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Alla Kovgan: „Cunningham“, Tanzfilm in 3D

Der Titel sagt es schon, die russische Filmemacherin Alla Kovgan beschäftigt sich mit dem großen Choreografen und Erneuerer des Tanzes Merce Cunningham (1919–2009). Allerdings lediglich mit seinen Anfangsjahren, bevor er die Berühmtheit und den ikonischen Status erlangt hat. Kovgan hat trotz akribischer Recherchearbeit keinen reinen Dokumentarfilm gedreht, sondern seine Choreografien zwischen 1942 und 1972 von jungen Tänzer*innen neu aufführen lassen, eindrucksvolle Orte gefunden und das bunte Spektakel in 3D auf die Leinwand gebracht. Ein Film, der die Freude am Tanz und Cunninghams neue Ideen und Experimentierfreude glamourös in Szene setzt.

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Sabine Derflinger: „Die Dohnal“, Dokumentation

Die vielfach ausgezeichnete österreichische Autorin und Regisseurin Sabine Derflinger erinnert an eine Ikone der Frauenbewegung, die Staatssekretärin und spätere Bundesministerin für Frauenangelegenheit Johanna Dohnal (1939–2010). Akribisch recherchiert und präzise inszeniert, erfährt eine Generation von Frauen, denen „die Dohnal“ kein Begriff mehr ist, von einer tapferen, unbeirrbaren feministischen Politikerin, die sich in der Macho-Gesellschaft der 1980 / 1990er Jahre durchzusetzen vermochte. Ein wichtiger Film, nicht nur für Frauen.

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Roman Polanski: „J’accuse – Intrige“, Historienfilm

Roman Polanski erzählt, kühl und geradlinig den verbürgten Tatsachen folgend, von einem Justizskandal, der in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts die französische Politik erschüttert hat. Es geht um die Dreyfus-Affäre. Doch steht in Polanskis dokumentarischem Film nicht der zu Unrecht von einem Kriegsgericht wegen Spionage verurteilte jüdische Offizier Alfred Dreyfus im Mittelpunkt, sondern der Aufdecker der Fälschungen, Vertuschungen, Intrigen und Falschaussagen, Oberstleutnant Marie-Georges Picquart (1854–1914), der 1895, wenige Monate nach der Verteilung und demütigenden Degradierung, die Leitung des Auslandsnachrichtendienstes (Deuxième Bureau) übernommen hat und den wahren Täter enttarnen wollte.

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Icíar Bollaín: „July”, Tänzer wider Willen

Inspiriert von der Lebensgeschichte des weltbekannten Tänzers Carlos Acosta, hat die1968 in Spanien geborene Schauspielerin und Regisseurin Icíar Bollaín einen mitreißenden Film über die außergewöhnliche Karriere des Tänzers und seine Heimat Kuba gedreht. Den erwachsenen Tänzer spielt Carlos Acosta selbst, das Kinderich von „Yuli“ wird von dem damals zehnjährigen Edilson Manuel Olbera Nuñez verkörpert, ein Bub zum Abbusseln. Dagegen fällt KeyvinMartínez, der den jugendlichen Carlos spielt, deutlich ab.

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Henry Hübchen in „Kundschafter des Friedens“

Um Irrtümern vorzubeugen: Der deutsche Film von Robert Thalheim ist eine Komödie und pure Fiktion. Mit irgendwelchen politischen Aktualitäten hat er nichts zu tun und ist auch völlig Unernst. Obwohl, die „Kundschafter des Friedens“ gab es tatsächlich. In der DDR die euphemistische Bezeichnung für Spione. Von vier solchen alten Haudegen, die der Vergangenheit nachtrauern, handelt der Film.

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