absolviert, auch Halbsolistinnen und viele Tänzer*innen im Corps haben ihre Ausbildung an der Ballettakademie gemacht. Dass Ballett Körper und Geist über jedes Maß beansprucht, ist keine Neuigkeit. Maria Yakovleva, Jakob Feyferlik in "Trois Gnossiennes" von Hans van Manen. Musik von Erik Satie.Dennoch macht der Tanz alle jene, die für ihn brennen, glücklich.

Also feiern wir diesen eindrucksvollen Tanzabend, applaudieren wir der Energie und Perfektion des Wiener Staatsballetts und halten wir dem Ballett trotz aller Irrungen und Wirrungen die Treue.

Die drei Nachfolger des Begründers des New York City Balletts, mit dem der aus Georgien stammende Amerikaner George Balanchine seine bahnbrechenden auf Basis der russischen Klassik entwickelten neuen Ballette aufführte, sind ungefähr gleich alt, Forsythe, *1949, und Kylián, *1947, haben im Stuttgarter Ballett unter John Cranko getanzt. Auch John Neumeier, *1939, hat in der Stuttgarter Compagnie getanzt, gelernt und choreografiert. Er würde das Quartett der Neoklassiker vervollständigen. Van Manen, *1932, hat dort gewirkt, wo er geboren ist, in den Niederlanden. Dort wirkt er noch immer als Choreograf für das Niederländische Nationalballett. Als Tänzer war er an der Gründung des Nederlands Dans Theater (NDT) beteiligt, dessen künstlerischer Leiter er von 1961 bis 1970 war. Vom NDT aus begannen seine Choreografien ihre Reise um die Welt. 
Auch im Wiener Repertoire finden sich Stücke von Hans van Manen. Zuletzt, im Oktober 2016, gezeigt: "Adagio Hammerklavier" gemeinsam mit Jiří Kylians "Bella Figura".  Ausschnitt aus "Adagio Hammerklavier" von Hans van Manenen.
Ab 1975 hat Kylian die Compagnie mehr als 20 Jahre lang geführt und mit mehr als 50 Choreografien beschenkt. Obwohl die an einem Abend erstmals vom Wiener Staatsballett getanzten Choreografien zwischen 1984 („Artifact“) und 1997 („Solo“) entstanden sind, hat keines auch nur einen Hauch von Patina angesetzt. Sie sind heute genauso gültig, genauso aufregend wie bei der Uraufführung. Und beglückend ob der Pärzision der Tänzer*innen und der Ästhetik der Choreografie.
Das Wiener Staatsballett darf wieder einmal zeigen, auf welch hohem Niveau getanzt wird. Auch Manuel Legris war als Trainer und Ballettmeister streng und unerbittlich. Das Gros der Tänzerinnen und Tänzer ist ihm dankbar.

PS: Die Premiere von "Forsythe | van Manen | Kylián" am 14. April ist tatsächlich die letzte der Ära Legris an der Staatsoper. In der kommenden Saison gibt es lediglich zwei Premieren ("la Piaf" von Mauro Bigonzetti und einen Abend mit Choreografien von den Tänzern Eno Peçi, Boris Nebyla und Martin Winter, "Appassionata" genannt zur Musik von Bach und Vivaldi.

Forsythe | van Manen | Kylián. Vier neoklassische Ballette an einem Abend.
Mitwirkende: Nikisha Fogo, Jakob Feyferlik; Nina Poláková, Roman Lazik; Oxana Kiyanenko (Forsythe „Artifact Suite“, Musik von J. S. Bach und Eva Crossman-Hecht). Maria Yakovleva, Jakob Feyferlik („Trois Gnosiennes“, Musik von Erik Satie); Denys Cherevychko, Richard Szabó, Géraud Wielick („Solo“, Musik von J. S. Bach). Ketevan Papava, Roman Lazik; Nikisha Fogo, Denys Cherevychko, Kiyoka Hashimoto; Nina Poláková, James Stephens; Nina Tonoli, Navrin Turnbull; Rikako Shibamoto, Leonardo Basilio; Anita Manolova, Marian Furnica; Gala Jovanovic, Tristan Ridel („Psalmensymphonie“, Musik von Igor Strawinsky).
Premiere 14. April 2019, Wiener Staatsballettin der Staatsoper.
Weitere Vorstellungenin wechselnder Besetzung: 17., 20. 27. 30. April 2019. 26., 28., 30. September 2019.
Fotos von Asley Taylor. © Wiener Staatsballett / Ashley Taylor

Ali Abbasi: „Border“, mit Eva Melander

Ein vielschichtiger Film, der alle Grenzen jeglichen Genres sprengt. Ein Märchen, ein Fantasy-Film, ein Plädoyer für das Fremde und gegen die Angst vor dem Anderen, ein Horrorfilm, eine Romanze mit einem Hauch Krimi, und auch die Natur spielt eine wesentliche Rolle. „Grenze“ heißt er nicht nur, weil die Hauptperson, Tina, eine Zollbeamtin ist, die eine besondere Gabe hat, sie kann Angst und Scham, Wut und Gemeinheit an den Menschen riechen. Deshalb entgeht ihr kein Krimineller, der von der Fähre aus Dänemark nach Schweden kommt.

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Katrine Engberg: „Blutmond“, Krimi

Katrine Engberg ist in ihrem Heimatland Dänemark schon mit ihrem ersten Kriminalroman, „Krokodilwächer“, taxfrei zur Krimi-queen erhoben worden. Allerdings konnte ich diese Krönung nicht unterschreiben. Zweimal habe ich probiert, das Erstlingswerk zu lesen, doch bis zum Ende habe ich nicht durchgehalten. Jetzt ist auch der Nachfolger übersetzt, und „Blutmond“ zeigt, dass Engberg, geboren 1975 in Kopenhagen, lernfähig ist. Zwar langweilt auch dieser zweite Band mit unnötigen Details wie die Erwähnung, dass die Handbremse angezogen und ein Brot belegt wird, aber er bietet auch Spannung und mit der Welt der Haute Couture und des Kapitals ein schillerndes Ambiente.

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