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Mit den Ahnen sprechen bis der Schmerz nachlässt

Die Tatsache, dass auch traumatisierende Erfahrungen, Gewalt, Schmerzen, Krieg, an die Nachfahren weitergegeben werden, ist für Ulduz Ahmadzadeh und die ATASH عطش contemporary dance company Anlass, eine Begegnung mit Großeltern und Eltern zu veranstalten. Ancestor’s Banquetheißt die Tanz-Performance im brut, die sich mit dem Erbe, das Kinder und Enkel von einer Kriegsgeneration übernehmen müssen, beschäftigt.

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Doppelter Fall aus der Zeit

Johann Sebastian Bachs Clavier Ubungbestehend in einer ARIA mit verschiedenen Veraenderungen vors Clavicimbal mit 2 Manuale, bekannt unter dem nicht vom Komponisten geprägten Namen Goldberg-Variationen gibt der letzten Ballettpremiere in dieser Saison den Titel. Der Schweizer Choreograf Heinz Spoerli hat sein Ballett zu Bachs barockem Werk 1993 in die lange Reihe der Goldberg-Choreografien, von denen eine der jüngsten Anne Teresa De Keersmaekers Solo ist, gestellt. Das Wiener Staatsballett reiht das Werk nun in sein Repertoire.

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Mette Ingvartsen: „Dancing Public”, Tanzquartier

Es scheint ein Bedürfnis zu bestehen, etwas körperlich freizusetzen und ich habe das Gefühl, dass das Stück als Sammelbecken für unterdrückte, enthaltene Energie fungiert und schließlich platzt.“ Die erfolgreiche dänische Tänzerin und Choreografin lädt, vorsichtig und dezent, zum Mittanzen ein. Bei der Premiere im Tanzquartier hat das wunderbar funktioniert. Mette gerät in Raserei, das Publikum lässt sich von der Tanzwut anstecken.

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Ian Kaler / Parasol: „Ecto-Fictions“, Tanzquartier

Parasol nennt sich das im Hebst 2021 ins Leben gerufene Fortbildungsprogramm für junge Tänzer:innen im Tanzquartier. Unter der Anleitung arrivierter Choreograf:innen erarbeitet eine kleine Gruppe ein Stück, das nach dreimonatiger Probenzeit dem Publikum präsentiert wird. Ian Kaler, der erste Mentor, hat sich an seine Kindheit erinnert, als er sich mit den Pferden unterhalten hat, und ein fünfköpfiges Team junger Tänzer:innen mit den zahmen Stuten und Hengsten am Schottenhof bekannt gemacht. Mit der Choreografie „Ecto-Fiction“ erinnert manche Bewegung an die Reiterei und auch an Kalers eigene Tanzsprache, Am 22. April hat das Projekt Parasol mit „Ecto-Fictions“ im Tanzquartier Premiere gehabt.

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Chris Haring: „Schwanensee“, Tanz Linz Company

Als erster Gastchoreograf der neuen Ausrichtung der Sparte Ballett am Linzer Landestheater hat sich Chris Haring mit Hilfe seiner Formation Liquid Loft mit dem Ballettklassiker „Schwanensee“ zur Musik von Peter I. Tschaikowsky beschäftigt. Er schält den Kern der Märchenerzählung von den in Schwäne verwandelten Prinzessinnen heraus und der ist Täuschung, Lug und Trug. Siegfried, der der Schwanenkönigin ewige Liebe geschworen hat, verliebt sich stante pede in deren Doppelgängerin, einem Trugbild. Falsche Bilder, Gestaltwandler, die immer wieder zu Skulpturen erstarren, Schwäne, Krokodile oder Elefanten, kopflose, beinlose, rumpflose Wesen aus einem anderen Universum bevölkern die Bühne. Nur Tschaikowskis Musik erzählt das bekannte Märchen (Märchen?) von Treuebruch und Ent-Täuschung. 

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Editta Braun: „Long Life + NaYmA“, Tanz im Kosmos

Die Salzburger Tänzerin / Choreografin Editta Braun ist nicht oft in Wien zu Gast. Doch wenn sie da ist, wie in dieser Woche im Kosmos Theater, dann hat sie ein begeistertes Publikum im gefüllten Saal. In ihrer Choreografie „Long Life“ bringt sie eine Kultfigur der Salzburger Tanz- und Theaterszene auf die Bühne: Myrtó Dimitriádou. Noch mit 75 verblüfft ihre Bühnenpräsenz. Neben ihr behauptet sich die Wiener Tänzerin Cat Jimenez, deren Lebenslinie nur halb so lang ist wie die der in Griechenland geborenen Tänzerin und Schauspielerin Dimitriádou. Der Wien-Premiere von „Long Life“ am 20. April hat Braun auch ein Geschenk beigepackt: Die aus Polen stammende Tänzerin Maja Mirek zeigt ihr Solo „NaYma“ – das Auditorium tobt.

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Katerina Andreou: „Zeppelin Bend“, Tanzquartier

Katerina Andreou zeigt gemeinsam mit Natali Mandila ein explosives Duett, das durch seine Unmittelbarkeit das Publikum nahezu ebenso beansprucht wie die Tänzerinnen. Der Titel verweist auf einen Knoten, der bei Zug so fest hält, dass er ein Luftschiff, einen Zeppelin, auf dem Boden hält, doch sich leicht lockern lässt, wenn der Zug nachlässt. Mit der auf den Körper konzentrierten Performance haben die beiden Tänzerinnen nach mehreren Corona-bedingten Verschiebungen am 8. April das Publikum im Tanzquartier hellauf begeistert.

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Karin Pauer: „We were never one”, Tanz im brut

Ausgehend von der Erkenntnis, dass der Mensch ein soziales Wesen ist und auch mit der Natur in einer Gemeinschaft lebt, baut Karin Pauer ihre Choreografie und bewegt sich mit der Tänzerin Anna Biczók und den beiden Tänzern Hugo Le Brigand und Arttu Palmio zwischen einer Installation aus bunten Steppdecken von Maureen Kaegi. „We were never one" („Wir waren niemals nur eines“) ist der Titel der verkörperten „Enzyklopädie des Jetzt“ mit Livemusik von Paolo Monti / the starpillow im brut nordwest.

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Castellucci, Pichon, Pygmalion, Mozart: „Requiem“

Als Prolog zu den Wiener Festwochen, die ihren tatsächlichen Beginn mit „Tumulus“ von François Chaignaud am 14. Mai feiern, bringt Romeo Castellucci seine Inszenierung von Mozarts „Requiem“ auf die Bühne in der großen Halle des Museumsquartier. Eine Koproduktion der Wiener Festwochen und der 11. Besuch Castelluccis in Wien. Mit ihm sind der Dirigent Raphaël Pichon und seine Formation Pygmalion samt Solist:innen und einer Schar von Bühnenlaien dabei. Nach der Premiere am 1. April warten noch drei Aufführungen auf ein begeistertes Publikum.

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Tanz Company Gervasi: „Merce 2-for-7“, WuK

Eine herausragende Persönlichkeit und einer der einflussreichsten Choreographen des 20. Jahrhunderts“, die Hymnen, die heute noch erklingen, gebühren Merce Cunningham, geboren 1919 in Centralia / Washington, gestorben 2009 in New York City. Der Tänzer und Choreograf Elio Gervasi lässt sich von Cunninghams Idee des „reinen Tanzes, der nichts ausdrückt als den Tanz“ inspirieren und hat dessen choreografische Prinzipien mit heutigen Tänzer:innen in die Gegenwart überführt. „Merce 2-for-7“, eine Verneigung vor dem experimentierfreudigen Künstler Cunningham von Elio Gervasi und seiner Company im WuK.

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